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Full text of "Grundlagen und Anwendungen der Statistischen Mechanik"

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BIBLIOGRAPHIC RECORD TARGET 

Graduate Library 
University of Michigan 

Preservation Office 

Storage Number: 



ABR2486 

ULFMTBRTaBLmT/C DT 07/18/88 R/DT 07/18/88 CC STATmmE/Ll 

035/1: : | a (RLIN)MIUG86-B51208 

035/2: : j a (CaOTULAS)160123814 

040: : | a MiU | c MiU 

100:1 : I a Wassmuth, Anton, ] d 1844- 

245:00: | a Grundlagen und Anwendungen der statistischen Mechanik, | c von Dr. 

A. Wassmuth. Mit 4 Abbildungen. 

250: : | a 2. vermehrte und verbesserte aufl, 

260: : j a Braunschweig, | b F. Vieweg & Sohn, | c 1922. 

300/1: : | c 23 cm. 

490/1:0 : | a Sammlung Vieweg: Tagesfragen aus den Gebieten der 

Naturwissenschaften und der Technik, Heft 25 

504/1: : | a Literaturangabe, p. [114]-115. 

650/1: 0: | a Statistical mechanics 

998: : | c WFA | s 9124 



Scanned by Imagenes Digitales 
Nogales, AZ 

On behalf of 

Preservation Division 

The University of Michigan Libraries 



Date work Began; _ 
Camera Operator: _ 



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TAGESFRAGEN AUS DEN GEBIETEN 

T)HR NATORMSSENSCHATTEN 
UND DER TECHNIK 

Ho« 2.5 
Grundlagen und An^vendungen 

Statistischen Mechanik 

Von 

Dr. A. 'Wassmuth 



Z^veite vermehrte und verbesserte Auflage 




FRIBDR VIEWEQ & SOHN AKT.-QES. 
BRAUNSCHWEiq 



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11 ytRH^tV^g^i/^^ffiTWR ■^ 












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Grundlagen und Anwendungen 
der statistischen Mecfianik 



Dr. A. Wassmutti 



Zweite vermehne und verbesserte Auflage 
Mit 4 Abl)i!dungen 
Motto 




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Drudt und Verlag von Friedr. Vicweg © Sohn Al^t, = Ges. 
Braunschweig 1922 



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Herausgeber dieses Heftes; 
Geh. Reg-.-Rat Prof. Dr. K. Scheel, Berlin 



Alle Rechle vorbehalten. 



CocyriEht, 1922, by Friedr, VieweE * Sohn Akl.-Gts., Braunschweig, German; 



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Vorrede zur zweiten Auflage. 



Wie schon in der ersten Auflage liervorgehoben , strebt die 
vorliegende im bescheidenen Gewände auftretende Schrift nichts 
anderes an, als den Weg zum Verständnis der elementaren Lehren 
der statistischen Mechanik zu erleichtern. Es wird ja die Wichtig- 
keit der statistischen Mechanik immer mehr erkannt, da man 
wohl einsieht, daß man fast durchweg Makrozustände beobachtet, 
die als Durchschnittswerte gewisser Mikrozustände auftreten. 
Nichtsdestoweniger hat das Studium der Ideen, welche beide Zu- 
stände verknüpfen, trotz der fundamentalen Schriften von Bolta- 
mann, Gibbs, P. und T. Ehrenfest, Hertz und der Eluatra- 
tionen von Ornstein und anderer Autoren noch immer nicht die 
wünschenswerte Verbreitung gefunden. Es sind auch nicht die 
rein mathematischen Schwierigkeiten, sondern vielmehr die neu- 
artigen physikalischen Begriffe, die das Studium erschweren. 

Die eigenen, sowie die an einer Reihe von Hörern gemachten 
Erfahningen ließen den Unterzeichneten dazu gelangen, den Weg 
der Veranschaulichung obenan zu stellen. Durch Heranziehung 
spezieller Fälle wurde gezeigt, wie die inneren, stets wechselnden 
Bewegungen der Moleküle verbunden sind mit den äußeren, 
experimentell wahrnehmbaren Erscheinungen. 

So wurden eine Keihe "von Zustandsgieichungen ver- 
Bchiedenster Art aus einfachen Annahmen über die inneren Be- 
wegungen abgeleitet. Es ergab sich ferner der Zusammenhang 
der Hauptsätze der_ Thermodynamik mit den Durchschnittsvor- 
gängen im Innern. — Das Stefansche Strahluogsgesetz erschien 



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rV Vorwoi-t. 

als Folgerung, sobald für die BerechnuDg der GesamteBergie die 
Plancksche Formel mit herangezogen wurde. — Die spezifische 
Wärme fester Körper, die Vorgänge der Sublimation, der Wert 
der sogenannten chemischen Konstanten konnten im Sinne der 
Autoren dieser Untersuchungen betrachtet werden. Stets wurde 
das Hauptgewicht auf die Auseinandersetzung in Beispielen gelegt. 
Die hierzugebörigen mathematischen Entwicklungen sind einem 
Anhang entnommen, iu welchem deren Begründung kurz an- 
gedeutet ist. 

Für die Korrektur bin ich dem, durch seine Untersuchungen 
auf diesen Gebieten wohlbekannten Physiker Dr. A. Smekal in 
Wien zu großem Danke verpflichtet. 

Dank zolle ich auch dem hiesigen Mittellaheim für die 
Zuweisung eines ruhigen Arbeitszimmers, wodurch die letzte 
Durchsicht der Arbeit wesentlich gefördert wurde. 

Hofgastein, Ende Juni 1922. 



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Inhaltsverzeichnis. 



1. Kapitel. Einleitung 1 

2. „ System menge, Phase (Mikro zustand) 2 

3. „ Anialil der im Riumelemente von 2 n DimenBionen liegen 

den hv^teiiie S 

i. „ LiouTiUes Thenrem 4 

5. p Veianaeliaulicliting des Liouvillesohen Theoieme für einen 

Freiheitagrad nach Biyan 7 

6. , Nachweis daß schon dann wenn die Dichte eme Funktion 

dei Eneigie ist, stationareB Gleichgewicht eintiitt Zeit 
tieiB Integiale Beispiel 11 

7. „ Die mikrokanoniiclie Verteilung, Anordnung der Dichte 

Beispiele 16 

''i.harnjittelwert hei dei mikrokmonisclian Verteilung 21 

Der Finalsatz , , ,22 

Die kanonische Veiteilung 24 

Zeitmittel und Scharmittel 2b 

Mittelwert einer Kraft. Die Zustand sgleiohung für ideale 

Nicht ideale, einatomige Gase; Gleichungvonvander Waals 31 

Durchschnittswert der potentiellen Energie 33 

Weitere Scharmittel; Zustandagleichung nach Reioganuni 35 
Die Ahhäogigkeit der mittleren, potentiellen Energie von 

der Temperatur 38 

Mittelwert der kinetischen Energie 39 

Einführung der sogenannten Momentoide; Gleich verteilungs- 

satz 42 

Sehr viele Freilieitsgrade. In der überwiegenden Mehrheit 

aller Systeme hat die kinetische Energie einen konstanten 

Wert 43 

Streuung der Energie; anschauliches Beispiel hierfür nach 

P. u T. Ehrenfest 46 

Nochmals der Satz vom Virial. Verallgemeinerte Ableitung 

nach Smekal 53 

Maxwells Gesetz der Geschwindigkeitsverteilung .... 54 
Analogien zur Thermodynamik reversibler Prozesse .... 57 



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VI Ijilialtsverzeichjiia. 

Belee 

24. Kapitel Zweite Äoalogie der Eatropio tnaoli Boltzmann) die pro 

portional dem LogiiithmuB leiPhaaenv lumens im Falle 
vieler Freiheitsgrade wi i CO 

25. „ Auftreten der kanonisoheii Z iBtandsglaiohi ng Die tonn 

derselben fnr nicht ideale hase 62 

26. „ Zweiatomige Gase die \ an der ^\ aalesehe F rn el b4 

27. „ Mikrokanoniselie und kanoniache Verteilung 69 

28. „ Dis dritte AnaloRoa der Entr [.le (Gil La) 71 

29. „ Die 1 ereeliipdeaen Entropie insatze tallen fir ein System 

von iielcD Fieiheitsgiadenzueammeii (IrieveisiUe Pro- 
zesse) "2 

30. „ Kutze Begiunding des Maxwell Boltzmannsehpn Ver 

teilungogesetzes rait Anwendungen 74 

1 Ideale Caae "b 

II Nicht ideale Gase ohne äußere Kiafte 

mit auJJerea Kräften (z B Schwei 
kraft lei der bare i eti H ihenmessung') — Er^ebmaee 
gewisser Versuche "" 

in Die no leine Magnetisierungetheorie Si 

IV Fall eines Gasquantums dessen le luhen eli'tisoh um 

lie Cleichgewiehtslagen schwingen Aufgaben S5 

V Dichtest-hwankungen in G^sen und L sungen (Scioln 

ehow-kij 84 

31. „ (jrund aui Wahl 1er kaooniscben Verteilung oo 

32. „ Elemente dei Quantentheorie Ilanoks Gesetz Sb 

33. „ Stefans Formel für die ^a mestiahlung ^1 

34. ,. SpeziÜB he Warme fester einitoiniger Kuijer ''3 

35. „ Anwendung der Statistik luf chemi8(,he Gleichgewiohta 

fiagen l^Yerdami fungswari e) 15 

36. „ rrmittlung der stgeuannten theu sehen Konstanten ml 

Vergleich mit den ^ erim,ben 91 

MathematiEßher Anhing 101 

Schlußbetraühtun^en 112 

Weitere Literatui angaben 114 



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1. Kap. Einleitung. 



Ein System von n materiellen Punkten mit den 
m,, m^.-.mn, den rechtwinkligen Koordinaten (zur Zeit t) x^, j/i, 
Zi...Sn und den diesbezüglichen Geschwindigkeiten i,, fJi, äi...g„ 
unterliege der Einwirkung von Kräften, von denen wir der Ein- 
fachheit halber voraussetzen wollen, dali sie ein Potential haben. 

Sind noch die Anfaugszuatände (Anfangslagen und Anfangs- 
geschwindigkeiten) gegeben, so können wir im allgemeinen mit 
Hilfe der dynamischen Gleichungen die Bewegung der einzelnen 
Partikel verfolgen, kurz die Geschichte dieser materiellen Punkte 
geben. 

Dies ist im wesentlichen die Aufgabe der gewöhnlichen 
Dynamik, wobei wir also dem gegebenen System durch eine Reihe 
seiner Phasen (Konfigurationen und Geschwindigkeiten) folgen. 

Ein anderer Weg der Betrachtung liegt im folgenden: Wir 
denken uns das obige System von materiellen Punkten noch 
einmal, aber vom ersteren vollständig unabhängig gesetzt; auch 
sei das Potential die gleiche Funktion der einzelnen Koordinaten, 
nur der Änfangszustand, von dem aus dieses zweite System 
seine Bewegung beginnt, sei ein anderer als der des ersten 
Systems. So können wir uns ein drittes, viertes, fünftes ... iVtes 
System denken, so daß alle voneinander unabhängig sind, von 
verschiedenen Anfangszuständen ausgehen und Potentialen 
unterliegen, die in jedem System die gleiche Funktion der dies- 
bezüglichen Koordinaten sind. 

Jedes System hat im allgemeinen seine eigene Gesamtenergie s, 
die sich nach der Eegel: s ^ Si^-\-ip ans der potentiellen Energie 
£g und der kinetischen b„ aufbaut. 



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2. Kap. Systetnmenge, Phase (Alikrozustand). 

Wir haben also eine Menge YOn einer, wie wir } 
nehmen wollen, großen Anzahl J>/ voneinander 
mechanischer Systeme von analoger Beschaffenheit, die nur ver- 
schieden sind in der Phase, das heißt in ihrem durch Konfigu- 
ration und Geschwindigkeit bestimmten Zustande. Die einzelnen 
„Systeme" werden sich in einem bestimmten Augenblicke in 
sehr verschiedenen Phasen befinden. 

Welches ist nun die Verteilung der Phasen für eine andere 
Zeit? 

Wir können nun abzählen — und darin liegt das Stati- 
stische der Methode — , wie viele Systeme vorhanden sind, bei 
denen die Koordinaten und die Geschwindigkeiten zwischen 
gegebenen Grenzen liegen. Haben wir diese Zahl gefunden, 
so taucht sofort die Frage auf, ob und wann dieselbe im Laufe 
der Zeit konstant bleibt, das heißt wann ein stationäres 
Gleichgewicht stattfindet. In einem solchen Falle würden einige 
Systeme im Laufe der Zeit aus dieser Gruppe ausscheiden, 
andere würden in diese Gruppe eintreten, doch bliebe die Gesamt- 
zahl der in der Gruppe befindlichen unverändert. 

Um dieser Frage näher zu treten, wollen wir zuerst annehmen, 
daß die Koordinaten unserer Punkte nicht über alle Grenzen 
wachsen, d. h. stets endlich bleiben sollen. Nach einem von 
Poincare und Zermelo herrührenden Satze muß dann ein 
solches System nach Verlauf einer endlichen Zeit einer schon 
einmal durchlaufenen Phase ungemein nahe kommen. 

Wir wollen nun auch gleich statt der rechtwinkligen Koordi- ■ 
naten, um uns allgemeiner fassen zu können, generalisierte 
Koordinaten einführen. 

Wir bezeichnen für unser System von n Freiheitsgraden die 
generalisierten Koordinaten mit ^, ...g„, die generalisierten Ge- 
scbwmdigkeiten mit ^i . • . 9„ und die durch die Gleichungen : 

wo Ep die kinetische Energie des Systems darstellt, definierten 
Größen ßi...ßn als generalisierte Impulse. 



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— 3 — 

Wir wollen stets voraussetzen, daß das äußere Kraftfeld 
sich im Laufe der Zeit nicht ändere. Dann hängt die Energie e 
nur von den Phasen g, p und nicht explizite von der Zeit t ab; 
dasselbe gilt dann auch von den Differentialquotienten von q und 
p nach der Zeit. 

(Besteht — allgemeiner gedacht — das System aus 9i, unter- 
einander gleichen, mehratomigen Molekülen von r Freiheits- 
graden, 80 ist die Zahl der generellen Koordinaten g gleich r. 91 
und die Anzahl der Impulse ebenfalls: rül, also der Inbegriff 
aller Phasen: r^ß + r^t = 2r5ß, welche Zahl nun an die Stelle 
von 2 n tritt.) 



3. Kap. Anzahl der Systeme. 

Als die Zahl jener (vielen) Systeme, deren Phase zwischen 
den Grenzen: 

und , j , j , j 

Pi + <ipu 2*2 + <^ft ■ • • P" + <ip« 
liegt, kann ein Ausdruck von der Form: 

(t.dqi.dqi...dq„.dp2.dp^...dp„ ^ q .dl 
gelten, wobei q im übertragenen Sinne die Dichte im Raum- 
element (von 2n Dimensionen): 

d^ EEEE dqidq2...dq„.dpidp^...dp„ 
heißt und q eine Funktion von 

q,,qi...q», Pi,p2.--p« 
und eventuell (explizite) der Zeit t ist. 

Die 2n Größen 9i...gn, Pi---p», welche den jeweiligen Zu- 
stand charakterisieren, der nach Gibbs^) Phase, nach Planck 
Mikrozustand genannt wird, denken wir uns abgebildet durch 2n 
kartesische Koordinaten eines Bildpunktes G (Phasenpunkt) in 
einem T- Räume von 2n Dimensionen (Phasenraum). Während 
sich das System gemäß den dynamischen Gleichungen bewegt, 
wandert sein Phasenbildpunkt tf auf einer Bahn durch den -T-Raum, 
bleibt aber stets auf der zugehörigen Energiefläche: f = const. 

^) Gibbs, Statistiselie Meohanik, deutsch von E. Zermelo. Leipzig 
1905. — Planok, Vorlesungen über theoretische PhjBik 1808. 



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In einem solchen Räume sei dX eine Art Volumenelement und 
Q.dl die Zahl der Systeme in diesem Volumenelemente'). 

Wir wollen nun beweisen, daß der Zustand schon dann ein 
stationärer wird, wenn die Dichte q eine Funktion der 
gesamten Energie e allein ist ^), das heißt, daß bei einer Ver- 
teilung der Systeme nach der Regel: 

e = Funktion (e) 
in einer gewissen Zeit ebensoviel Systeme ans der Gruppe di, 
ausscheiden, als in derselben Zeit hinzukommen. 

Zu diesem Zwecke soll zuerst (unabhängig von der Frage 
des stationären Zustandes) gezeigt werden, daß, wenn sich dX auf 
die Zeit ( und dl' auf die Zeit t-\-dt beziehen, stets 
d?.' = dl. ist. 



4. Kap. Liouvilles Theorem. 

Wir erinnern an die Hilfsmittel, um in einem mehrfachen 
Integrale statt der ursprünglichen Variablen neue einzuführen 3) ; 
es tritt dann bekanntlich die Funktionaldeterminante als 
Faktor hinzu. So ist z. B,, wenn wir einstweilen nur drei Variable 
a:, 1/, s ins Auge fassen und statt dieser nun die Veränderlichen 
a, J, c einführen: der Differentialausdruck 

dxdydz^ D.dadhdc'^ (2) 

wobei die Funktionaldeterminante J) gegeben ist durch 



da' 86' 
dy_ dy_ 
da' db' 



dh' de 



8 (s: , y, g) 
" d{a,b,c)' 



1) Zum. Volumelemeut dX =^ dgi . . . dp„ tragen die dem ersten SyHtem 
henaolitiartan bei; es sied das jene, bei denen eine Phase (z.B. 3g + (i3,) 
nur um dq^ von der dea ersten Systeme abweicht. [Bei dasdydä z.B. be- 
trachten wir die JPunkte Po (x, y, g) , ¥-i{x-\- (Zai, y, z) , Pj {a;, i/ + d y, z) und 

*) e ist die Energie eines jeden der im Phasenvolumen äX liegenden 
Systeme; es hen'scht zwar in jedem Syster * . ^ . , . 

können die verschiedenen Energien in dX v 
gleich angesehen werden. 

') Ein Beweis dieses Satzes wird am Ende des Buches geliefert werden 
(Anhang li). 



y Google 



Analog würde man für mehr als drei VariaWe ■ 
(Anhang 11). Bezeichnen wir demnach eine der Phasen (Koordi- 
nate oder Impuls) allgemein mit Xs, wo s Yon 1 bis 2n läuft, 
und ist dt ein Zeitelement, so kann man für die Variablen 
Xs ^= X, •{- Xs.St — s von 1, 2 ... 2n — die Funktionaldetermi- 
nante D =^ ^ 1 B--- 3«) b^^^ßj) gQ ijj^ß g\gQ 

d{Xi...X2„) 

dx'i.dx'^ ... dx'i» = D.dx, dx^ ...dx^» 
wäre. Bei der Bildung beachte man, daß 
d{x,-\-x ,.H) _ 

für s ^ r ist. Man findet 



= ! + ■ 






0, 


- 


'+«£: 


- 


- 


^ + «11; 


I+-+ 


8Ä,] 
««„J- 



da die „höheren" Produkte wegfallen. 

Es kann nun ■vorkommen, daß der Ausdruck in der eckigen 
Klammer, der die Differentialquotienten der Geschwindigkeiten 
enthält, verschwindet, so daß also i*^ = 1 wird oder 

dx\dx2 ... dx'in =^ dxi ... dx2n 



ist. Dies tritt, wie wir gleich zeigen wollen, immer ein, sobald 
die Variablen x, y, s die Gleichungen der Dynamik befriedigen. 
Beziehen sich, allgemein gesprochen, die 5i . - - g«, i)i . . . i*« auf 
die Zeit t und gi ■ ■ ■ 5«, jJi . . ■ p» auf eine spätere Zeit, so wird das 
Kaumelement dl' = dgl ... dg^ dp'i_...dp'n dann dem Raum- 
element dl = dq^ ...dq^ dp, ...dpn gleich sein oder die Funk- 
tion aldeterminante 

d{q[ ...q«,p'i...p'„) 

"ö (gi . . . 9„, pi ...p„) 



yGoosle 



wird dann den Wert 1 erhalten, falls 

ist. Diese Beziehung findet nun tatsächlich statt, denn nach 
den (sogenannten kanonischen) Gleichungen von Hamilton (An- 
hang I) ist für jeden Index s = 1 . . . « 

dq, . dB , dp, . dH .,. 

-ji- — ^„ = ^^ und -£- =j)s = — 5;— ... (4) 
dt ' gjJs dt ^ Ögs ^ ' 

woH eine gewisse Funktion der Koordinaten und Impulse und 
(explizite) der Zeit vorstellt. (Es ist H ^ b der Energie gleich, 
wenn die Zeit explizite nicht in den Bedingungsgleichungen auftritt.) 
Demnach muß auch, wie Liouville 1858 zuerst zeigte, 

sein, woraus sieh durch Summation über alle s die obige Relation (3) 
ergibt. Der Fluß der Phasenpunkte verhält sich so, wie der einer 
inkompressiblen Flüssigkeit, für die bekanntlich nach Euler 

\- ;r— -|- :—- = oder nach Lagrange: D = l sein muß. 

ex oy 00 

— Die Gleichheit der VolumelemeDte dl' und dl findet, wie 
P. und T. Ehrenfest^) beweisen, im allgemeinen nicht statt, 
wenn statt des (g,ß)-Raumes ein (3,(7)-Raum verwendet würde; 
in einem solchen Räume würden die <x-Punkte in konsekutiven 
Zeitpunkten verschieden große Volumina erfüllen; die Funk- 
tionaldeterminante wäre im allgemeinen eine solche Funktion 
der gl ...pn, daß sie sich entlang der (?-Bahn verändert. Es 
zeichnet sich also der (g,p)-Raum durch besondere Einfachheit 
aus. (Im Falle diskreter Punkte sind die p proportional den Ge- 
schwindigkeiten der Koordinaten, also beide Räume gleichwertig.) 
Das Liouville sehe Theorem lautet also : „Die durch 
Hamiltons Gleichung festgelegte Strömung der Cr-Punkte 
erzeugt eine kontinuierliche Punkttransformation, die jedes 2n 
dimensionale Gebiet in ein volumgleiches (wenn auch der Form 
nach verschiedenes) Gebiet transformiert" '}. Oder: Der ganze Raum 
ist gleichmäßig dicht mit Systempunkten G erfüllt zu denken. 

1) P. und T. Etrenfest, Encykl. IV, 2, II, Heft 6, Begriffliche Grund- 
lagen der statistischen Auffassung der Mechanik, S. 28. 



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Die Größe eines in dem 2n dimensionalen Räume t 
igegriffenen ZustandagebieteB ändert sich nicht mit der Zeit, 
wenn jeder Punkt des Gebietes nach Maßgabe der Bewegungs- 
gleicbungen seinen Ort ändert. Dadurch wird es ermöglicht, die 
Größe dieses Gebietes als direktes Maß für die Wahrschein- 
lichkeit dafür zu nehmen, daß der Zustandspunkt in das Gebiet 
Mneinfällt. Das LiouviUesche Theorem sagt also aus: „Daß 
die Wahrscheinlichkeit eines Zustandes, der aus dem anderen 
mit Notwendigkeit folgt, die nämliche sein muß, wie die des 



Die Größe des Pbasengebietes, d.i. \di.^ \dx^dx2,..dxsn 
:= \dqi ... dp„ ist nach Gibbs (L c, S. 10^11) auch unabhängig 
Ton der Wahl des Koordinatensystems. Zum Nachweise wählt 
Hertz (Repert. S. 460) zwei verschiedene Koordinatensysteme 
g,...g„ und q^...q'„ und nennt Gden Inbegi'iff der Phasen für 
die Anfangszeit und Gt den für die Endzeit. Schließlich seien: 
2i, ?E — $» solche Koordinaten, die für G mit g,...g„ und für 
Gt mit q'i...i'/„ zusammenfallen [Annahme A und B]. Dann ist: 
(dl = {dq^ ... dq„ = idqx ... äq^ä (■*■)= W^i ■•■ ^i« (Liouville) 
= \{d<ii ... df'„)'B=^{dq{ ...dq-„) (LiouTille). 

Betrefis der Dimensionen von dpdq = da. dt (nach Jakohi) 
ersehen wir, daß dieselbe die einer Energie (ds) mal einer Zeit 
{dt) ist. Im allgemeinsten Falle: di. ^ dqi ...dp^ tritt dieses 
Produkt «mal als Faktor auf. 

5. Kap. Veranschaulichung des Llouvilleschen Theorems für 
einen Freiheitsgrad nach Bryan') (freier Fall und Pendelschwingung). 

L Ein Masseupunkt m bewege sich parallel der Geraden OX 
unter dem Einfluß der konstanten Beschleunigung g; die Phase 
desselben sei (Fig. 1) gegeben durch die Abszisse (Lage OM ^= x^) 
und die Ordinate MF = Vu , welche die dem Momente propor- 
tionale Geschwindigkeit v^ vorstellen soll. P repräsentiert die 
Anfangsphase dieses Punktes. Nun mögen vier solcher materieller 
Punkte P, Q, M, S von gleicher Masse sich mit ihren Anfangs- 
phasen gleichzeitig bewegen. Ihre Änfangsahszissen seien x^, x^ 



1) 6. H. Bryan, Phü. Mag. 39, 531 ( 



yGoosle 



+ ÖXo, Xt, und iTfl + Sxo und die Anfangsgeschwindigkeiten Vg, 
Vo, Vq + Svo, Va -\-SVi,. 

Die Phasen dieser vier Punkte werden dargestellt durch die 
Ecken eines Rechteckes FQRS von der Fläche öxa-Öv^. 

Für eine spätere Zeit t sollen die Phasen dieser Punkte 
durch die Ecken des Viereckes F' Q' R' S' dargestellt werden. 

Das Liouvillesche Theorem verlangt dann, daß das Viereck 
PQ'BfS' flächengleich sei mit dem Kechteck PQES. 
Fig. 1. 



K K 



Anstatt vier verschiedene Punkte zu nehmen, können wir 
uns auch denken, daß ein und dasselbe Teilchen mit verschie- 
denen Anfangsphasen sich bewege und dessen Masse Eins setzen. 
Die Bewegung sei gleichförmig heschleunigt (Beschleuni- 
gung 9)- 

Es sind dann: die Koordinaten von F (x^ und Vo), die 
Koordinaten von P' x' =^ x^-\-v<it^\gP' und v' =:. v^ -^ gi. Da 
v' — Wo ^= gt ist, so liegt F' um g.t höher ah F, 

Q' hat die Koordinaten: af + Sxa und v' und analog hat B' 
die Koordinaten Xg + (Va-\- öva)t-\- ^gi^=^ iif -{-ÖVo.t üniv'-\-8vg. 
Demnach rechnet sich die Fläche zJF'f^'li' aus: 

1, x' v' Ix' 

2.F'Q'R' = 1, x' ^dx^, v" =0 öxa, 

1, x' -\-Svt,J, v' + öv^ Sva.t, ävf, 

also ist der Rhombus F' Q' S' R' flächengleich dem Rechtecke 
FQSR^ Es wird ferner, weil die Projektion von P' R' auf die 
ar-Achae = dVf,.t ist und R' um 8va über der a:-Achse liegt: 
__ (vq + Sv„ + gt) — (vg -\-gf) ^ ^«^o __J^_ 
(x' '\-SvQ.t) — x' Sva.t t 



tg[<E'P'e'] = ^- 



= &Xn.dvo, 



y Google 



„Je mehr Zeit verfließt, um so spitzer wird der Winkel B'P'Q', 
um so länger die Diagonale P' S\ aber die Fläche des Rhombus 
bleibt gleich der des Rechteckes, wie es das LiouYillesehe 
Gesetz verlangt," 

n. Als ein weiteres IL Beispiel führt Bryan den Fall der 
einfachen harmonischen Bewegung an, wenn die Beschleunigung 
proportional ist der Entfernung von einem fixen Punkte 0. 
Fig. a. 




Beschreibt man um mit den Amplituden als Radien Kreise 
und fällt Senkrechte, wie z. B. P3f, P'M' usw., auf OX, so sind 
diese Perpendikel bekanntlich proportional den Geschwindigkeiten. 
"Wir erkennen, daß sich in diesem Falle das Viereck PQBS 
gleichförmig um so lange dreht, bis es in die vollständig 
kongruente Lage P'Q'B'S' gekommen ist. 

Setzen vrir z. B., um Bryans Ideen zu realisieren, voraus, daß 
P' eine harmonische Bewegung von der Form: 



■■qCOST -\-- 



a (( — (') ist, udd also 



wird, ausführt, so wird die Funktiooaldeterminante : 



d {x^, Vo) " 



yGoosle 



Außerdem ist: 



= iCä ^ 



•^Tü' 



(1. h. es muß F'O = FO sein, oder ea findet eine Drehung um 
statt, so daß F nach F' und natürlich Q Dach ^, R nach £' 
kommen. 

Die umgekehrten Gleichungen: 



T — ■— stnt 



und -" = a; s: 



die bekannten Transformationagleichungen für die Drehung eines 
Koordinatensystems, zeigen ersichtlich dasselbe. 



in. Verallgemeinern wir den Bryanschen Fall I, indem wir 
setzen: 

X = f(xa, Vfi, t) und V = f'(Xa, Va, t), 

wo f und f eindeutige, stetige Funktionen darstellen, so gehen 
im Laufe der Bewegung die Punkte 

über in die Lagen 



und 

und es wird: 

fi.F'Q'ü'^ 






, dx . ( 8» . \ 

OXr, \ OXn / 

, dx 1 8i> . \ 

9 WO \ 8«„ V 



1, I , D 

8 "o 8 J'o 



Es ist nämlich die Determinante fl = — ,-'— - = 1, indem 

sie die Lagrangesche Inkompressibilitätabedingung darstellt. [Aus 
QÜxdv = QDdxadva = Qti-dXf,dva folgt: Q.D =: Qt, odet, wenn 
Q = Qa (inkompressibel ist), auch D =^ L] 



y Google 



— 11 — 

6. Kap, Stationärer Zustand, 

Wir haben also die Einsicht gewonnen, daiä jene Systeme'), 
welche zur Zeit ( in dem Elemente 

dl = dqi... dq„dp-j ...dpa 
liegen, nun im Moment t-\-dt in einem anderen Elemente 

dX' = dqi...dp'n 
angekommen sind und daß 

dl! ■=! dl, ist. 



Da nun dieselben Systeme, welche zu Anfang des Zeit- 
elementes di, in dl. liegen, nach Ablauf dieser Zeit nach dA' ge- 
kommen sind, so liegen sie dort mit derselben Dichte p, mit 
der sie vorher über dl. verteilt waren. Andererseits muß, wenn 
der Zustand stationär sein soll, in dem Elemente dV die Dichte 
fortwährend dieselbe bleiben, also p unabhängig von der Zeit 
sein. Es ist immer vorausgesetzt, daß das äußere Kraftfeld von 
der Zeit unabhängig ist. 

Die Bedingung für den stationären Zustand ist daher, daß 
die von dem expliziten ( überhaupt unabhängige Dichte q an 
den Stellen $, p und g', j>' gleich groß sei; oder daß, wenn man 
die Dichte als Funktion der Veränderlichen mit i^ bezeichnet, 
Q = ^ (q^ ... q^, p^ ...p,) = Fiq[ ... q!„, p\ . .. p-,) ist. 

Die links und rechte stehenden Größen F stellen Werte dar, 
welche die Koordinaten und Impulse ein und desselben Systems 
in zwei aufeinander folgenden Augenblicken annehmen. Es muß 
also F eine Funktion der Koordinaten und Impulse derart sein, 
daß sie sich im Laufe der Bewegung eines Systems nicht 
ändert. Eine solche Größe ist nun die Energie b eines Systems; 
wir sehen, daß der Zustand der Systemmenge dann stationär 
sein wird, sobald wir die Dichte q als Funktion der Energie e 



Zu derselben Erkenntnis können wir auch auf folgende Art 
gelangen 2): 

Beschränken wir uns vorerst der Einfachheit wegen auf wenige 
Variable, so können wir z. B, die Zahl der Systeme, bei denen 

1) H, Ä. Lorentz, Vorträge, S. 280. 

2) Gibbs (1-C-), S.3-8. 



y Google 



— 12 — 

die Koordinaten (Abszissen) q zwischen den (unendlich nahen) 
Grenzen g' und 5" und ebenso die Impulse (Ordinaten) ^ zwischen 
p' und p" liegen, gleich 

setzen und nachsehen, wie sich diese Zahl Q.dX ändert, wenn 
gewisse Systeme mit ihren Phasen in das Rechteck 

Cp"— p')(9" — ^') 
ein- bzw. austreten. 

Es zeigt sich, daß sich diese Zahl 

QdX = Qdp.dq= ?(/' — i)')(9" — g') 
in der Zeit dt auf vierfache Art ändern kann. 

1. Jene Systeme, welche vor der Zeit dt mit ihren Koordi- 
naten und Impulsen (Phasen) außerhalb des Kechteekes 

ip" — p')-il" — Q.') 
waren, hatten unmittelbar vor dem Passieren der Grenze p' 
Impulse: p' — pdt, so daß — ■ wenn jj als positiv vorausgesetzt 
wird — die Zunahme eines Impulses pdt betrug. Diese Größe 
mit (q" — q') = dq und q multipliziert, das ist Q.p.dt.dq, gibt 
die Zunahme der Anzahl der Systeme, soweit sie von den Systemen 
herrühren, welche die Grenze p' passieren. 

2. Ein ähnlicher Ausdruck, in welchem aber p undj) etwas 
andere Werte haben, da sie für p" statt für p' zu bestimmen sind, 
wird die Abnahme der Systemzahl darstellen, die von der Passie- 
rung der Grenze p" herrührt; diese Abnahme wird gleich 

1. und 2. zusammengenommen liefern: 

dp ^ 
welcher Ausdruck, algebraisch genommen, die Abnahme der 
Anzahl der Systeme, die von dem Passieren der Grenzen p', p" 
herrührt, darstellt. 

3. und 4. Die Abnahme der Systemzahl, die von der Passierung 
der Grenzen q' und q" stammt, wird in der gleichen Art gefunden. 



y Google 



Die .gesamte Abnahme ia der Zeit dl, herrühreüd vom Pas- 
sieren der vier Grenzen p', _p", q', q", wird demnach sein; 

Da nach den Gleichungen von Hamilton (s. S. 6 oben) 

ist, so wird die gesamte Abnahme, wenn wir gleieii statt eines 
Paares der g, j> nnn wieder «Paare 3,^)1, gai'a---5"Pn nelimen 
(mit Rüclisiclit auf die eben bewiesene Relation): 

Abnalime = — dg .d^ ^= — d^.dpi ... dp„tiq^ ... dq» 

= S [ay, A + ^, 9'] ■■'!'•■■■ ■'1'- ''«>■••''«• <"■ 

Es ist also j - |-8 . 8s .1 „ 

Ist in irgend einem Zeitpunkte für alle Werte der p und q 
die Bedingung 

erfüllt, ao verschwindet -,- 

Gleichgewicht; die Bedingung wird weiter bestehen und die 
Phasenveränderung unverändert bleiben. 

Damit nun die Bedingung erfüllt werde, ist es notwendig 
und hinreichend, daß q eine solche Funktion der q und p sei, 
die sich bei der Bewegung des SystemB mit der Zeit nicht ändert; 
eine solche Funktion ist die Energie b. Dann vrird der obige 
Ausdruck, wenn noch nach Hamilton (Anhang I) 
dB . dB 

^L dpt'dqi^ dqt'dp,} 

— 2j[ g£ 'dpidqi~^ dB dqidpA ~ ' 
der identisch Null ist. 



y Google 



— 14 — 

So sehen wir dean auch aus dieser Darstellung, daß schon 
dann stationäres Gleichgewicht eintritt, wenn p = f(e') ist. 

Nun ist: e = c, eines der sogenannten zeitfreien Integrale 

der 2 n Hamilton sehen Gleichungen, deren es noch (2 « — 2) gibt. 

Denkt man sich nämlich die ersten (2w — 1) Hamilton sehen 

Gleichungen (Anhang I) durch die letzte dividiert, so fällt dt 

heraus und man findet: 

de ds 

dp, Ögi dp„^j ßSn-l 

dqa 9 * ' dq„ ds 

'dpn viu 

Die Zeit ist explizite in diesen (In — 1) Gleichungen nicht ent- 
halten. Dieselhen gehen integriert gedacht, (2w — 1) zeitfreie 
Integrale von der Form: 

wobei die c die Integrationskonstanten vorstellen. Die erste Glei- 
chung ist die der Energie: e = c^. Jede dieser Gleichungen (wie 
z. B, 9s = Cc) stellt eine Ilyperfläche vor, auf der sich der das 
System darstellende Phasenpunkt G bewegen muß; der Durch- 
schnitt aller dieser Flächen Liefert die eindimensionale Phasen- 
bahn für G. Die letzte der Hamiltonschen Gleichungen: 

q'ä»(2, p) = C3» + t 

bestimmt die Zeiten t, in denen tf seine Bahn durchläuft. 

Für das stationäre Gleichgewicht genügt die Bedingung; 
p = F[s^ 955 ... 9ä B— i]i wobei F eine eindeutige Funktion darstellt. 

Zur Veranschaulichung betrachten wir ein aus n Punkten 
bestehendes Gasquantum, wo die Partikeln elastisch an die Gleich- 
gewichtslagen gebunden sind, also einfache Schwingungen um die- 
selben machen. Die rechtwinkligen Koordinaten, gezählt von diesen 
Lagen, seien x,, X2, %, Xi, x^, x^..., so daß die gesamte Energie: 

wird. Da die negatiT genommene Änderung der potentiellen 
Energie, das ist z. B, — Kx^.dxs, die Arbeit der zurückziehenden 
Kraft vorstellt. 



y Google 



— 15 — 

Multipliziert man zwei der Hamiltonschen Gleichungen, z. B, 

m -^rr = — K.Xs und -^^ = x, 
dt dt 

kreuzweise, so kommt 

, äx. ,^ dxg , ä Xm .. , K ^ „ 

mxg—iTT- = — Kx.^TT oder -j-; Hr a^i? + "ir ^s ^ " 
' ät dt dt\_2 2 J 

and für s = 1, 2, . , . 3 n wird 

-|^_.(rf + ... + 4.) + _(j,.+ ... +^...)J = jjW = 0, 

oder selbstredend: e ^ Cj die Gleichung der Energie für alle 
Punkte. Multipliziert man ferner: 

m -~ = — Kxs mit ( — Xz n) 
und , 

m —--" = — Kxzn mit {+ Xj), 

so liefert die Addition einen Teil des Flächensatzes, indem: 



d \\ , . 



1 I 



s wird. 



Es erscheint die Gleichung einer gewissen Ehene (Gehiet 
der a:, und äs), die im Vereine mit den übrigen zum Durchschnitt 
mit dem (verallgemeinerten) Ellipsoid e =; c^ gelangt und die 
Phasenhahn liefert. 

Die letzte Hamiltonsche Gleichung integriert, liefert: 
Xi„=: aCOSat-^hsinat =: f{t). 

Es kommt also wesentlich darauf- an, eine Funktion W zu 
„dW 
~dt 

Wir könnten also allgemein beim stationären Gleichgewicht 
eine Verteilung q = F[a, ip^, fpg--- ^s^-i], d. h. die Phasendichte 
als Funktion der zeitfreien Integrale (s, 9a ... cp8n_i), voraus- 
setzen, ziehen es aber vor, bei der früheren spezielleren Annahme: 
Q = f{s) ZU bleiben. 

Es ist femer klar, daß q einwertig sein muß und für keine 
Phase negativ oder imaginär werden darf. 



finden, so daß —^y == oder W = const ist. 



y Google 



— 16 — 

Da pdil die Zahl der Systeme im Element dl darstellt, so 
werden wir die Anzahl Ä aller Systeme erhalten, wenn wir iiher 
alle vorhandenen Phasen (über alle g und alle p) summieren. 

Es igt , 

*=I.b„.,i.,b_e<i'' (6) 

Durch die angegebenen Bedingungen ist p = e . Const ausge- 
schlossen. 

7. Kap. Die mikrokanonische Verteilung. 

Wir haben bisher nur den Fall betrachtet, wo die Phasen- 
punkte G in räumlicher Anordnung verteilt sind. Der das 
erste System darstellende Phasenpunkt G^ bewegt sich auf der 
ersten Energiefläche j, ^ c,; der zweite Phasenpunkt G3 auf 
der zweiten, von der ersten räumlich getrennten Energie- 
flache fj usw. 

Es kann aber auch der Fall eintreten, daß alle JV-Systeme 
die gleiche Energie aufweisen und somit alle Phasenpunkte G^, 
G^ ... Gs sich auf derselben Energiefläche s = c bewegen. Man 
spricht dann, aus einem spater zu erörternden Grunde, von einer 
mikrokanonischen oder (kurzweg) flächenförmigen Verteilung 
(die Energiefläche b = c soll ganz im endlichen des F-ßaumee 
hegen, so daß p und q nicht über alle Grenzen wachsen können). 
Wenn nun alle Phasenpunkte auf derselben Fläche e = c 
liegen, so treten sie in demselben Momente an verschiedenen 
y. Stellen mit verschiedener Dichte: 

'^' ' ^, , h^, h^... auf. Ist ÄB = dSi 

(Figur 3) ein solches Flächen- 
element, hl die dort zur Zeit /, 
herrschende Dichte, so stellt 
{hl . S Si) die Menge der Phasen- 
punkte auf S Si zur Zeit t^ vor. 
Alle diese Punkte werden zu einer späteren Zeit t^ auf einem 
anderen Flächen elemente; CD = öSg in derselben Energiefläche 
mit anderer Dichte /t^ liegen, so daß natürlich stets 

h^.SS^ = Aa.öSs (7) 

gleich der Anzahl der Phasenpunkte auf einer Elementarfläche ist. 

Denkt man sich eine Nachbarfläche (e -|- d t) zur ersten Fläche £, 

so mögen A' B' und CD' die entsprechenden Flächenelemente 



y Google 



— 17 — 

darstellen. Nennen wir noch Öni und ÖM2 die diesbezüglichen, 
normalen Abstände, so stellt SS, x ö«i das Volumen über AB 
zur Zeit i, und S S^, x ön^ das über CD zur Zeit (^ vor. Beide 
Volumina müssen nach Liouvilles Theorem einander gleich sein, 
denn sie enthalten dieselben Phasenpunkte, nur in anderer An- 
ordnung, Es ist also: 

SSlXÄK, = 9SäXdM3 (8) 

unabhängig von der Zeit, diese Beziehung (8) schreiben wir in 
der Form: 

SS, _ SSj_ 

welcher Quotient beim Grenzübergang übergeht in: 

SS __S_S _ SS 

" Grad £ 



m ""' nm+-+m 



m 



(10) 



Zur Veranschaulichung bemerken wir, daß im dreidimensio- 
nalen Räume Sn ein Stück der Normale zur Fläche s (von dem 
Punkte X, y, n zum Punkte x-\-Sx, y-\-Sy, z-\-Sz) ist und 
8n = Sxcosnx-\-Sycosny-\-Sscosns 



'm^d^'HU)'' 



Grad t 



wird, was auch für den mehrdimensionalen Raum gilt. Es ist 

also ö S .Sn ^= ^i — t— ■ Ss invariant, wofür man auch sagen kann, 
Grad a 

, . SS . . ^ ■ 
dall 7i — ,— mvariant sei. 
Gradf 

Um SS, ein Stück der Oberfläche von e = c zu berechnen, 

ist im „dreidimensionalen" Räume die Projektion desselben auf 

die xy Ebene, das ist dxdy durch cosn, s zu dividieren oder 

es ist: 

A « — ' 

/■d£\ 



m 



y Google 



Analog ist aUgemein^), wenn die Phasen mit ; 
zeichnet werden, 



UsaJ 



indem gewissermaßen 3 S auf die Ebene Sa„ = projiziert wurde. 
Wir merken an, daß 

das Volumea der Schale zwischen den 2 Flächen s und s-f-de 
vorstellt. Eliminiert man durch Division aus 7 und 9 die Flächeii- 
elemente 6 8, und ö S^, so folgt für die Dichten; 

h, -E — = An -E — z= ft ^j— ^ Ä Grad b = const, 
an, «a an 

während im Falle der räumlichen Verteilung beim stationären 
Gleichgewicht y, =: p^ = p ist. 

Wäre, wie Schäferin) herrorhebt, dn, = ö%, so wäre auch 
fcj ;= h^; ein solcher Fall tritt z. B. dann ein, wenn die Energie 
durch die Gleichung einer mehrdimeusionalen Kugel dargestellt 
erscheint. 

In den nachfolgenden drei Beispielen, die sieh alle auf einen 
Freiheitsgrad (q^, p,), wo also die Energiefläche mit der Phaseu- 
bahn zusammenfällt, beziehen, soll der Phasenpunkt A (Fig. 3) die 
Koordinaten x^, v^, Punkt _B die Koordinaten (Phasen) {xa + Sxb), 
(^o4-^^'u) haben. Die in C seien x, v und die in D: {cc-\-äx) 
und (f)--\-Sv). — Dabei ist stets zu beachten, daß B und D auf 
derselben Energiefläche e =: c liegen, also ihre Kooi'dinaten die 
Gleichung dieser Mäche zn erfüllen haben. 

I. Als erstes Beispiel besprechen wir den zuerst von Seh aef er s) 
gebrachten Fall der gleichförmig beschleunigten Bewegung, wobei 
der Einfachheit wegen die Masse gleich Eins gesetzt werde. Der 
Punkt C habe die Koordinaten: 

x^x. + v.J + l-gi'' und v = v,+<jt 



est, 1. c, S.27, 

■. Theoretische Phjsik II, S.431. 

;r, J. c, S. 432. 



y Google 



und seine Energie e sei 

1 1 

* ^ "2 " ^'^ = -2 V — ^a^o- 

Da die Punkte D und B auf dieser Energiefläche liegen, muß 
(Prinzip der Arbeit): 

vdv = g .äx und v^övt, = g.äxo 
sein. Die Flächen 8 S^ und ö S^ erscheinen als Stücke {A B und 
CB) der Phasenbahn und es wird: 



und d &; = ^S'^+JV^ 
oder wegen: 

ö «; = ^ ö « wird dS, = — v'^J^+Vk 



(Grad.),= |/(|^)V(|iy=V> + .^ 
und ebenso 



[(jrad £)2 = 
also 



(Gradf)^ ü -u^ ..--..i.».. (Gradeji 

Tatsächlich ist: 



denn bei konstantem t wird 



dx = dx, + t.dv^ = dxAl + t^], 



das ist wegen ^— ^ = -^ wird 

das ist 

~V^^ (Gradf)i ^ (Grade)/ 

Die Energiegleichung e;=— v^ — gx = c,^ und ihre Nach- 
barin (f + 3 5) stellen ersichtlich zwei Parabeln vor. Aus 
Sn = ^-^— 



y Google 



— 20 — 

vro -»^ ^ Vq-}- gt im Laufe der Zeit immer größer wird, ersieht 
maii, daß dann dn^ immer kleiner wird, d. h. die zwei Parabeln 
sich nähern. 

11, Als zweites Beispiel wählen wir (wie oben S. 9) die 
harmonische Bewegung in der Form: 

X = Xgcosr -\- -° sinz und v = — a ^asinz -\-v^cost 

mit T = a{t — P). Die Gleichung der Energie lautet: 

£ = "2 *'*"'" "2 '^^^'^ = -2 "»''+ -^^''^«^ = ^^ 
stellt also im allgemeinen eine Ellipse vor. Die Gradienten 
werden : 



(Grad s\ = y^o -|- w* x^Ö und (t^rrad e)^ = \'v^ + a 
und iür die Verschiebungen auf der Energiefläche wird: 
vÖv = — a^x.dx, 

sowie .> ^2 V 

sein. Es kommt 



ÖS, =p x^^ + övo^ = -^i:^ (Grad b\ und ö S^ = — (Grad b)^. 

Tatsächlich ist wiederum: 

Sx^ Sx_ 

denn für ( ^^ amst wird: 

1, s , 5 «0 . j, shiT dj^x^ ^ öXf, 

äx = OXa.COSt -] SmT = dXnCOSt X,, ^^ —^1), 

somit ist wiederum 

(Gradj)i "^(Grad«)/ 
Die beiden Ellipsen e := c^ und ihre Nachbarin f -f ö e kommen, 
wenn o >• 1 ist, einander im Laufe der Zeit immer näher. Es 
ist für (0 >- 1 wegen: 

1 all 3 a_ 1 2 I 1 52 
^v^ ± ^o x„ — ^v + ^^a X 

sicher v^^^ a^x^^ <iif^ ^ g^^x"^, daher auch (Gtrad £)i -< (Grad s)^, 

und da Grad e ^ ^- ist, wird: d n,, < ö ji, , d. h. die beiden Kurven 

kommen im Laufe der Zeit näher. 



y Google 



III. Setzen wir allgemein (s. S. 10) x = f{x„, v^,, t) und 
vdv ^ Xdx (Prinzip der Arbeit) — X die Kraft — so wird: 



d'x , 



äS^= T^v'+X^ oder 8 S, ^ — (GriLd b), 
und analog 

SS, = ^-^ (Grad e),. 

Auch liier läßt sich zeigen, daI3 — ^^ — - und somit auch di 



Gesetz ( jt~t— = invariant 1 gilt. 



Bei konstantem t wird 

- ÖVa ^ — - F, 

Va 



" dx, 

gesetzt wird. Anderej^eits ist 

dx d\ dxtt , c>\ dva dj_ y 8f _ p^ 

'^ ~ dt '~ dF^~di '^ d^ "dt ^ '""Jx^'^ ä^" ■'■ 

$. Kapifel. 
Scharmittelwert einer Funktion bei der mikrokanonisclien Verteilung. 

Eine eindeutige Funktion der Phasen z. B. «(p-^) weist an 
den verschiedenen Stellen der (endlich gedachten) Energiefläche 
e ^^ c aiicb vei-schiedene Werte auf.' Um den mittleren Wert 
dieser Punktion auf der ganzen Energiefläche zu bilden, bedenke 
man, daß die Anzahl aller Phasenpunktc in ö S gleicli hd S ist 
und daß (wegen der Kleinheit von S S) der ^Vert von w ebenso 
oft in gleicher Größe auftreten wird. Die Summe aller «-Werte 
auf der Energiefläche muß demnach \u.h.öS sein, während die 
Zahl derselben j Ä ö yS ist. 

') In den obigen Beiap eleu ist tui das Fiaeheiielemeat das Lin ea 
element dl := ]/äx^-{- dv^ g setzt Verfahren wii nach der ob gen Pegel 
Eo gibt die Projektion auf der Achse ir nd ea soll nun I Sinne t n 

Ehrenfest): ÖS ^ -^ se n was tat=icH cli st rat 

iöv) 



yGoosle 



Es wird der Mittelwert, da die Dichte dem Gradienten um- 
:ehrt proportional ist: 

j. agS _ jGrad« 



••(ft9) = -r 



hss ! «s 



l\ 



udS 
(irad 8 



wenn 

Nun ] 



der Nenner: [hdS = <a gesetzt wird. 
^^- dS _ dS _dS.dn 

(irad i 



/d_E\ cJe ' 

80 daß man bei der Integration über die Energiefläche e =^ c 

erhält: jdSdn = jä?. = V, ■ < £ ^ c 

dV 
und der Nenner ra ;= ^— wird. 

ߣ 

Eine naheliegende Veranschaulichung von (11) erhalten wir, 
wenn wir m = Grad f setzen, also den Mittelwert des Gradienten s 
ergibt sich, falls S die ganze endlich gedachte 
1 vorstellt. 






Grade = -n—^,, - oder l^q — --,— = == 
-• * ^' J Grad £ Grj 



J Grad £ 

analog der Gleichung (II), Multipliziert man beide Seiten mit 
ÖB, so erhalten wir das Volumen der Schale zwischen den 
Flächen s und (e + ä e). 

9. Kap. Umwandlung eines Flächenintegrals in ein Volumintegral. 
Gleichverteilungssatz für Impulse. Der Virialsatz. 

Der mikrokanonische Mittelwert w(pi3), der sich auf die 
meist schwierige Integration über die Oberfläche bezieht, läßt sich 
in ein Volumintegral, erstreckt über das Phasenvolumen \d X, er- 
setzen. Smekal') benutzt hierzu die bekannte Formel; 

V^dt ^j^cos{nx)dS, 
■■) Smekal, Gl eiehv erteil UDgssatz. Wien. Ber. 126, 1515. 



y Google 






— 23 — 
die iß unserem Falle lautet: 

Dabei ist % eine eindeutige Funktion der Phasen Xj, dX ein 
Volumelement im Phasenraum, tu S ein Element der Energiefläche 
und der "Winkel («, Xi) jener, den die nach außen gezogene Nor- 
male n mit der Richtung Xi einschließt. Es ist somit: 

cos (nXi) = :: — : Grad e 
und wir finden: 

Es ergibt sich der Mittelwert: 

s|i=-fpÄi, i = l,2...2« (12) 

^dXi at }dXi ' ^ ' 

Wenn z. B. für irgend eine der Phasen dauernd -j — >> ist, 
so ergibt die Substitution: |^ =^ — - — — in (12) die Beziehung: 

'du'\ c dss 

(13) 



-m 1 



\ÖXiJ •> \dXiJ 



1 8 a:/ 



Das mikrokanonische Mittel u erscheint als Volumintegral. 
Setzen wir in (12) für g ^ Xi, so kommt: 

Ol) = -^ = i (U) 

\ dxi/ CO ^ ' 

wo \d X ^^= V gesetzt ist. Da die kinetische Energie eine homogene 

Funktion zweiten Grades der Impulse ist und da die potentielle 

Energie Bq unabhängig von den Impulsen ist, so wird nach 

Eulers Satz 

1 -r-i den l -c^ 8 « ,, ,. 

'.=Yl-»8B = 2|;*"8ft <"> 

welche Summe aus n Posten besteht. 



y Google 



Die Anwendung von (14) liefert n Gleichungen und ihre 
Summation: 

.. = 2'. 

unter » die Zahl der Freiheitsgrade verstanden. 

Jeder Freiheitsgrad liefert den gleichen Betrag zur kine- 
tischen Energie (Gleichverteilungssatz für die Impulse). 

Nehmen vdr in (14) für Xi die Koordinaten qi, so muß auch 

Qi~- — 2zz: /. sein. Man nennt nun den Ausdruck 

das Virial, so daß also 

W+2£j, = (16) 

ist, d. h. das mittlere Virial W ist gleich der negativen, 
doppelten, mittleren kinetischen Energie^). 

Der Zusammenhang Bwiechen den beiden Gleichverteilungs- 
sätzen, dem für Impulse und dem für Koordinaten hesteht also 
darin, daß sie zusammen den gewöhnlichen Virialsatz gehen*). 
Die bisherigen Betrachtungen bezogen sich auf die mikrokanonische 
Verteilung. 

Bequemer für die Rechnung ist die Einführung der ebenfalls 
von Gihhs studierten 

10. Kap. Kanonischen Verteilung, 

wobei die Phasendichte: 

gesetzt wird. ,(f,l) = m = «e^ (17) 

E stellt die Totalenergie vor, falls 'der Phasenpunkt G die 
durch die Koordinaten g,jt, ... qap„ bestimmte Lage (5, p) hat, 
& ist eine stets positive Konstante, der „Modul" der Verteilung 
genannt, und ip ist eine zweite Konstante, die sich nach der 
(Gl. 6, S. 16) aus der Forderung 



j..„..P..™-JH^ = ^J^" 



äl^N 



I) Hertz, 1. 0., S. 496. 

ä) Smekal, Gleioliverteilun^ssatz. Wien. Ber, 126, 1523 (1917). 



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Es wird, da N rechts wie links sich kürzt, -ip bestimmt durch 

j...je~^dX= 1 (18) 

oder ^ g 

e~ö=|rS(^A (18') 

über jlle rhsapn 

Die gesamte Energie s setzt sich zusammen aus der kinetischen 
Energie £p and der potentiellen f^; es ist * ^ t ,, + e^. 

Die potentielle Energie k, soll nicht allein yon den Koordi- 
naten q abhängen, sondern auch von irgendwelchen Parametern 
r^ ... Tm — etwa von der Stellung gewisser Kraftzentren, die auf 
die Moleküle des Systems Fernkräfte ausüben. Ein gleiches gilt 
dann von der gesamten Energie £ ;^ £,, 4- £g. 

Wir wollen voraussetzen, daß die sonst beliebigen Parameter 
fi ... r„ sich zeitlich nicht ändern sollen; dann bleibt das System 
der Stromlinien im Phasenraume F unverändert und die Dichten- 
verteilung p hält sich stationär aufrecht. 

Die Systeme üben auf die oben erwähnten Kraftzentren ge- 
wisse Rückwirkungen aus; in einer bestimmten Phase (g, p) wirken 
sie entlang des Parameters r, mit der Kraft 

B,{P,'l,'}=-l^_=-i^_ (W) 

wo bei der Differentiation statt Sj auch £ gesetzt werden kann, 
weil £p von Tg unabhängig ist. Es soll zuerst die kanonische 
Verteilung ins Auge gefaßt werden, 

Abhängigkeit der Dichte p für die kanonische Ver- 
teilung. In dem Ausdruck für die Dichte: Q=Ne ^ hängt p ab 
I. explizite von @. 

II. vermöge £ von den Parametern r, ... r™. 
III. „ ■$ „ „ „ ri ... Tm und 0. 

Scharmittelwerte einer Funktion. Eine der wichtigsten 
Aufgaben der statistischen Mechanik i) besteht darin , den 
mittleren Wert 9 zu bestimmen, den eine vorgeschriebene 
Phasenfunktion q>{g, })) in einem gegebenen Augenblick 
in allen N Systemen hat. Zu dem Ende hat man die Summe 
der fp für alle JV Systeme der Menge zu bilden und dann durch 



1) Vgl. Motto am Titelblatt. 



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— 26 — 

N zu dividieren. Nun haben alle im Element dl liegenden 
Systeme, deren Anzahl pdA ist, den gleichen Wert von 91 
und geben zur gedachten Summe den Beitrag (p QdX. Hieraus 
ergibt sich durch Integration über alle Phasen und Division 
durch N die grundlegende Beziehung 

Scharmittel ~^ =: \(p.e ^ .d l (20) 

für <p = const ergibt sich wieder die Gleichung (18), welche i> 
definiert. 

Bekanntlich beobachten wir nur die mittleren Werte ge- 
wisser Bewegungen, woraus schon die Wichtigkeit der Gleichung (20) 
erhellt. [Vgl. Motto (S. I) und Vorrede (S. HI)]. 

II, Kap. Zeitmittel und Schartnittel. 

Unter dem Zeitmittel einer Funktion der Phasen iPiPiO) 
für das Zeitintervall von (j bis t^ versteht man das Integral: 

Gebt man von t, ^:z — k> bis t^ = -\- 00 und bildet die 
Grenze, so erhält man das gewöhnlich gebrauchte Zeitmittel. 
Unter Scbarmittel von u {p, q) verstanden wir hingegen für die 
mikrokanoniscbe Verteilung nach Gl. 11 den Wert 

f udS 
— — -". \uhdS jGrade 1 ( ud S 

■' J Grad s 

wo sich die Integration über die ganze Energiefläcbe f = c er- 
streckt. 

Der Phasenpunkt O, welcher das erste System darstellt, 
bewegt sich auf einer eindimensionalen Phaaenbahn, die (im 
allgemeinen) an ihren verschiedenen Stellen auch verschiedene 
Werte von u aufweisen wird. Geht diese Phasenbabn durch ein 
Flächen element d S, so liegen hd S Phasenpunkte, also auch hd 8 
solcher, unter sich gleicher Werte von m darauf, woraus sich die 
Vorschrift in (11) erklärt. Befindet sich die Gesamtheit aller 
Systeme im stationären Gleichgewichte, so ist, wie wir sahen (S. 17) 



y Google 



7i — i— , also auch; m^,- ,— , falls u eißeü Zeitmittelwert vorstellt, 
tlrad £ lirad s 

invariant, d. h. .diese Werte, also tmch u {p, q) , bleiben während 
der ganzen Bewegung invariant oder es ist für u {p, q) : 

oder das Scharmittel ist gleich seinem zeitlichen Mittelwerte. 
Nun sind aber beide Mittelwerte unabhängig voneinander, so 
daß wir im letzten Ausdruck, ihre Reihenfolge vertauschend, er- 
halten: 

MCpTi) = « {P^ s).' 

Es läßt sich nun zeigen, daß dieser letzte Ausdruck unter ge- 
wissen VoraussetKungen auch gleich u{p, q) ist, so daß 

dann folgt: „ _( 

u(p,q} ^ u(p,q), 

d. h, es gilt dann der Satz: 

Scharmittel gleich Zeittuitteh 
Um diese „Voraussetzungen" kennen zu lernen, erinnern wir 
uns an die (S.14) erwähnten (2n — Ij zeitfreien Integrale (der 
Hamiltonschen Gleichungen): 

£ := q^i ^ Ci, 9)j =^ Ca ... 92«-! ^= Ci„_i, 

die Hypei"flächen darstellen, durch deren Durchschnitt die ein- 
dimensionale Phasenbahn für G entsteht. Auch wissen wir, daß 
stationäres Gleichgewicht vorhanden ist, wenn die Eauni dichte 

ist, oder im Falle der mikrokanonisbhen Verteilung die Flächen- 

dichte h = ELVl^-J^V^') «. 
Gradfi 

Haben, wie Ehrenfest (h c, S. 26, Anm, 72) ausführt, für 
zwei Bewegungen (Phasenpunkt Gj und Gj) die Konstanten 
CiCa ... Ca„„i die gleichen Werte und sind nur tp^n = Ca„-\-t 
nmzJc^n verschieden, so durchlaufen die beiden Punkte G, und G^ 
dieselbe G-Bahn, nur mit der konstanten Zeitdifferenz -^Ca« 
das Zeitmittel einer Funktion ^{p,q), gebildet von t = — oa 
bis ( ;i= -|- o= ist also für beide Bewegungen gleich. 

"Wir setzen die mikrokanonische Phasenbahn als eine solche 
voraus, für welche die Zeitmittelwerte beliebiger Phasenfunk- 
tionen u nur von der Energie * = Cj abhängen und nicht auch 



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_ 28 — 

noch von den c^ bis Ci„^i. Diese Voraussetzung kann durch ein 
wirkliches System erfüllt werden. Nun gilt der Satz: 
Seharmittet gleich dem Zeitmittel. 

Es hindert diese Erkenntnis aher nicht, die Verteilung nach 
den Dichten: q = F(8) oder h x Gradt = const weiter zu ver- 
folgen. 

Gebe es konserrat ve mechan s he S ste e de en lahu du ok alle 
Punkte dar zugebör g'en Eaers ehyperfliclie <reht so werden d e d eae Hypo 
these bestätig'enden Systeme erftod sclie SjBteme genannt una 1 e me e ea 
Resultate Boltzmanns nd Mavwellg wu den nu t r so! he Sys eme be 
wiesen. Ihre Überlegunge and n ht ü ehr auf den F II anwenUar le 
dem man aich auf e ae veo ger e n hrankende Hjpotheae zu uckz eht Fs 
gibt konservative n ectan b he Sy tPn e (q %a ergod Bebe) de en Pahn 
eine überall dichte Menge a f de Energ fla he b Idet 

A. RoHentbal ) und Plan herel haben geze gt laß ea e gentloh 
ergodische Systeme n eht g bt 

Herr Rosentlal setzten (a von ^ Teichen mt je F e be ts 
gvaden voraus, so daß deF erg efl be von de D mension 2 V— 1) st 
Auf dieser Energiefla he können n ner tucke aH^e^ enat werden d e s ch 
umkehrbar eindeut g nl tPtgafC N — l]d mens onale A'Vu fei bez eben 
lassen. Dann wird geze st daß be e nem ergod s heu '■i tem d e dur h 
die Systemkarve erzeugte Abb Idang der Ene g efla he auf d e Ze tge ade 
mit dem Kausalitätsf inz p m W dersp ueh steht 

Herr Planch rel ae gt laß abgesehen von dem t v alen Fall n ^= 1 
es keine ergodischen Systeme g bt '^e n 1 ewe s setzt nni vor u daß l e 
Funktione(p, q) auf dei Energiehjpeiflauhe beschrankte paitielle Ableitungen 
basitüt, 

12. Kap. Mittelwert einer Kraft. Zustandsgleictiung idealer Gase. 
Um in Beispielen die erlangten Beziehungen besser ver- 
anschaulichen zu können, wollen wir zuvor noch den Mittelwert 

R der Kraft E = —^ 
bestimmen. *" 

Nach (20) ist dieser Mittelwert 



Anderenfalls haben wir, da -^— in der Systemmenge eine 
Konstante ist {falls dieser Difierentialquotient existiert): 
~.dL 



81^^ :djp - 



') Ann. d. Phys. 42 (1913). 



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~ 29 — 
Die Summe beider Ausdrücke ergibt: 

6r^ J 81- 8rJ ' 

da das Integral nach (18) deu Wert Eins hat. Wir findeo: 

^=-1^ (^') 

wobei die Diäerentiation des i> nach einem bestimmten r bei 
konstantem ausgeführt ist. Anstatt diesen von Ornsteini) 
vorgeschlagenen Weg zu gehen, hätten wir die Beziehung (21) 
auch durch direkte Differentiation von (18) nach r gewinnen 
können. 

Zur Veranschaulichnng dieser Sätze wollen wir die ge- 
wöhnliche Zustandsgleichuog für ideale Gase (im wesenthchen 
Ornstein folgend) ableiten. 

Es sei ein Punktsystem mit den n^) 



den diesbezüglichen Koordinaten 

«1- Pi< ^1. ^2, ^2. «a ■ ■ • ^m Pm ^» 
und den entsprechenden Geschwindigkeiten 
«1, 2/„ ii . . . X^, Vn-, ^B 
gegeben, so daß also, weil die Impulse den Geschwindigkeits- 
komponenten proportional sind, das Element 

d^ = m^'^äxidy-jd^j ... dz„dx^ ... dz„ 
wird. Die Gleichung (18') liefert wegen e^-\-Sp ^ e 

e"0 = je~»dX 

= m""] ... \e *^ d^i ... di„ J ... Je ^ äx^ ... dB„. 

Haben wir es mit idealen Gasen zu tun, so findet eine 

Wirkung eines Partikels auf die übrigen nicht statt, d.h. die 

potentielle Energie «,, ist Null und außerdem verschwindet das 

Volumen eines Partikels gegen das ganze Volumen V des Gases. 

1) Ornstein, ToepaeBing-der StatietiecheMecliamea, 8. 14, Leiden liJOS. 
^) Dieses H iat verschieden, vod dem früteren. 



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Das zweite, sieh auf die Koordinaten beziehende Swfache 
■Integral zerfällt in n dreifache Integrale, indem 
j... 1^3:1 ... dz„ 

= [Uäxidyidsjyildxsdy^dz^ ... {{\dcc„dp„dsn = ^" 
ist. Auch das erste, sich auf die Geschwindigkeiten beziehende 
Integral läßt sich nach einem Satze von Dirichlet-Liouvüle 
ermitteln, da die 3«fache Integration sich über alle Geschwindig- 
keiten erstreckt, die im Bereiche 

liegen. Es läßt sich zeigen '), daß, wenn f{sp) eine eindeutige, 
stetige Funktion von % ist imd die Integration sich auf alle Ge- 
schwindigkeiten bezieht, die an die Bedingung 

-[Xf+ ...+4]< Ep 

geknüpft sind, das Integral 

W^j...lf(t,,)dx,dy,dz,...,ds^'\ 



-^^H 



.(22) 



ist; bezeichnen wir den ganzen auf der rechten Seite stehenden 
Ausdruck mit F{s^), so wird nun 



oder 



-^ = 'log.[m^-F{B,,)]+nhgr (23) 

Steht das Gas vom Volumen V unter dem Brück p, so muß, 
da die elementare, vom System geleistete Arbeit pdf ist und 
£p von V unabhängig erscheiat, nach (21): 

^^P = —-^Y^-Y ^ ^ 

sein. Wird der Modul & proportional der absoluten Tempe- 
ratur T gesetzt, so ergibt sich die Zustandsgieichung für ideale 



1) Beweis dieser Formel am Ende des Baehea. Anhang IV. 



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— 31 — 

E T 

(rase. Dieselbe lautet, wenn alles auf Mol bezogen wird; j> ^= —-^--t 

wo nun R die Gaskonstante ist. Ist ferner 91 die Avogadrosclie 
Zahl, so wird: p = 

0^§T^k.T ist (25) 



13. Kap. Nicht ideale einatomige Gase. 

Der angegebene Weg, den Druck p aus der Beziehung 

^' = - W, 

zu finden, wird von Ornstein auch veiTi^endet, um die (gewöhn- 
liche) Zustandsgieichung für einatomige nicht ideale Gase, 
deren Partikeln wir uns als gleich große Kugeln vom Durch- 
messer ö denken wollen, zu erlangen. 

Für nicht ideale einatomige Gase greifen zwei Abweichungen 
Tom ersten Falle Platz: 

a) Die Wirkung von zwei Molekülen aufeinander verschwindet 
nicht, d.h. £g ist nicht Null und Bp nicht ^ £, sondern £p = & — e,^. 

b) Jedes einzelne Molekül nimmt einen besonderen Raum 
für sich ein, in welchen andere Moleküle nicht eindringen können. 

Wir haben wiederum, wenn wir der bequemen Schreibweise 



= m="J---je-''Epd^i...<^i„|.,.j'e-''^9Öa!i...d^„ (26) 
Das sich auf die Geschwindigkeiten beziehende Integral enthält F, 
wonach wir später zu differenzieren haben, nicht, so daß Orn- 
steini) die obige Gleichung in der Form: 

schreibt, wo C eine Konstante vorstellt. 

Wie sich zeigen wird (S. 33), hat b^ den Durchschnittswert 

wo K eine das betreffende Gas charakterisierende Konstante ist, 
•) Ornitein, l.o,, S.62. 



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Es wird nun: 

ß—hip := c.e ^ ■■■ '^^j ■■■ ^^« ' 
oder 

wenn K das Integra! 



Nun ist die Bedingung dafür, daß zwei Kugeln a und h sich 
nicht durchdringen, die, daß die Distanz ihrer Mittelpunkte 
höchstens gleich e, dem Durchmesser einer solchen Kngel wird. 
Das Volumen ß = gsrö' heißt daher die Deckungssphäre. Ist 
die Kugel a da, so bleibt für eine zweite Kugel h nur mehr als 
durchfegbarer Spielraum; V — ß. Sind die Kugeln a und b da, 
so rechnet man angenäherti) den durchfegbaren Spielraum für 
eine dritte Kugel c: V — 2j3, d.h. es wird: 



jjjdr.rf!,..;», 


= F, 






fjfd«,Äj,,d«, 


= F-(!, 






und 


= r-2(S raw. 




oder; 


_(^]. 


= F.'ll'(l^ 


^ 


lt,gK=nUg F+ J! '« (' ^ 


'iy 




Unter der Voraussetaung, ( 

bleibt, können wir die Formel: 
finden: 


iaß auch s = t^— p^ sehr 
log[l — s] = — s verwende! 

+ „%F "Cf 1) ^. 
Boltzmann, Gastieorie, S. 167). 


klein 
1 und 


i)0.i.au(ir F-2f + gij(: 





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Die Bezielning p ^^ —^rw ergitt schließlich: 
h.p = - ■ 4- V- + --S-^ W 



-(27) 



-1 , 



^ b ist. 



Dies ist aber bis auf Glieder höberer Ordnung die tou van 
der Waals gefundene Form der Zustandsgleichung. Faßt man 
mit Planck!) jig obige 



S '»<!-"/) 



als ein Integral auf, so erbält man die von ihm (S. 646) gegebene 
Zustandsgleichung. 

14. Kap. Durchschnittswert der potentiellen Energie. 

F.s obliegt uns noch die Aufgabe, zu zeigen, daß der Dureb- 
schnittswert 

8. = -7" '^''' 

ist. Es sei das Potential auf das Atom a, herrührend vom Atom h, 
gegeben durch (p (ri) und ebenso das vom Atom c auf a gegeben 
durch (p (tc) usw. Dann wird, wenn wir nur einen kleinen Raum t 
ins Auge fassen, das Potential aller in t enthaltenen Atome 
auf a gleich 

sein. Da ^ ^ die wirkende Kraft wiedergibt, so wird diese 
eine „Abstoßung" vorstellen, falls -— negativ ist. Diese Kraft 

zwischen zwei Atomen nimmt mit wachsender Entfernung der- 
selben sehr rasch ab, und wir können durch Hinzufügen einer 
additiven Konstanten immer bewirken, daß für r = co, 9 = wird. 

'■) M. Planok, Über dia kanoniaclie Zustandsg'leiciiuiig einatomiger 
Gase. Sitzungsber. d. Kgl. PreuJ3. Akad. d. Wiss. 1908, S, 633—647. 



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Ist nun V dae Volumen eines Atoms und v die Zahl der 
Atome in dem iileiueo ßaume t, so wird bei gleichförmiger An- 
ordnung v = — sein. 

Wie erwähnt, stellt 

das Potential der in i befindlichen v Atome (eigentlich sind es 
V — 1 Atome) auf a vor; die gleiche Summe müssen wir erhalten, 
wenn wir das Potential für b oder c usw. suchen. Das gesamte 
Potential U^ aller in r befindlichen Atome aufeinander wird 
demnach gleich 

sein. Der Faktor Va ist nötig, damit jede Kombination von je 
zwei Atomen nur einmal vorkommt. 

Wir führen im Eaumgebiete % Polarkoordinateo r, i^, ra, deren 
Ursprung im Atom a liege, ein, so daß bekanntlich 

dt = r^sin&drd9da 
wird. Da nun die Anzahl der Atome im Räume dt durch — 
ausgedrückt wird, so erhalten wir für 

^y^ (pT ^ — I cpr-i^t = - I (pr»"äfim^(?r(^S-(^ra ^= — ■ 1 gi^-.rSiir. 

Damit das Integral endlich bleibt, muß ip^ für unendliche 
Werte von r stärker als — verschwinden. 
Nennen wir: 

~-2»j'»(r)r'<i,- = », 

so stellt K eine von der Natur des Gaaes abhängige Kon- 
stante vor, die positiv oder negativ ist, je nachdem sich die Atome 
anziehen oder abstoßen. Es wird nun 

und wegen 

'^ T1 1 ■NT"' I \ ^f* '^^ 



yGoosle 



— 35 — 

Bezeichnen wir wieder mit n die Anzahl der Atome im ganzen 
Volumen V, so daß wegen der im Gleichgewichtszns tan de gleich- 

V 
mäßigen Verteilung j? = — wird, so finden wir das Potential IJ 

aller in V hefindhchen Atome aufeinander aus: 



wo also V das mittlere Atomvolumen und V^ nv das Volumen 
dea ganzen Gasea vorstellt. Es wird sich hald zeigen, daß die 
statistische Mechanik selbst einen genaueren Wert iür Ej liefert. 
Nach der angegebenen Methode hat Ornstein noch weitere 
Zustandsgleiehungen abgeleitet. 

15. Kap. Weitere Scharmittel. 

Man kommt schneller zum Ziele und findet einige allgemeinere 
Beziehungen, wenn man gewisse, öfters auftretende Integrale, wie: 

Ka = \...{e-'"^q.dx,...d^^ (29) 

/(= 1:^2; und ^ . 

J,=^...^e->'^p.d£,...di„ (30) 

in ihrem weiteren Verhalten verfolgt. Man erhält hieraus sofort: 

-^'^-•' ^{...{e-''^^.f,.dz,...d^„=^X, -■■ (31) 
und 

-|^-=j'--.|«-"i'-«,-<ii.--<i4 = J,. ■ - ■ (32) 
Für die Mittelwerte \ und *p ergeben sich leicht die Be- 
ziehungen: _ Zi _ dloyK^ 

^'' — K^ ~ ;^Ä W^' 



8 log Jq 
dh 



■ (34) 



desgleichen hat man für den Mittelwert von 7-^, wenn r, einen 
Parameter bedeutet, für ein einatomiges Gas: 



3f, 



'^ I ... I e-^^pdx-i ...ili^\...\e- 



i —-- dx. ... dz,:. 



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erste Integral ist -/j und das aweite gleich: 



1 



1 ZK^ 
' h 0r ,' 



wird; da aber nach Gleichung (18) stets 
ist, so resultiert die handliche Form: 

-fe = +"^ = ^. P») 

Um die Fruchtbarkeit der gewonnenen Beziehungen zu er- 
läutern, möge an der Hand der Gleichung (35) die Zuetands- 

gleiohung: p = kT----j^ in der von Reinganumi) gegebenen 

Form gefunden werden. Es handelt sich also um die Bestimmung 
des Integrals Kq [Gleichung (29)], woku wir einen unseres Wissens 
zuerst von Ornatein vorgeschlagenen Weg benutzen wollen. Im 
Integral K^ tritt die potentielle Energie e^ ^ —^i^) ä-uf, wo 
nun r die Distanz von zwei Atomen vorstellt. 

Diese Distanz wird am kleinsten, d.i. r = e, wenn sich die 
zwei Atome berühren: dann ist 95(6)^ C, d.i einer positiven 
Konstanten gleich. Wird r nur etwas größer als der Durch- 
messer ö, also z.B. »- = e + d, so hört jede Wirkung der zwei 
Atome aufeinander auf oder es ist q)(j6 -\- d) = 0. 

Wir erkennen, daß wir die Fälle, wo r > fl + d ist, zu trennen 
haben von denen, in denen r zwischen e und 6 -\- d bleibt, d.i. 
ö <; T < ö -|- d ist. Zur Ermittlung des Integrals 
Kq ^= \...\e~''^qdxidyi ... ds^ 
denken wir uns diese Konfiguration in n Räume ausgebreitet und 
sie in Elemente 

d Fi = dxi^di/i d^i, dV^ = dx^dy^d^i, ... 
verteilt: dVa sei irgend ein Element im (tten Räume. Das 
Integral wird als eine Summe von (aus je n Faktoren bestehenden) 
Produkten aufgefaßt, wobei in einem solchen Produkte von jedem 
Räume je ein Faktor hinzutritt. 



^)Kei 



, Drudea Ann. 6, 553 (1901); Jae^er, iunotisclie Ga 



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— 37 — 

Der Mittelpunkt eines Atoms P, liege im ersten Räume. 
Beschreibt maa um einen Punkt Fi, der im zweiten Räume Hegt 
und dem Punkte P, entspricht, Kugeln mit den Radien ö und 
-\- d und liegt dV^ außerhalb der Sphäre mit dem Radius 
ö -\-d, so wird ,.,,., j, 

und der zweite Raum trägt in diesem Falle zu dem ins Auge ge- 
faßten Produkte nur den Faktor dV^ bei. 

Liegt aber dV^ so , daß für dasselbe ö <;»-<; G + <? wird, 
so erscheint als Beitrag: dV^^'''^'^^. 

So kann man weiter bis zum wten Räume gehen. Hat man 
in den (n — 1) vorangehenden Räumen bestimmte Elemente ge- 
wählt, so daß das Produkt den Wert S„—i hat, und ist dV„ im 
wten Räume außerhalb der (n— 1) Kugeln, die mit r = 6 -^ d 
um Punkte beschrieben wurden, die mit den (» — 1) in den 
vorangehenden Räumen gewählten Punkten übereiuetimmen , und 
sieht man übrigens vom Schneiden dieser Kugeln ab, so ist die 
Summe aller auf diese Weise entstandenen Produkte: 

a,-,[F-(«-l)li(« + Ä)']; 
für jene d F„, bei denen ö < r •< e -)- d ist, wird die Summe der 
auf diese Weise entstandenen Produkte: 

+ ^„_i(« — l}4jr fräe+''9'Wrfj-, 

wie man erkennt, wenn man die Kugelsehalen zwischen den 
Radien und 6 -\- d ins Auge faßt. 

Für die Summe von allen diesen Produkten erhält man: 

-B»-,[^— («— l)|ji(ö-|-<i)3-f (w— l)43tjV2e+''''Wrfr] 

oder es ist, wie immer wir die Elemente in den {« — 1) voran- 
gehenden Räumen wählen: 
Xo(w, F) = X,(«— 1,F)[F— (m — l)in:(ö + rf)' 

J_ ("« __ 1 1 4 TT [ r^ a+ltipt<-) fl r^ 

md sohUeMch: +* iJ4«jre ar\ 

Jir.(«,F) = ^[7-(«-l)ii(« + d). + (.-l)4^ 



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Setzen wir wieder log{l + x) = x für sehr kleine x und 
nehmen wir für n{n — 1) = «a^ so wird: 

logKo = nlogV — Y j 7i{6 + d)^ + Y '^'^ [e+'"P"-Kr'idr (36) 

Wird das letzte Integral teilweise integriert und <p{0 + d) = O 
aowie q> (ö) = C genommen, ao wird 

, ^ , ^^ 2 3t: «s 2jr«3Af , ,, dqi(r) , ,„^, 

log K, = n log V— ■^■- y ö= e" <^- - -^ -^ J e"»' "■' -|^ r« dr (37) 

Nun soll [nach (35)] der Druck 

, 1 dlogKo 

sein. Benutzen wir hierzu die zuletzt gewonnene Gleichung (37) 
und setzen zur Abkürzung (wegen Ä =i \:kT'): 

\.^'-^'^^r'är = nT) (38) 

SO resultiert die von Eeinganum angegebene Zustandsgi eichung : 

16. Kapitel. 
Die mittlere potentielle Energie abhängig von der Temperatur. 

Wir können bei dieser Gelegenheit nach Formel (33), wonach 

- __ g log Z(, 

*'~ dh 

ist, einen Wert für die mittlere potentielle Energie erhalten. Ver- 
wenden wir hierzu die Gleichung (37), indem wir diese nach h 
differenzieren, und setzen: 

«1 — 2jr|e''«'"*>q)(r)rädr (40) 

BO wird : 

Dieser Ausdruck ist wohl ähnlich dem oben in (28) gegi 
fällt aber mit demselben nur dann zusammen, wenn T^oo, 
d. i. fc =; wäre. Unser Ausdruck für die mittlere potentielle 
Energie: £g = — «, k^/F lehrt uns, daß diese Größe wegen «j im 
gewissen Grade auch von der Temperatur abhängig ist. 



(40') 



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1 7. Kap. Mittelwert der kinetischen Energie. 

a) AIb weitere Anwendung der Lehre von der Bildung der 
Mittelwerte wollen wir, eine kanonische Verteilung voraussetzend, 
für ein einatomiges Gas, iür das also allgemein die kinetische 
Energie Ej, gegeben ist, durch 

h~^ [^1 +yi+ ^i-i h ■«"] 

vorerst den Mittelwert des ersten Postens dieser Summe be- 
stimmen. Nach der Regel: 

je"^ dl 
wobei A}. gleich m^"(?ij ... As^äx^ ... äz„ ist, wird der Mittelwert 
xl sein: 

'' ^ y f _^s f ™_ , 5 f _ J^ sj TT^ä ' " 

Diese Zerlegung in Faktoren setzt voraus, daß entweder alle 
Grenzen konstant sind oder daß die Grenzen für die Koordinaten 
unabhängig von den Geschwindigkeiten, und die Grenzen für 
die verschiedenen Geschwindigkeiten untereinander sowohl als 
von den Koordinaten unabhängig sind. 

Es kürzen sich dann im Zähler und Nenner eine Reihe von 
Faktoren, und es bleibt, da die Geschwindigkeit x-^ alle Werte 
annehmen soll: 



1) Im Anhang III wird bewieaen, daß \e~^^-^ äx gleich —^Ji und 



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— 40 — 



Es ist nämlicli der Nenner gleich -L ._ und der Zahler 



[2 ^3"] 



" 2 ' 



d. h. diese Partialmenge des ersten Punktes liat in einem nnd 
demselben Moment in allen Systemen einen mittleren konstanten 

Wert = ^. 

Naturlich ist auch „ yl =^ 
lere kinetische Energie des ersten Punktes gleichr 

Ein bestimmter materieller Punkt, z. B. der erste, hat also 
sowohl in jenen Systemen der Menge, welche irgend eine be- 
stimmte Koniiguration haben, als auch in allen Systemen 
der Menge im Mittel die kinetische Energie ^kT. 

Da diese Teilenergie »mal auftritt, so wird 

?p = fn^y = |h0 (41) 

wenn n die Zahl der Punkte ist. 

Dies ist gleich wahr, ob wir den Durchschnitt für die ganze 
Gesamtheit nehmen oder ihn auf eine einzelne Konfiguration be- 
schränken i). 

b) Wollen wir die Frage allgemeiner fassen, uns also nicht 
auf ein System von Punkten beschränken, sondern gleich eine 
Mehrheit von Molekülen voraussetzen, so seien wie früher 
mit g die Koordinaten und mit p die Impulse eines konservativen 
Systems von n Ereiheitsgraden bezeichnet. Weil die kinetische 
Energie eines Systems £p eine quadratische Form der q bzw. der 
Impulse p ist, so muß nach Eulers Satz: 



^(}-m^-^(}-m 



^) Vorgreifend sei erwäint, daß die BOgenannte kanonische Zustands- 
gleichang — Entropie gleich Funktion der Eaergie £„ und des Volumens V 
zu dem gleichen Schluß Sp = ^nkT führt. 



y Google 



— 41 — 

aeio, welche Summe n Postea enthält und wo rechts statt ^ 
£ gesetzt werden kann. 

Der Mittelwert des ersten Postens wird für irgend ei; 
gehene Konfiguration: 



f Lnrr^ ^ „ ^^ dr, fir 


.<lp. 


1 dB, }■■■}' 2^'dp/^'"^''-- 


J...Je tr dj>,...dp^ 




Im Zähler setzen wir , ^ = — S, so daß 




1 dB _dS 
iTdp-, ^ dp, 
id der Zähler gleich 





wird; durch teilweises Integrieren findet man, daß 

\pi e-" g^ '^^' = I ^^' '^~\^\ ^'^^'^t" 
ist. Durchlaufen die p hei konstanten q alle Werte von p 
^ — oo bis j) ^ 4- '^ 1 so verschwindet das erste Glied rechts 
und der Zähler wird 

+ -2-1«"' '■^i'i ■-■<'j'"i 

so daß der Mittelwert 

1 JTp _kT 

2 ^' 6p[ ~ 2 

wird; da Bp aus n solchen Posten besteht, so wird wiederum 
— nl^T 



In dieser Formel bedeutet n die Anzahl der Freiheitsgrade; diese 
Formel steht in Übereinstimmung mit der früheren (Gl. 41), denn 
dort war die Anzahl der Koordinaten bzw. der Momente mit 3w 
bezeichnet. Für einen Freiheitsgrad entfällt eine mittlere kine- 
tische Energie — ; '^k'T [Gleichverteilungsaatz]. 



y Google 



18. Kap. Einführung der Momentoide, Gleichverteilungssatz. 

Der vorgeschlagene Gedankeagang läßt noch eine i weitere 
Verallgemeioerimg (Gibbs, S. 50) zu. Es geschieht dies durch 
Eiafüliruiig linearer Fanktiouen der Impulse j). Sei z.B.: 



WO die % Momentoide genannt werden. Die Koeffizienten ö^s 
sollen nur die Koordinaten g enthalten, so daß demnach 

^ := Funktion (q) 

sein wird. Nun ist 2 Sp eine homogene, quadratische Form der p 
und ist unfähig, negative Werte anzunehmen. Wir können daher 
2£p als Summe der Quadrate dieser Momentoide darstellen"-}, 

^■'■- lE„ = ul-\-u^-^---ul (43) 

setzen , und es sind nun in unsere Integrale statt der p die m 
einzuführen. 

Weil, wie erwähnt, - — = f(q) ist, so muß auch die Funk- 
dps 
tionaldeterminante: g (^^^_p^ _ 

8(M.Ma...M„) ^''•^J 
sein. Diese Determinante soll, was durch entsprechende Wahl 
der Indices stets erreicht werden kann, mit positiven Zeichen 
genommen werden. 

Es wird das Element 

Äy, <ip. . . . ^p. = |^|iA^) d«, . . . d«,. 
Der Zähler im Mittelwert von \u^ wird gleich: 

und läßt sich wieder in Faktoren i 



1) So ist z.B. für zwei Variable: 26^, = ai,pi* -f- '^''■nViVi + "aaPa^ 
-\-<H%Pi^ = «i^ + V. weimMi= V«u-Pi +^~Pa "»'^ «a^ft l/osa — ^ 



gesetzt wird. 



y Google 



Wie erwähnt, sind die u lineare Funktionen der p; durch- 
laufen letztere (bei konetantem ^) alle Werte von p ^ — ca bis 
j) = -j- oo, so werden die m den Weg von u = — oohisM^-|-co 
einmal und nur einmal (in dem ei neu oder entgegengesetzten 
Sinne) durchlaufen. 

Es wird also scli ließlieh : 



■,^du. 



Je ■'''' dui 
oder, genau wie früher, e^ = —h T. 

19. Kap. Sehr viele Freiheitsgrade. 

Ist die Gesamtheit der Systeme kanonisch, also nach dem 

Gesetz für die Dichte p ^ ^,e *^~ verteilt und die Zahl n der 
Punkte sehr* groß r— etwa wie die Zahl der Atome in einem 
Körper — , so läßt sich zeigen, daß der Wert der Energie £ in den 
verschiedenen Systemen nur sehr geringe Änderungen aufweist. 

Dies möge, da e ^ e^ -\- e^ ist, zuerst für die kinetische 
Energie Ej, gezeigt werden'). 

Von den n Punkten wollen wir die Gruppe der h ersten 
Punkte absondern und uns vorstellen, daß 'k sowie n eine sehr 
große Zahl sei; dann wird das Phasenvolumen dl = m^".dfidv, 

wenn wir , , . ■ . j - -, - 

dft ^= axidij^asi ... dsn 
und 

, dv = dx, ...dzn-dxk4-i---dz„ 

annehmen. 

Zerlegen wir die kinetische Energie &p analog in 
Bp ^ u -\- V, 
wo it sich auf die Geschwindigkeiten der h ersten Punkte be- 
ziehen soll und demnach 

1) Teilweise nacii H. A. Lorentz, S.284. Hier ist übrigens nur von 
einatomigen Gasen der Einfachheit wegen die Rede , da, die Verallgemeine- 
rang leicht iat. (Daa hier auftretende h ist natürlich verschieden von dem 



y Google 



— 44 — 
ist, so ist die Anzahl jener Systeme, die in ÜX liegen, gleich 

und die Integration i^dl gibt natürlich, über alle Phasen aus- 
gedehnt, wieder N, die ganze Zahl aller Systeme. Führt man 
die Integration zuerst über die in dv enthaltenen Phasen aus, 
nennt das Resultat derselben JV". C und setzt zur Abkürzung 

■ '.zz h, so kann man schreiben : 

JV = jj)d^ = JVC Je- •"■(?(:(. 

Dabei bat sich die Integration über alle Geschwindigkeiten zu 



erstrecken, die der I 

<« = "[=*?+■■■« 

genügen. 

Es wird') u 

Differenzieren wir dieses Integral nach der oberen Grenze, 
so erhalten wir: 

und die Anzahl dN^ der Systeme, in denen die k Punkte zu- 
sammen eine kinetische Energie haben, die zwischen u und 
u-\-du liegt, ist gegeben durch: 



*'-=*^'-ey 4) -'"«""'" 



(44) 



Setzen wir |ä — 1 ^q und führen statt u die Veränder- 
liche w ^: "-li ein, so finden wir, wenn melu'ere YOn w unab- 

3 
hängige Faktoren in einen vereinigt werden; 

dNu = dN^ ^ Const.[we-''~\^dw. 



y Google 



45 — 



Nun ist die Größe ive^"' ein M. 
Null sowohl für ^w =^ als auch li 
M ^ T- oder, weil q = 



1 , 



mum für jw =: 1 und wird 
7 =: oc. Zu w = 1 gehört 
1 gerade so wie k sehr groß ist, 



also analog der Gl. (41), da nun h die Zahl der Punkte ist. 

Es hat also der Faktor von dti dann ein Maximum, wenn 
M =: |fc.@ ist, d. h. unter allen Systemen sind diejenigen 
am häufigsten vertreten, in denen die ausgewählte 
Gruppe von k Punkten gerade jene kinetische Energie 
hat, die derselben im Mittel zukommt. 

Stellt man die Funktion : 

j = (xe-y (45) 

graphisch dar (Fig. 4), so sieht man deutlich, daß sich die Ordi- 
naten y um so mehr an den Maximalwert y = l für a; ^ l 




herandrängen, d.h. die Kurve um so flacher wird, je größer 
g = I fe ist, d. h. je größer die Zahl in der k Gruppe ist. 

Ist die h Gruppe sehr zahlreich, dann wird sie in fast allen 
Systemen eine kinetische Energie besitzen, die gleich ^hT ist 



y Google 



Werden statt der k Punkte alle n Punkte gewählt, so gilt 
der gewonnene Schluß um so mehr. 

20. Kap. Streuung der Energie. 

Bildet man sieh (wiederum für ein einatomiges Gas) das 
Scharmittel der sten Potenz der potentiellen Energie £„ so muß 
E* = »[^"6+''^ [ ■■■ f e-''^v(lx^ ...di„{ ... { e-'^^'i .£' . dx-, . . .dz 

sein, wenn allgemein 

J^ ^ \ .. .[e-''^p.f.t^dx, ■■■ dsn 
und 

K,=j...je->'^ie'^dx^...d0n 

gesetzt werden. Da immer 

1 = m^" €+"'/' J^K^ 
ist, so wird 

•; = !■■ ■ («) 

Differenziert man aber das Integral, welches K„ darstellt, 
smal nach h, so erhält man: 

^'^■ = (-')'w (") 

und demnach ist: 

^=<~'yk%^ (*«) 

und speziell; 

^1— K, dh ^ ~ öh ^ ' 

und 

..= + J_?!«! (DO) 

Bildet man hieraus: 

8«, _ _ J_ S^K, 1_ /dKA'_ _ ■-, _, 
8t ^ K, dh' ''"KSydh) ^ fj + Si, 

so erhält man wegen 7* = 1 : fcT das schon von Gihhs (Gl. 200) 
au£ ähnliche Art gefundene Gesetz: 



y Google 



— 47 ~ 

In gleichartiger Weise vorgehend, ünden wir für den Mittelwert 
der sten Potenz der kinetischen Energie f.j, die Beziehungen; 

»1 = ^ <»^) 

und 

*-(-')-w (''> 

so daß also 

^=(-i)-iw p*) 

und speziell 

g- 1 8Jo _ clogJo , . 

'~ J,dh^ dh ^ ' 

'' = JÖW <'"■> 

wird. Bildet man analog wie früher: 

so gelangt man zu der ebenfalls von Gibbs (1, c, GL 202) ge- 
gebenen Beziehung: 

4_IJ,, „?ii = 8Ä' (57) 

■" '> oh d@ ^ ' 

die wegen: Ip := ^n& sich reduziert auf: 
DiTidiert man die Gl. (57) durch 

und setzt man für 

dsp nk 

JJ ~ ^' 
so ergibt sich die berühmte Gibbssche Gleichung: 

4^Jp ^1 (58) 

£p n 

In ganz gleicher Art vorgehend, bekommen wir durch Divi- 
sion von (51) durch (spY ^ (-irkTj die ebenfalls von Gibbs 
(Gl. 210) gefundene Beziehung; 

^- £| _ ^ de,j _ 2 dt, Mg-j 

g kn^'dT n dBp ' ' 

wenn käT ^ — dsp genommen wird. 



y Google 



Nun versteht man unter dem Ausdruck „Fehler der Energie" 
deren Ahweichungen von ihrem Durchschnittswerte. Der Durch- 
schnittswert dieser Fehler ist selbstredend Null. Als natürliches 
Maß solcher Fehler gilt die Quadratwurzel aus ihrem mittleren 
Quadrat. Nun ist: 



und ebenso 



= (£p - ^p)^ 



i die Formeln (58) und (59) iiher in: 



(60) 



■ (61) 



Fassen wir zuerst die (il. (60) ins Auge, so folgt sofort, daß 
die Differenz (e^ — Sp) verschwindet, wenn n, die Anzahl der 
Freiheitsgrade, von derselben Größenordnung ist, wie 
die Anzahl der Moleküle in den unserer Beobachtung 
unterworfenen Körpern. Dasselbe gilt aber auch nach 
Gh (61) für die Differenz (e, — Ig), da nach Gibbs der Quotient 

T— * nur ausnahmsweise, für ganz spezielle Werte des Moduls &, 

größere Werte annehmen kann. 

Natürhch ist unter den angegehenen Verhältnissen auch für 
die gesamte Energie t := e^ -\- e^ die Differenz (e — t) gleich Null. 

Aufgaben: 1. Man zeige, daß: 

EzS = Ißl ^l lij. (62s) 

T"^ n ds^ n n de^ 

ist. p ^ ^ 

2. Man entwickele die Eeknrsionsformel [Gibbs (Gl. 235)]: 



(£t -'?)!=, „„,, ('.. ~ %)' 



y Google 



ist, die Richtigkeit der Gieichungen: 



\ Sj, J ■ n^ \ Sp ) n^ ^ n^ 

Ein anschauliches Beispiel für die obigen Behaup- 
tnogeo erbringen P. und T, E h r e n f e a 1 1) (S. 56 und 57, An- 
merkung 176). Sie betrachten ein Gasquantum, welches aus N 
Ponktmolekülen, die elastisch an Gleichgewichtslagen gebunden 



Die rechtwinkligen Koordinaten jedes Moleküls seien voa 
seiner Gleichgewichtslage aus gerechnet. 

Die Momente seien m|i, mTji, m^i ... m£y, wenn die griechi- 
schen Buchstaben die Geschwindigkeitskomponenten darstellen und 
die Massen alle einander gleichgesetzt sind. 

Die gesamte potentielle und kinetische Energie t ist dann 
gegeben durch 

« = -| W + !/i' + «,= ... ÄJ + f [y + %' + S,' + ■■ ■ Sa (63) 

Es muß nämlich die negative Änderung der potentiellen 
Energie, d. i,: = — hx^dx^ — ^^yidyi — ■■■ Icgifdgn = der gegen 
die elastischen Kräfte getanen Arbeit sein. 

Bringt man diese Gleichung auf die Form: 

1 =2^[='.' + '-A] + |^[i.' + -- + ai. 

SO sieht man, daß dieselbe ein Ellipsoid im eindimensionalen Räume 
darstellt; nimmt man für s immer andere und andere Werte, so 
erkennt man, daß die Flächenschar aus einer Schar ähnlicher 
EUipeoide besteht. 

Wir wollen nun das Phasenvolumen für eine unendlich dünne 
ellipsoide Schale, die zu den Energiewerten e und e -\- de gehört, 
berechnen. 

Zu dem Ende bestimmen wir zuerst das Phasenvolumen 
Ty = m^'^{...\da:i... det/d^^ ■•■dts, welches den Werten i = 
und £ = £ entspricht. Da die QN Halbachsen der Reihe nach 

!) P.undT.Ehrenfest, Enzyklop.IV. 2, 11, Heft6; Begrifiliuhe Grund- 
lagun der statistischen Auffassung der Mechanik, S. 80. 



y Google 



— 50 - 



1/ , ■■-1/-,--i 1/ \— sind, so ergibt öicli unter Anwendung 

y h ^ k^ ll m }j m ' ^ 

von Gl. II, Anhang HI für s = 6W) 



F.^(2.)-(|)%3._A_ 



(64) 



Hieraus erhält man das Phasenvolumen äl der eilipsoiden 
Schale 3_^ 

oder es ist, wenn t ^= & gesetzt wird, 

dl= C.Ii<''^--'dE (65) 

wobei j j^ 

'- = <''•'(*) nTTüif) <'"> 

gesetzt ist. 

Herrscht nun die kanonische Verteilung mit der Dichte 

Q = Ne~^, so ist das Differential dN=Qdf. = NGe''^ B^^-^dB. 
Man kann p, also auch R = ^t, so wählen, dali: dN =: (id). 

ein Maximum wird. Sucht man ^ = e ''^ . B^^—' für ein be- 
stimmtes M zu einem Maximum zu machen, so findet mau durch 
logarithmisches Differenzieren, daß dies eintritt, wenn 

i^a ^ f^ = ^^^kT (67) 

ist; So heißt der häufigste Enei'giewert. 

Den Wert s für die mittlere Energie erhalten wir nach der 
bekannten Beziehung 



mit der Bedingung 



') Siod ß, (3, ;■ . . . jm s dimeiisioiialeii Räume die HalbaühseD, so iat: 

'i' + i) 

ä) Nach Anhimg III, iormel III ebejifalls dji'ebt bestimmbar. 



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Dividiert man beide Gleicliungen durciieinander und setzt 
man wieder t = E^, so findet mau: 

je^""'" Ef'-'dE 
Beide Integrale lassen eicli nach der Formel (Anhang IV) 

beredmen, mdem man einmal s =^ 3JV und das andere Mal 
s = SJV— 1 setzt. Es wii'd: 

t^'dNlzT (68) 

Wir wollen une schließlich das Quadratmittel der Ab- 
weichung vom Mittelwerte, d. i. {s — b)^ bilden, Dasselbe wird 
gefunden aus der Gleichung: 

oder wegen des Wertes vou dk 
wozu noch die Beziehung: 

kommt. 

Die Division beider Ausdrücke liefert: 

Je "-r .B^^-^[B^-'ANkTYdR 

(r^'=- — ^ 

r i& 

\e "B'^r-'äE 

Der Zähler wird: 

\,r^''°E"'-'ll»-3NkT\'dR = Jt+J, + -T„ wobei 



y Google 



— 52 — 



J^ _|_ J^ _1_ ,7-3 ^ C^.^)^' *_^ 1 . 2 . . . (3 W- 1) [3 W(3 iY + l) - 18 A'2 

'-(1.2.3... 'SN) wird. 
Für den Nenner erhält man analog den Wert: 
^^^'--1.2...{3JV-1), 

so daß demnach: 

(F^jp = sN.k^T^ ist (69) 

Dividiert man [s. Gl. (68)] durch b^ = dN^h^T^, so ergibt 
sich schließlich für die sogenannte: 

Dispersion der Energie, d. i. für ' _ -^ der Ausdruck: 

(i3^ ^ J_ (70) 

Nun ist N mindestens gleich lOJ"*, also nach Gl. (70) die 
Dispersion der Energien tatsächlich unmerklich, 
Aufgaben: 

a) Was erhält man für einen Wert für die Größe der Dispersion, 
wenn statt der kanonischen Vej-teilnng eine solche von der 

Form: q ^ iV.e*"^ .£" gewählt wird? 



Antwort: 



1 



3N -\- II 
b) Wähle statt der kanonischen Verteilung mit der Dichte p 
eine solche mit der Dichte [p log p] und berechne die Dis- 
persion. 



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21. Kap. Nochmals der Satz vom Virlal. 

Der von Glausius 1870 aufgestellte Satz über die mittlere 
lebendige Kraft eines Punktsystems muß naturgemäß sich in der 
statistischen Mechanik, wo man es mit Mittelwerten zu tun hat, 
wiederfinden, wie wir dies schon Tordem (S. 24) gesehen haben. 

Allgemein entwickelt Smekal^} den Viriakatz ebenfalls unter 
Voraussetzung einer kanonischen Verteilung. Er nennt die 2n- 
Phasen (also Koordinaten und Impulse) der Reihe nach: XyX^^ ... x^„ 
und benutzt die Grundgleiehung: 

f T.^ 
1 ^- e *^ dxj dx^ ... dxi„. 

Die teilweise Integration nach x, liefert: 

1 ^ j X, gUT dxi ds^g ...d3:2„\ Grenzen von xi 



+ rTl''"'{'^t^ ■'"•■■■'"'■■ 



Das zweite Integral stellt den Mittelwert (j'i—^jdar, während 
das erste Integral verschwindet. 

Dabei hat man sich auf solche Systeme' ™ der q wegen — 
zu beschränken, für die diese Integrale nicht unendKch werden, 
da sonst der Verteilungsfaktor illusorisch wird. Es folgt: 



Betrachten wir vorerst die Koordinaten, deren Anzahl n 
ist, setzen also ^j r= (^^ . . . a:„ = g„, so wird 






.(71) 



oder, da das Virial W definiert wird durch; 



8g, 



-(T2) 



1) 1. c, S. 1554. 



y Google 



wird W ^= — n.hT. Anderseits ist die kinetische Energie e^ eine 
positive, quadratiselie Form der n Impulse jp, für die keine Be- 
schränkung (wie bei den q) Platz greift und für die nach Euler 

ist, so daß (für pi = 3;„4_i, ... j)„ ^^ ^sh) 

ist. Es folgt also allgemein: 

WAt 2äp = (74) 

Diese Smekalsche Ableitung des Virialsatzes zeigt die Ähn- 
lichkeit mit der bei der mikrokanonischen Verteilung erhaltenen. 

Auch im Wege der Betrachtung der Zeitmittel gelangt 
Smekal zu gleicher Analogie — der Satz vom Mittel der kine- 
tischen Energie (2 S^ = -fwfcT) und der vom Mittel des 
Virials (W ^ —nkT) sind tatsächlich gleich berechtigt. 

Vgl. ferner L. S. Omatein: Bemerkungen über die Beziehungen zwischen 
der Methode von Gihlis, der des Virials und der mittleren freien Wegläuge 
bei der Ableitung der Zustandsgieichung (Arch. Neerl, 3, 179—183). Beibl. 38, 
882,1914. Orneteingelangt zu der Beziehung; ^ + «^'» = ^=^[1 + ^^-1, 

die analog ist zu der von Tau der Waals und in der N die Zahl der Mole- 
küle im Grammoiekül, R die Gaskonstante und T die Temperatur darstellt. 

22, Kap. Maxwells Gesetz der Geschwindigkeitsverteilung '). 

Nach dem Liouvilleschen Satze erfüllen die Systempunkte G- 
den Phasenraum F gleichmäßig. Bezeichnen wir die Geschwindig- 
keiten x-^, Vi--- kurz mit griechischen Buchstaben; li, ^i--., so 
wird für ein einatomiges Gas das ganze Phasenvolumen V: 

V= [dl = m^^[...[dx,...dsA... Li. ...<7£,„ 

wo sich die Integration auf alle Phasen erstreckt, also z. ß. x^, 
*ii ^11 In ^11 i\ ^^ möglichen Werte annehmen. 

Suchen wir nur jenes Phasengebiet liF^, in welchem die 
Geschwindigkeiten eines, z. B. des ersten Punktes zwischen den 
Grenzen (Schwankungen) |i, -»;,, 5i und |i -1- (i|i, t;i + (^Jii, 



^) Teilweise nach Lenz, Phyaik. Zeitschr. IT, 1175, 1177 u. 1260 (1910). 



y Google 



£i + "^£1 liegen, während sonst die übrigen Phasen wiederum alle 
möglichen Werte haben sollen, so wird dieses Gebiet gleich: 



sein. Das Verhältnis dieses Volumens dV^ zu dem ganzen I 
Volumen Fwird, wie Jeans zuerst bemerkte, uns die Wahrschein- 
lichkeit dw dafür darstellen, daß die Geschwindigkeitskompo- 
nenten des ersten Moleküls zwischen den angegebenen Werten 

dV 
liegen, oder es wird dw = -^ sein. Da die Koordinaten von 

den Geschwindigkeiten nicht abhängen, so wird 

[... {di^d^,...d^r. 

dw ^ äi.d'mdUf — ^- — 

J ... \d^^d7i^...dU 

Das Integral im Nenner hat dieselbe Form, wie das im Zähler, 
nur hat sich das erstere auf alle Geschwindigkeiten zu beziehen, 

die der Bedingung -^ [|i' + ■ - ■ ] ^ f p, wo £p die kinetische Energie 

vorstellt, genügen, während im zweiten Integral nur jene Geschwindig- 
keiten zu betrachten sind, für die 

f[V + -]s[%-f«.' + %■ + £.")] 

ist. Beide Integrale lassen sich nach Dirichlets Formeln (An- 
hang III) berechnen, wobei wir der Abkürzung wegen: 

1,2-]- 9j,ä _|_ ^^a ^ c2 uQij rf|,.rfi)^ .(?g, ^ (?T| 
setzen wollen. Das im Nenner auftretende Integral ist gleich: 



^"1 r(i + i 



und das des Zählers wird: 

(^-^y" 1 



■")■ 



y Google 



K^r 






ist. Setzen wir nun im Sinne des früher Gl. 41 gebrachten: 
i- = ln.k.T, 



Geht man für sehr große n zur Grenze über, so wird dieser 
Ausdruck gleich: 

und 

. . . . r('i + '"'| 

dw ^ dt,-{ — ) ■ ( e I ■ £„ -Um ---, r— ■ ■ 



r(i + !i) = c—.x'*> .ya«; 



1 folgt: 



-('^^) . "^-(X)--^ 



h / ■^ a5 -|^ / rK .1 



'(-^T 



: e ^ . 1 . X ^ . e 



y Google 



Man findet somit, wenn für Sp = kx.T gesetzt wird; 



^" = (£)' 



Dies ist bekanntlich das zuerst von Maxwell (ISfiSj 
aufgestellte Gesetz der Geschwindigkeitsverteilung; hier 
gibtdw den Bruchteil aller Atome an, deren Geschwindig- 
keitskomponenten im Variahilitätsbereiche dv^ liegen. 

Aufgabe I. Ist dw, — ^, wo % die Zahl der Moleküle 

in der Volumeneinheit bedeutet und integriert man, nachdem 
d^ärid^ = ixe^.de gesetzt wurde, 



^"^^'''ij^y' 



über alle Geschwindigkeiten c von c = bis c = co , so muß 
links «1 herauskommen. Man benutze (Anhang IV) die Relation 

C-E^^ 1 - -^ 

je .x^.dx = —]/^{K) ^. 

Aufgabe II. Bildet man sich die aktuelle Energie für dn^ 

Partikel, indem man dn^ mit -^c^ multipliziert und ermittelt 

hieraus durch Integration von c ^ bis c = oo die ganze mitt- 
lere kinetische Energie aller Wj Moleküle, so wird man hierfür 



fi,, r= n^kT erhalten. 

AnhanglV: L'""'. X^dx = ^^^ . K' 

23. Kap. Analogien zur Thermodynamik reversibler Prozesse. 

Wie schon erwähnt (10. Kap.), hängt die Dichte q ^^= Ne * '■'' ab; 
1. explizite von T, 2, vermöge s von den Parametern r,...»"™, 
3.,, vermöge ^ von T und den Parametern r-^ ... »■,„. 



y Google 



In der Beziehung Je'^ dl = l kann man demnach T,rj ... r^ 
als Unabhängige ansehen; differenziert man diese Gleichung 
nach diesen Unabhängigen, so wird man die Änderung erhalten, 
die eintritt, wenn r in T -\-dT und jedes r^ in r^ -j- dr^ übergeht. 

Ee wird, wenn der Faktor (-) gleich weggelassen wird, 
■f !fL^ /i!>\ f ]^-f dT 



-j"-^K 



drj + 



9»-m J 
vom System auf die äußeren 



sein. Erinnern wir uns, daß 

Körper ausgeübten Kräfte allgemein durch 

gegeben sind und daß man den Mittelwert q> einer Größe 9) 
der Beziehung 

(p ■= \e '''^ . qj .dk 

erhält, so geht unsere Gleichung über in: 

d{^) + i'^^+^{\dT,-\----^Ii^dr,„\ = Q 

Führen wir in die letzte Gleichung den Ausdruck S 
ein, so läßt sich diese Gleichung auch in der Form 

dii>-}-hSdT-^{R,dr^ + ---) = 
schreiben; da aber nach der Definition 



(76) 
kl 



d(T.S)= TdS+SdTz: 



,(di 



ist, so folgt schließlich durch Elimination von SdT die hoch- 
interessante Beziehung: 

hTdS==dE + (R,dr,+ -.'n„Jr^) (77) 

Aus 

d^ + kSdT+ (ß^dr, + ■■-R^dr^) = 



yGoosle 



— 59 — 
ergibt sich ferner: 

Öder es ist: 

«-=-(iix- =--(a (™' 

->^^ + lT.S^i,-Tl*-^^^T' }^]j/ ■ ■ - (79) 

Alle diese Foirmeln fallen, abgesehen vom Maßfaktor {^\ 

Tollständig zusammen mit den bekannten Gesetzen der Thermo- 
dynamik für reversible Prozesse, wenn wir mit T die absolute 

Temperatur, mit S =: -777" ^^ Entropie und mit ili ^^ t 

— hT.S die freie Energie oder das erste thermodynamiBche 
Potential bezeichnen. 

Es ist begreiflich, daß diese Analogie einen tieferen Sinn hat 
und der Erweiterung fähig ist. 

Auch das zweite thermodynamische Potential — es werde 
mit % bezeichnet — läßt eich leicht einführen, wenn man 

^ = %-^Ii.r. (80) 

setzt; dann kann der Mittelwert ü einer Funktion m auch gefunden 
werden aus der Gleichung: 

~u.d ).. 



]?^ 



Man bilde für konstaates T 



" -^A^T, + 



B« « afa- S-fi.r.) _ _» 8« ] 



AI ' ' dB, Tilit,] 



Für das letzte Glied im Integranden, d. i 
T 87!,' 



y Google 



kann auch 

Hl Bn SB, 8i-s(iA J 

JiT I. ält, äR, i 

geschrieben werden. 

Ebenso ist das vorletzte GUed 

il Ls«, J tTL 8-K, Bli, J 

and gibt vereint mit dem letzten Gliede die Summe 

kTldli, J 

Die obige Gleichung wird unter Heranziehung der Regel für 
die Bildung eines Mittelwertes: 

Ü = ^ + J_r„li„s-,;-| (81) 

SB, 3Ü, tT L 8A J 

Wird nun schließlich in dieser Gleichung M ^ 1 gesetzt, so 
erhält man die aus der Thermodynamik bekannte Beziehung 



<AX '«^> 



24. Kap. Ein zweites Analogon der Enfropie. 

Schon Boltzmann i) und insbesondere Gibbs^) haben darauf 
hingewiesen, daß der Logarithmus des Phasenvolnmens V=\dk.. 
ebenfalls die Rolle der „Entropie" spiele; es sei nämlich die 
Entropie 8 gegeben durch 

S = Jog{d?i = hgV (83) 

dem Logarithmus des Phasenvolumens V proportional. 

^) Boltzmann, Über die Eigenschaften monozykli scher Systeme. Wien. 
Ber. 90, 1884; Wiss. Abhandl. III, Nr. 73, S. 132 ff. 
S) Gibhs, I.e., S. 174 u. 8.130, Gl. 418. 



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Von der Richtigkeit dieser Beziehung können wir, uns auf 
folgende Weise überzeugen. Wir setzen abkürzend: 

kT - ' 
und suchen an der Hand der wiederholt gebrauchten Definition 

r ^-_f 

"^ =; I e *^ .ip.dX 
den Mittelwert von qs = e+'^; es wird dann erhalten: 

integriert nicht bis zu den Grenzen oo, sondern bis zur häuiig- 
sten Energiefläche; siehe Beispiel unten und folgende Seite. Die 
, große Mehrzahl der kanonisch verteilten Systeme besitzt eine 
Energie, die vom Mittelwert nur sehr wenig abweicht — das ist 
eben die häufigste Energie. 

Wir werden nun nachweisen, daß für eine große Zahl von 
Freiheitfegraden diese Gleichung auch, in der Form: 

geschrieben werden kann, woraus dann sofort 

S = Jo9[äl (83) 

folgt. Es ist jedenfalls: 



während andererseits, ebenfalls stets konvergierend: 



[^+jV + iTi.-3;i'' + 3!iiTi'' + - 



Hiermit ergibt sich: 



'.u+» 



^älFTüP-'*]- 



Erhebt man (£ — b) nacheinander zu den Potenzen 2, 3, 4 ... w, 
) findet man leicht: 

p — fä — (s — i)a, 

«■«-!■ = (B — i)" + 3;(i-;)«, 



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— 62 — 

Es wurde nun schon früher (S. 49 oben) daraut hingewiesen, 
daß für eine große Zahl von Freiheitsgraden, wie Gibhs') 
zuerst bemerkte, e^e verschwinde. 

Hiermit ist die obige Behauptang GL (83) erwiesen und es 
kanu für eine große Zahl von Freiheitsgrad eu 

S = log \dl 

gesetzt werden. So erhalten wir z.B. für ein einatomiges Gas: 

S^^log'm?''\...\dxj_diiidi^...diA...\ dx^dy^ ...de„. (84) 

Man erkennt sofort, daß das 3»*fache Integral, welches sich 
aaf die Geschwindigkeiten ä.\^j_... bezieht, mit der kinetischen 
Energie ip zusammenhängt, während das zweite sich auf die 
Koordinaten a^ij/i.,.«« erstreckende Integral als Funktion des 
Volamens v erscheinen wird; die Entropie S wird als Funktion 
der Energie % = £ — £j und des Volumens v auftreten. 

2S. Kap. Auftreten der kanonischen Zustandsgieichung. 

Eine solche Darstellung, in der die Entropie als Funktion 
TOn e und v erscheint, heißt nacli Planck die kanonische Zu- 
standsgleichung und hat nach ihm einen prinzipiellen Vorzug 
vor der gewöhnlichen Form \p = Funktion {'Av)]. Ganz ab- 
gesehen davon, daß aus der letzteren Form die spezifischen 
Wärmen eindeutig nicht zu ermitteln seien, lassen sich j) und T 
für eine Schar von Molekeln nur definieren durch Mittelwertp, 
und zwar p durch den Mittelwert der Bewegungsgrößen, T durch 
den Mittelwert der kinetischen Energie der Molekeln, während 
hingegen v und £ für jeden beliebig herausgegriffenen Teil 
der ganzen Molekelschar bestimmte Werte besitzen. 

Schreibt mau die obige Formel in der Form; 

so wird nach Gl, (I), Anhang III im s =^ Sn: 






^0 + t) 



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— 63 — 

sein. Ist z.B. das einatomige Gas ein ideales, d.h. verschwindet 
der Raum eines Moleküls gegen v und findet eine Wirkung von 
zwei Molekülen aufeinander nicht statt {£;, = 0), so wird, wie 
schon oben (S. 29) erwähnt, K ^= ?;" und weil e^ =^ und dem- 
nach £p r= s ist, wird nun 

S = Const -\ — — log a -rtihf/v ^^ S 

und hieraus nach bekannten Gesetzen'): 

1^. — ^ £ — J: (85) 



Zv, 



Für nicht ideale, einatomige Gase haben wir zu berück- 
sichtigen, daß die Wirkung von zwei Molekülen aufeinander 
nicht verschwindet, d.h. e^ :^ 0, und daß jedes einzelne Molekül 
einen besonderen Raum für sich einnimmt, in welchen andere 
Moleküle nicht eindringen können. Wie schon oben S. 32 aus- 
einander gesetzt, wird nun: 



X 



=»-"jt'(-^)' 



wo /3 die Deckuugssphäre vorstellt. Für die Entropie S ^^ S er- 
gibt sich der Ausdruck: 

S= Const -Y'^-^log[s^^,;\^nlogv+ '^ log(l -"fy 



1) Wird die Entropie S ala Funktion der Energie e und des Volumens u 
aufgefaßt, ao iat 

.„ dS , , dS ,,, de-{-pdv 1 j 1 ?> 1 
dS ^- ■di; + -^dV = ^-f = - --ds + '^dv; 

daher muß ÖS 1 , ÖS ffl 

sein, woraus sioli durch Elimination von e die gewÖlmlielie Form der Zu- 
atandsgleicbuag p z^ ^ (T, v) ergibt. (Beachte oben dM Aufti'eten des Maü- 
faktors 1/Ä). — Mechanisches Maß der Temperatur. 



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— 64 — 
Bleibt — für V ^ 1 bis v ^= n — 1 hinreichend klein, so daß 

gesetzt werden kann, und wendet man für eq den oben gefundenen 

Durclisclinittawert — an, wo a eine Konstante des Gases 

vorstellt, so wird 

Sr= Üonst+~nlogL + '^'\-\-nhpv-''^^^^p^^ (87) 

dS 1 

Hieraus ergibt sich an der Hand der Beziehtmgen - — =: ,— ^ 

'.. = ' + "^ = "" (88) 

so daß also die kinetische Energie wiederum der absoluten 
Temperatur proportional wird. Bildet man sich ferner: 

P _dS 

kT dv, 
und eliminiert die Energie t, so stoßt man wieder auf die Be- 
ziehung : 

die bis auf Glieder höherer Ordnung mit der von van der Waais 
gefundenen Form der Zustandsgieichung zusammenfällt. 

16. Kap. Zweiatomige Gase. 

Es seien w, Atome der ersten Art — Durchmesser eines 
Atoms öl , Masse Wj, — mit den diesbezüglichen Koordinaten : 
^ii^ii'^in ^15 J/i 2^12 ■■- 3^111 j/iüL^in, iiiid außerdem «a Atome der 
zweiten Art — Durchmesser jedes Atoms ö^, Masse m^ — mit den 
Koordinaten: x^iy^-y .-■ Sim vorhanden, so daß die Entropie ge- 
geben ist durch: 

S = logiäk =: log m\"'- m\'^ f... [(^i'n.f^/in.diii. d^ju ... dii^^ 



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In dem auf die Geschwindigkeiten sich beziehenden mehr- 
fachen Integrale sind die Grenzen gebunden an die Bedingung: 

f W, +!)?, + ■■■+*.•-,]+ f K, + ■ ■ ■ + ..1„1 £ s„ 

WO tp die ganze kinetische Energie vorstellt. 

Nun ist allgemein das sich auf n Variable erstreckende Integral 

[\ -'■'•■■r(i+i + i + | + ...) 

wenn die Grenzen der Bedingung: 

(0 + (f)'+(-n' + -^s' 

unterworfen sind. 

Schreibt ) man die früher genannte Bedingung für die Ge- 
schwindigkeiten in der Form der Gleichung eines Ellipsoids: 

so sieht man, (laß die 3Kj Größen 



1/2% 



und die 3 n^ Größen 

». = fe = ,, = ... = i/'^ 

sein werden und daß das sieb auf die Impulse beziehende Integral 

sein wird nach Gl. (II) im Anhang IIL 
Bei der Berechnung des Integrals 

X := ■■- dce,i ... dS'2„2 mit S{n, -\- %) Variablen 

hat man auf die verschiedenen Arten der Deckungssphären Rück- 
sicht zu nehmen. 



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— 66 — 

Beim Zusammenstoß 
von zwei Molekülen der 1. Art muß die Diatanz ^ ö^ 

„ „ „ „ l.U. 2. „ „ „ ^ S öia 

„ „ „ „ 2. „ „ „ „ ^ Ö2 

sein. 

Für die Wirkungssphäre gilt demnach 

im ersten Falle der Wert ß, =: Iwö,", 
„ zweiten „ „ „ ftj = fj^öfg, 
„ dritten n jj i> ßn = s^^i- 
Dem Vorgange Ornsteina») folgend, setzen wir nun 
£(«j,m,) = [ji — wj,5ja — («2— l)(53].X[»Ji,«2— 1]. 
Die Richtigkeit dieser Formel sehen wir ein, wenn wir vor- 
erst «2 =! 1 setzen, also annehmen, daß von den Atomen der 
zweiten Art nur ein einziges vorhanden sei. Wäre seihst dieses 
ausgeschlossen, so ginge K in Kin-^) über; ist aber dieses eine 
Atom der zweiten Art da, eo bleibt ihm als zu durchfegender 
Raum , 

es wird also c, ,n r a -\ t^i ^ 

A (m,, !) = [v — Wj Pia] A (Bj). 

Nimmt man dann an, daß statt des einen Atoms der zweiten 

Art zwei, drei ...«g Atome vorhanden seien, so kommt man zu 

der oben erwähnten Formel, welche das K(n^,n^ zurückführt auf 

(lie Kenntnis von X(«i,«2 — 1); wii'd dieser Vorgang wiederholt 

angewandt, indem man für /i^ der Reihe nach setzt: 

(»,-1), («,-2)...l, 

80 erhält man schließlich: 

^(«„«,) = K{,0 Jl [V - ... ß„ - (. - 1) ß,i; 

nun ist aber (S. 33) oder Ornstein (I.e., S. 77) 

so daß nun '' = ^ 

Kin„ „,) = JI \,^{r,^ 1) K fllv-n, ß„ - {«, - 1) fe] 



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oder K(.„„.)=:,........[l_'';][l-^]...[l-<»>--i-)ft] 

wird. Macht man wieder Gebrauch von der für sehr kleine S 
geltenden Beziehung 

%(!-«) = -«, 

SO findet man für die Entropie: 

S ^ Const -|- f(«i -}- Wfi) log e^ -f (w, -|- m^) ^"^ ^ 1 

(%— 1)Ki/3, M,%fta (Wa — l)% j33 • ■ ■ (90) 



Dabei ist e.p gleich f — f^, wo s die ganze Energie und £j die 
potentielle vorstellt. 

Auch bemerkt man sofort, daß m, und «a miteinander ver- 
tauscht werden können, ohne S zu ändern. 

Zu dem früheren analog, kann die potentielle Energie 

«11 n^ -j- 2 «la «1 Si-a + «aa **! 

gesetzt werden, wobei «n, et^^, «a, gewisse Konstanten vorstellen. 
Aus der Formel für die Entropie S ergibt sieh nun leicht 

de ~ \dEp).~ 2 '•"^ + "^-' £p ~ fcT' 
d. h. also *;, == l («1 + «2) fc ^') 

80 dai3 wiederum die kinetische Energie der Temperatur propor- 
tional wird. 

Femer folgt aus ~ — =^ -^ die Zustandsgleichung in der ge- 
wöhnlichen Form " 

oder 

Es sei nun im Volumen v gerade ein Grammolekül des Gases 
enthalten. 



' + ^iWft+2».».ft= + «l«- 



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(1 —X) Grammoleküle seien vom ersten und x Grammoleküle 
vom zweiten Gase da. Sind v Moleküle in einem Grammolekül 
des Gases vorhanden, so haben wir 



und es 


wird 


P 
¥1- 





Setzt man nun zur Abkürzung 
uüd 

»."|[(i-«)"ft + -'-], 

so wird 

^ + 5 = ^^0+1) (»') 

Dies ist bis auf Glieder höherer Ordnung die van der Waals- 
sche Formell) füi- den Fall eines zweiatomigen Gases. 

Die kanonische Form derZuatandsgleichung: S = Funktion (£,ii) 
hat bekanntlich auch den Vorzug vor der gewöhnlichen Zustands- 
gleichung, daß sich aus ihr die spezifischen Wärmen eindeutig 
bestimmen lassen. So findet man die spezifische Wärme c„ bei 
konstantem Volumen aus der Gleichung: 

c„ = ^-sTi also hier gleich K^Ji + Ks), d.h. konstant^) (92) 

Die spezifische Wärme Cjj bei konstantem Druck ergibt sich 
aus der der Thermodynamik 3) entnommenen Gleichung: 

■'^"-->--^:!AIt)' "^' 

wo J das mechanische Wärmeäquivalent darstellt. Experimentell 
werden gewöhnlich Cp und -^ ^^ k ermittelt. 



') Thermodynamik 2, 122 (1912). 

^) Betreffs der QuaDtentheorie vgl. P. Ehrenieat, BemerkuDg betreffs 
der spezifischen Wärme zweiatomiger Gase. Verh. d. D. Plijs. Ges. 15, 451 
—457 (1913). 

^) Vgl. z.B. Planck, Thermodynamik III, Gl. (83), S. 125. 



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— 69 — 

An der Hand der Zustandsgieichung von van der Waals 

kann man t^-^ bestimmen, während ^r-j^- in einfacher Weise mit 

cvt oJ-p 

dem Ausdehnungskoeffizienten zusammenhängt. Die obige Gleichung 
gibt die Mittel an die Hand, um den Wert von J des mechanischen 
Wärmeäquivalents zu erbalten. Die Herren Scheel und Heuse^) 
haben so für Luft, und ebenfalls Herr W. Escher^), Zahlen 
bekommen, die von dem Werte J= 4,189.10' Erg, wie ihn die 
Deutsche Physikalische Gesellschaft im Jahre 1910 als höchst 
wahrscheinhch bezeichnete, nur ungemein wenig abwichen. Diese 
TTber ein Stimmung spricht natürlich auch für die Richtigkeit der 
van der Waalaschen Gleichung. 

27. Kap. Mikrokanonische und kanonische Verteilung^). 

In einer Sebar kanonisch verteilter Systeme hat jedes einzelne 
System seine eigene Energie, die von der des anderen abweicht; 
wir finden da keine stetige Aufeinanderfolge der einzelnen 
Energien. Der Modul & und die äußeren Parameter r^ ... r,„ 
bestimmen den Gesamtzustand der Systeme, denn die mittlere 
Energie ist nach S. 40 dem Modul & ^ kT proportional. 

Wir wollen nun nochmals jenen Fall des statistischen Gleich- 
gewichtes betrachten, in welchem alle Systeme die gleiche 
Energie besitzen: 

Zu dem Ende denken wir uns zuerst mit Gibba*) eine kano- 
nische Verteilung, bei der alle auftretenden Energien zwischen 
den Grenzen i' und s" liegen sollen. Ist die Dichte eine Funktion 
der Energie, so wird natürlich statistisches Gleichgewicht herrschen. 
Lassen wir nun die Grenzen s' und t" einander naher rücken, 
so erhalten wir schließlich den Fall, daß alle Energien einander 
gleich sind. 

Denken wir uns die Dichte zwischen den Grenzen t' und e" 
als eine beliebige Funktion der Energie angenommen und außer- 
halb dieser Grenzen gleich Null gesetzt, so wird die schließliche 
Verteilung beim Zusammenfallen dieser Energiegrenzen vollständig 
durch diesen Grenzwert der Energie bestimmt und unabhängig 

') Ann. d. Phjs. 37, 79 (1912); 40, 473 (191.3). 

*) Ebend. 40, 775 (1913). 

3) Vgl. Paul Hertz, 8.75 unten. 

*) Gibba, I.e., S. 116. 



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— 70 — 

vom Modul sein. Diese schließliche Verteilung heißt nun nach 
Gibbs eine „mikrokanonische Verteilung". 

Ein Integral der oben (S. 6) erwähnten Bewegungsgleiehungen 
yoü Hamilton hat jedenfalls die Form ^,{q,p) = s{Q.,p) = c, 
wo £ die Energie Toratellt. Alle Punkte G der Bahn befriedigen 
diese Gleichung, d.h. diese Bahn befindet sich auf einer (2 w — 1) 
dimensionalen Fläche des (2«.) dimensionalen Raumes. Die Dichte 
Q ist bei der niikrokanonischen Verteilung überall gleich Null, 
außer zwischen den Energiefiächen a =: Eq und e ^= E^-\-d£„, wo 
Se(, sehr klein ist. Dabei ist zu beachten, daß aus e = Const 
noch nicht gefolgert werden darf, daß auch Sp und Eq, deren 
Summe * gibt, konstant seien. 

Kehren wir zu obiger Gleichung der Energiefläche zurück, 
die wir in der Form 

9*1 ('Jj^E -■■?." Pi.i'ä ■■■?«) = £ 
schreiben können, und führen wir statt der 2 n Koordinaten q^ ...p» 
andere 2w Koordinaten ein — wir wollen sie h, h^^ . . . hm-i und 
E nennen — , so wird das Phaaenvolumelement 

di. = \ ^ 'f,^^' -;■ ^ "^—i dh, : . . dh,„-,.d£ = do.dE- ■ (94) 

wenn wir den Faktor 7on ds mit d<3 bezeichnen. 

Die Zahl aller Systeme, deren Phasen in dl liegen, ist: 

jVe"^^" dX 1= JVe"*^" dEdö — wdö, 

"'"' IV = Ni"'' .de (95) 

ist. Die Formel di. = äs .dB läßt uns de als" einen Teil 
vom Flächenelement der Energiefläche erkennen, Ist (dn) 
auf dem Elemente dS der Energiefläche senkrecht, so wird: 

di. = dE.^^ = -^^-r^ (Gl- 50, S. 17) oder dö = ~~ 
/dE\ Grad s ^ ' Grad c 

\dn) 

oder dS = de. Grad k. 

Die Zahl aller Systeme in dl ist, wie gezeigt, lodo^ tv 7=r--j- i 

so daß also auf dem Flächenelemente Eins gerade -, — -, - (96) 
Systeme zu liegen kämen. 



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— 71 — 

Eine kanonische Verteilung kann man sich vor- 
stellen als bestehend aus unendlich vielen, sich gleich- 
iörmig nnischließenden, mikrokanonischen Verteilungen. 

Nun wurde aber früher schon bewiesen, daß die große Mehr- 
zahl der kanonisch verteilten Systeme eine Energie besitze, 
die vom Mittelwerte ä nur sehr wenig verschieden ist. Es ist 
also so, als ob alle Systeme über diese eine Fläche i mit 
konstanter Flächendiclite verteilt werden. 

28. Kap. Das drifte Gibbssche Analogon der Entropie. 

Das Volumen des Gases werde mit v und das Phasenvolumen 
mit V bezeichnet, so daß 



V={dX = {dq,...dp„ 



ist. 



Es bedeute F^= V{s) dasjenige Gebiet im F- Räume, für 
welches die Totalenergie des Gases kleiner oder höchstens gleich 
dem Werte £ ist. Das Phasenvotumen V hängt dann von s und 
den äußeren Koordinaten }\ ... r^ ab, wie es der mikrokanonischen 
Verteilung entspricht. 

Gibbs hat die Funktion 

^ = 109'^^ ^'^^^ 

eingeführt und sie ebenfalls als Maßfunktiou der Entropie be- 
zeichnet. 

Die PhaeenauBdehnung zwischen zwei beliebigen Energie- 
grenzen b' und B." wird dann vfegen dV ■=■ e^.ds durch das 
Integral: 

h' 

dargestellt. ' 

Wir können jedesmal dp, ...dg^n in dem 2»ifachen Integral 
durch e^de ersetzen, wodurch wir es auf ein einfaches Integral 
reduzieren, wenn die Grenzen durch die Energie allein aus- 
gedrückt werden und der andere Faktor unter dem Integralzeichen 
eine Funktion der Energie allein ist oder sonst nur noch 
von Größen, die bei der Integration konstant bleiben, abhängt 1). 



>■) Gibbs, I.e., S.88. 



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Da uuQ d^ = dV = e"'äii ist, so wird der in der System- 
menge geuommene Durchschnittswert einer Größe m, die sich nur 
mit der Energie ändert, durch die Gleichung 

ü =^ M e de 

(Gibbs, Nr. 269) gegeben werden. 

Die Konstaute '^ ist bestimmt durch die Gleichiiag 

Die untere Grenze F = ist ersichtlich äquivalent der Be- 
dingung, daß der Wert von t der kleinste aller vorkommenden ist. 

Wie oben (S. 60) besprochen, setzt Gibbs in der zweiten 
Definition der Entropie S^ = logV=^ dem Logarithmus des Phasen- 
volumens. 

Es ergab sich dabei für uns die Erkenntnis, daß gerade diese 
Form die kanonische Zustandsgieichung wiedergibt, indem sich 
zeigte, daß für den Fall eines Systems materieller Punkte 

S, = hgY=f{s,v) (97) 

sei. Die dritte, Gibbssche Definition der Eutropie S^ setzt: 
dV 



S^ = 1> ^ Ug 



dB 



29. Kap. Äquivalenz der verschiedenen Entropieansätze. 

Wir wollen nun zuerst zeigen, daß für eine große Anzahl 
von Freiheitsgraden S^ mit S^ zusammenfällt. 

In dem einfachen, aber wichtigsten Falle, wo das System aus 
n materiellen Punkten mit den Massen mi...m„ besteht, wird, 
wenn e^ = s ^ £„ die kinetische Energie darstellt, unter Zuhilfe- 
nahme von Dirichlete Formel gefunden: 



......|...|.x.......|,„|«...,.4|^ 



= C./.f(«) = C(J-s,)"./'W J 

WO C eine Konstante ist und wo f{v) und die potentielle Energie s 
nur vom Volumen v abhängt. 



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Hieraus ergibt sicli die kanonische Zustandsgleielmng : 



S^ = loffV ^-~hg{8 — £g) + }ogf{v)^Const. . (99) 
,ber aus der obigen Gleichui 



2 
Bilden wir uns aber aus der obigen Gleichung: 
dV 



und suchen hieraus 

S, = = log'^ = (^-l\ %(6 -£,) + hgf(v) + Const (100) 

80 sehen wir, da 1 gegen die ungemein große Zahl -- verachwindet, 
daß für große n die dritte und zweite Gibbssche Defini- 
tion der Entropie zusammenfällt. Nun wurde schon früher 

gezeigt, daß gleichfalls für große v das S^ ^'^^ Sj = -,-,p 

übereinstimmt. 

Man kann daher sagen: 

Für ein System von sehr vielen Freiheitsgraden werden die 
verschiedenen Gibbsschen Entropieansätze untereinander äqui- 
valent. Es läJJt sich natürlich auch zeigen i), daß ihnen dann 
allen mit dem Boltzmannschen Entropiemaße der Zug gemein- 
sam ist, daß die Entropie eines Zustandes mit dem Logarithmus 
der n Wahrscheinlichkeit" dieses Zustandes zusammenfällt. 

Es haben P. und T, Ehrenfest darauf hingewiesen, wie ver- 
schiedenartig dabei Gibbs und Boltzmann vorgehen. 

Gibbs charakterisiert den jeweiligen „Zustand" nur durch 
die Gesamtenergie e und die Werte der äußeren Para- 
meter ^i ... r,„. 

Dementsprechend werde die relative Wahrscheinlichkeit zweier 
Zustände durch die relative Menge der Phasenpunkte gemessen, die 
bei bestimmten Vj... r^ die vorgeschriebene Gesamtenergie s 
liefern. Hierbei würden also unterschiedslos außer denjenigen 
Phaaenpunkten, die thermisches Gleichgewicht liefern, auch die- 
jenigen mitgezählt, die beliebig großes Nichtgleichgewicht liefern. 

Boltzmann hingegen charakterisiert den jeweiligen „Zustand" 
des Gases wesentlich detaillierter, nämlich, außer durch die Werte 
»■j ... r^ noch durch die volle Angabe der Zustandsvert eilung, 
welche die Moleküle besitzen sollen. 



1) P. und T. Etrenfest, I.e., S,6], Auraerk. 230. 



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— 74 — 

Dementsprechend mißt Boltzmann die relative Wahrschein- 
lichkeit zweier Zustände durch die relative Menge der Phaseu- 
punlcte, die dieser engeren Zustands Charakterisierung genügen. 

P. und T. Ehrenfest führen weiter aus, daß man nun 
unmittelhar einsehe, warum das Boltzmannsche Wahrschein- 
lichkeits- und somit auch sein Entropiemaß durch die 
Gihbsschen Wahrecheinlichkeits- und Entropiemaße er- 
setzbar aind. Es beruht das darauf, daß nach Boltzmann 
die erdrückende Mehrzahl aller F-Punbte dem thermischen 
Gleichgewichte entsprechen. Andererseits ist aber auch er- 
sichtlich, daß die Gihbsschen Entropiemaße nicht imstande sind, 
das Boltzmannsche Entropieraaß bei Behandlung irreversibler 
Prozesse in isolierten Systemen zu vertreten, da sie ja die an- 
fänglichen Nichtgleichgewichts zu stände unterschiedslos mit den 
schheßlichen Gleichgewichten zusammenfassen. 

30. Kap. Die JVlaxwell-Boltzmannsche Verteilung; 
kurze Begründung derselben. 

Schon wiederholt, insbesondere auf S. 6, haben wir darauf 
hingewiesen, daß die (r-Punkte im f-Kaum gleichmäßig ver- 
teilt sind. Dann ist nach Jeans die Wahrscheinlichkeit dafür, 
daß das Gas einer bestimmten Bedingung genügt, gleich dem 
Verhältnis des Gebietes, in dem diese Bedingung erfüllt ist, 
zum ganzen verfügbaren Eaum. 

Diese Bemerkung hatte uns dazu geführt, das Maxwellsche 
Gesetz der „Geschwindigkeitsverteilung" abzuleiten. Mit 
Hilfe einer Umgestaltung der Grundform können wir zu einer 
neuen Form, die auch den allgemeinsten, von Boltzmann zuerst 
betrachteten Fall in sich enthält, gelangen '). 

Für eine große Zahl von Freiheitsgraden ist nach Boltz- 
mann und Gibbs die Entropie S„ eines Systems von «Partikeln 
gleich dem Logarithmus des zugehörigen, einer kanonischen Ver- 
teilung entsprechenden Phasenvolumens V„, d. h. es ist 

S„ = hg 7„^log\dk = Gi. (83) 

= hg[m^" "■■ I '^^i'^yi ■■■ ds,A...{di,d^i ... ät„], 

1) Wassmutt, Kurze Begründung dei Maxwell-Boltzmannaelieii 
Verteilungsgesetzes. Wien. Ber, [IIa], 130, 159—166 (1921). 



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— 75 — 

wenn mit den lateinischen Buchstaben die Koordinaten eines der 
Partikeln, mit den griechischen seine Geschwindigkeiten und mit m 
die allen gleiche Masse bezeichnet werden. Diese Auffassung — 
das sogenannte zweite Analogon der Entropie — führt nicht allein 
zu der von Planck mit Recht vorangestellten Form der Zustands- 
gleichuog, sondern gibt auch das oben genannte Verteilungsgesetz 
(vgl. 1. Aufl.) wieder. 

Noch kürzer und einfacher ist aber folgender Weg: 
In dem Ausdrucke für F„ haben die Phasen aller Punkte 
alle möglichen Werte zu durchlaufen. Wir denken uns einen 
zweiten Fall, in welchem die Phasen des ersten Partikels nur ein 
geringes Intervall [Xi bis x, -{-dx^ ... |j bis li + (i|i ...] erfüllen, 
während die Phasen der übrigen {n — 1) Partikeln sich in den 
früheren Intervallen bewegen sollen. Das Phasenvolumen im 
zweiten Falle ist: 
dr^ -F"„-i = [m^dxidyidejdtidtjidii] .m=("-'i ... 

... dx^dy^ ...dsn\---\d^idr]i...d^,r, 

das Verhältnis: 

dtc^{dT,.V„-i:V„) (101) 

stellt die Wahrscheinlichkeit dafür vor, daß die Phasen des ersten 
Partikels innerhalb der angegebenen Grenzen liegen. Wegen 

S„ = logV„ und S„_i = log V„_, 
geht (Gl. 101) über in 

dw ^ rfri.e«-"«-!-««! (102) 

In diese Gleichung führen wir für die Entropie das sogenannte 
erste Analogen ein, setzen also 

s _ - ^" + ^" „n^ « . - -J^ 



und S„_: 



kT ""' kT 

worin £« das Scharmittel der Energie für n Partikel und jp„ die 
zur Temperatur T gehörende freie Energie bzw. das Scharmittel 
derselben, und k die bekannte Konstante — kT gleich dem Modul 
— vorstellt; die Temperatur 2' selbst kann durch Wegnahme 
eines Partikels keine meßbare Änderung erfahren. Es wird 



,....[.^^^1 



dw = dr^.le " J.e "' =i/i,.ii.e "' (103) 



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Dies ist tatsächlich schon die vollständige Maswell-Bolta- 
mannsche Formel, denn, auch der in der Klammer stehende 
Koeffizient — er heiße a — läßt sich vermöge der Gleichung 

1 =Je*i'.cU (104) 

wie nan an Beispielen gezeigt werden wird, leicht bestimmen. 
I. Ideale Gase, Die potentielle Energie Bg verschwindet; 

E ^ F.i, ^= der aktuellen Energie. Es wird 

-f. + f.-, = -(»,), + (.,),-, 

" - " [&■ + ii- + M = - f c, 

Aus Gl. (104) erhält man: 

e " =Je ".dl 

= «" J . . . J da-, .. . (i 2, J . . . J «""»*■'* "'* ■■■*'"'. dl, . .. du 
Das Integral über die Geschwindigkeiten besteht aus 3 » 
gleichen Faktoren; es ist also (Anhang IV) gleich 

ebenso zerfällt das Integral über die Koordinaten in w gleiche 
Faktoren: .. - - 

I äxäyds =^ v, 

gleich dem Gasvolumen, es wird 
und ebenso 

Die Grundgleichung (103) wird nun: 

'''"^{iSFi) ° l ■ ■<«,«%<ie. ■ ■ (105) 

Die Integration über die Koordinaten liefert das Maxwell- 
sche Gesetz für die Zahl der Partikel, bei denen die Geschwin- 



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— 77 — 

digkeiteü in den Grenzen gj und ^i + d^i, iji und rjj -]- drj,, ^, 
und ti + dti liegen [CA.(7b)]. 

II. a) Nicht ideale Gase ohne äußere Kräfte. Das Poten- 
tial £,j für die inneren Kräfte ( — ] wird wegen der GröiJe 

von w, wenn n um 1 vermindert wird, sich nicht ändern; der 
Exponent (e« — Sn-i) bleibt ungeändert. Dasselbe tritt für den 

Koeffizienten ein, denn e ^'■'' und e '''' werden (S. 32): 



wobei 






ist, und 



■[^"^r 



Dabei ist ß die sogenannte Deckungasphäre. 

Man sieht sofort, daß K„ und K„ — i zusammenfallen, wenn 
n groß ist, Gleichung (105) bleibt, wenn äußere Kräfte fehlen, 
bestehen. Das ändert sich aber sofort für 

IL b) Nicht ideale Gase, auf die äußere Kräfte, z.B. die 
Schwerkraft — sie soll den positiven s entgegen wirken — , ein- 
wirken. Dann ist auch für große n die Differenz der von den 
äußeren Kräften herrührenden potentiellen Energien nicht Null. 
Seien dieselben z.B. für die Schwerkraft: 

und 

q)„— q)„_i = +mg^Jo, 

wo So zum betrachteten Partikel gehört. 

Man kommt so zu Boltzmanns Formel: 



und sieht auch sofort, daß das nach (104} bestimmbare w in zwei 
Faktoren a^ und «a, entsprechend der aktuellen bzw. potentiellen 
Energie zerfällt und sinngemäß dt = d-Cj . dt^ gesetzt werden kann. 
Es spiegelt sich in dieser Zerlegung das Gesetz von dem 
Produkte der Wahrscheinlichkeiten gleichzeitiger Ereignisse wieder. 



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— 78 — 

Von Boltzmann (1868) rührt eine bedeutsame Verallgemeine- 
rung des Maxwellachen Ansatzes her. Boltzmann stellt sich 
vor, daß jedes Molekül aus r AtoiAen bestehe, die durch anziehende 
Kräfte miteinander verbunden sind, und daß eventuell noch eine 
äußere Krait, z.B. die Schwertraft, auf das Gas einwirke. Be- 
zeiclmet dann z/t einen sehr kleinen Variabilitätabereich für den 
Zustand eines Moleküls, so ist die Zahl der Moleküle, deren Zu- 
stand im Variabilitätsbereich zly liegt, im Falle des Wärme- 
gleiehgewichts : 

fJr^ ae-e^^t (106) 

wobei nun s die totale Energie, die das Molekül in diesem Zu- 
stande besitzt, darstellt; a und ß sind zwei Konstante, die sieh 
aus der Gesamtzahl und der Energie der Moleküle bestimmen. 

Es tritt also im Exponenten neben der kinetischen auch 
die potentielle Energie des betreffenden Moleküls auf. 

Wir wollen wenigstens an einem Beispiele zeigen, daß schon 
die obige Formel (Gleichung 101 und 102) zum Boltzmannschen 
Ausdruck — dem Auftreten der totalen Energie e im Exponenten 
— führt. 

Das Gasquantum bestehe aus JV Punktmolekeln, die elastisch 
an Gleichgewichtslagen gebunden sind. Die Koordinaten jedes 
Moleküls seien von einer Gleichgewichtslage aus gerechnet. 

Es ist also dasselbe Beispiel, wie wir es schon zur Veranschau- 
lichung der Streuung (Dispersion) der Energie herangezogen 
haben. Nennen wir s die gesamte Energie, so ist dieselbe ge- 
bunden an die Gleichung (63) oder: 

_" ■+&, 

welche für verschiedene £ eine Schar ähnlicher Ellipsoide vorstellt. 
Das Phasenvolumen V^/ ist gegeben durch: 

V^f = m^^\ ...\dxi ...dgff.dii ... d^&-, 

w:o die 6^ Veränderliche Ein die Gleichung (63) gebunden sind. 
Da die 6 JV" Halbachsen des allgemeinen EUipsoids der Reihe 

nach V-p', V-j? ■■■\ y — sind, so findet man unter 



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Heranziehung der Gleichung (II) des Anhangs III 

7,= (2«).»(™.X;-?."j^-3-^)- 

Denken wir uns das erste Molekül weggelassen, so bekommen 
wir aus dieser Formel das Phasenvolumen für die (iV — 1} Molekei, 
indem wir statt N die Zahl (JV — 1) schreiben und statt £ den 
Wert £ — £, setzen, wo nun: 

'. -■ f W + y! + «.'] + 1 B? + ii' + 5,'J 

gleich der gesamten Energie des ersten Moleküls ist. Es wird: 

V„ — C9 wV(Ä-i) c™ ft-Y/stiw-i) ("= j:ia(Ä--i) t . _. 

Kiv_i _ (2KJ > (MÄ j '> l^£ e,) j^^^ _|_ g^^ _ ^^^ 

Hieraus folgt: 

Geht man zur Grenze für sehr große iV über und bedenkt, 
daß (S. 56) r(l + rt 



80 findet man 



■% = (2«)-(».Ji:)--/.J-(3Ä)"« 



Nun wurde schon früher (Gl. 68) bewiesen, daß der Mittelwert 
; der totalen Energie (in diesem Falle) i = SJVfeT ist. 

Setzt man diesen Wert für a ^e=^olN'kT ein, so erhält man: , 






2 ' 
wenn 

^i' + ^1 + £f = '^^ ^^^ '-^^ + y! + ^i = »"' 

gesetzt werden. 

Schreiben wir für das Volumelement dxidy^dsi den Wert 
A^r^dr, nehmen ebenso d^^äi^id^i :r= inc^dc und setzen dw 



z m^dxidy^dsi «^lii^Jji (?£i 



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in unserem Beispiele: 

TT = (aar? ■*"■'''■ •*'""'"■' (™* 

Hierdurch ist die Anzahl dIN der Moleküle gegeben, für 
welche die Geschwindigkeiten zwischen c und c -[- de und die 
Entfernungen von der Gleichgewichtslage zwischen r und r-\->lr 
liegen. 

Ist dieser Ausdruck yoUständig richtig, so muß: 

1. Die Integration über alle c von c = bis c = oo und 
über alle r von r = bis r ^ oo die Summe aller Moleküle, 
d.i. N ergeben. Daß dies stattfindet, wird leicht mit Hilfe der 
Formel (siehe Anhang III) 

nachgewiesen. " 

2. Es muß sich aber auch die gesarate Energie, nach Gl. (107) 

berechnet, gleich 3 JVft T ergeben. Multipliziert man ■„- c^ + -„- »^ 

mit dN und integriert man nun wieder zwischen c = und 
c ^ oo und r == und r ^ oo, so erhält man tatsächlich füi' 
die gesamte mittlere Energie den Wert 



man benutzt hierzu die Formel: 



a:»'^' 



die obige Gl. (107) liefert also bis auf die Koeffizienten richtig 
das gesuchte Gesetz. 

Wir haben bisher die zweite Gibbssche Definition der Entropie: 
S„ ^ log V„ verwendet. Es hindert aber nichts, auch die dritte 

Definition: S« ^^ loa —-,— zu gebrauchen. Führt man für unser 
^ de ° 

Beispiel in dieser Art die Rechnung durch, so überzeugt man 

sich, daß nun die Form 

7 ^--V 7 , . 



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— 81 — 

genau den obigen Ausdruck mit den gleichen Koeftizienteu liefert. 
Es sind die Indizes im Exponenten gegen früher um eins erhöht; 
die Ursache liegt darin, daß bei der Differentiation des früheren 
F„ nach £ der Exponent des b um eins vermindert wird^). 

Wir sehen aus diesem einen Beispiel, wie wesentlich schneller 
die oben gebrauchte gleichzeitige Benutzung von Gl. (102) und 
der Foi-mel S.lcT = — il! + 8 zum Ziele, d.i. zur Maxwell- 
Boltzmannschen. Gl. (103), führt. 

Betrachten wir ferner z. B ein vertikales Prisma, das Luft, 
unter dem Einflüsse der Schwerkraft stehend, enthalte, und seien 
die Grenzen der horizontalen Dimensionen a; := bis a: =; a„ 

bzw. 7/ = bis 7/ :^ &i, so wird, wenn zur Abkürzung - ■ = s 

gesetzt wird, aus (103) und (104) (für die Koordinaten) erhalten: 



und demnach der KoeffiKient 

ttj, öl ' ' 
und (zerlegt): 

dw<, ^ — r--se~*'^.t/s'. 

Multipliziert man diese letzte Gleichung mit der Anzahl « 
der Teilchen, so bekommt man die Zahl dn der Partikeln, die 
zwischen ^ und s-{-äz liegen. Nimmt man die Logarithmen, so 
gelangt man, da mit dn der Druck wächst, zur Formel für die 
barometrische Höhenmessung, Die letzten zwei Gleichungen 
stimmen im wesentlichen mit denen, die C. Schaefer^) in seinem 
Buche gebracht hat. 

Die Anwendung von Boltzmanns Gleichung (S. 77 unten) auf 
schwere, kolloidale Lösungen läßt sofort ersehen, daß die Teilchen - 



1) Wassmuth: Über eine neuartige, der statistiEchen Meelianik e 
e Formulierung des Maxwell-Boltzniannaclieii Verteilungegeaet? 

Wien. Bei'. 123, 511—522 (1914). Die Deutung des Exponenten von e 
proportional der Differenz gewisser Entropien findet siot auch , wie si 
nachträglicli teraus stellte, bei: M. v. Smoluohowski: Gültigkeitsgrens 
des zweiten Hauptsatzes. Göttinger Vorträge 1913. 

2) C. Sühaefer, Theoret. Physik, II, 1, S.465, Gl. 185, 186 u. 187. 



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zahlen eine geometrische Keihe bilden, falls die zugehörigen 
Höhen eine arithmetische Reihe darstellen, Dies fand Perrin 
(1914) durch Beohachtungen mit dem Mikroskop in glänzender 
Weise bestätigt. Es gelang ihm auch, hieraus für die Loschmidt- 
sche Zahl einen Wert (rund: 60 . 10^^) zu erhalten, der mit den auf 
ganz andere Art erhaltenen Ergebnissen trefflich übereinstimmt. 
Diese Beispiele lassen erkennen, daß die Konstaute a in (103'), 
die sich aus den if'n und i'n-j aufbaut, mittels (104) bestimmt 
werden kann. Man fühlt aber, daß es noch einfacher gehen muß, 
da Faktoren sich tilgen. In der Tat ist 

a = e ''''' -.e i'T =r j ^ kr , di'ije ^'^' .dl, 
wobei dk r^ dr^.dX' ist. 



Hiermit wird schließlieh: 



(108) 



Es ist f„ — i„_i =: El gleich der gesamten Energie des ersten 
Partikels oder — nach Jeans — jener Partie, die einer bestimmten 
Bedingung genügt. 

Dieser Ausdruck steht in "Übereinstimmung mit der be- 
kannten, meistgebrauchten Methode, um a zu ermitteln. Nach 
(104) muß aus 

, dn , ^/^-' 

wenn über alle Phasen integriert wird, folgen: 

das ist die obige Form. Das Maxwell-Boltzmannsche Gesetz 
lautet nun: , 



Zerfällt fj in mehrere Posten, so zerlegt sich nach der Formel 
(108) a ebenfalls in Faktoren getreu dem Gesetze ¥om Produkte 
■ der Wahrscheinlichkeiten. 



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Multipliziert man ferner in (109) dn mit £„_i ußd integriert 
wieder über alle Phasen des ersten Partikels, so wird: 



(e:n--<dn C, 



das ist gleich dem Mittelwerte von t„-i. . 

Die Regel (103, 109) führt in den obigen Beispielen rasch zum 
Ziele. Desgleichen in 

,111. der Magnetisierungstheoriei), wie sie von Lan- 
gevin und Weiss geschaffen wurde. Nennt man im Sinne 
Webers m das Moment eines sich unter dem Einflüsse der mag- 
netiaierenden Kraft H um den Winkel « drehenden Molekular- 
magnets, 80 ist das Potential O für diesen Elementarmagnet: 
= —niHcosa. 
Wird nur eine Gattung von Phasen: a, ...«„ angenommen, 
so daß man von der DiSerenz der Geschwindigkeiten vorder- 
hand ganz absieht, so ist 

^„ — ®n _i = — mHeosttj ^= £„ — £„_i 
-und der Koeffizient a bestimmt durch 

l:a= \e ''^ . d cos a 



d^'^'l^^-^^ (110) 

\ e "^ .d cüscc 
genau wie bei Werelde^). 

IV. Ungemein schnell erledigt sich der Fall, den P. und 
T. Ehrenfest zur Erläuterung der Dispersion der Energie') ge- 
bracht haben (S. 49 und 79). 

Ein Gasquantum bestehe aus w Partikeln, die elastisch an 
Gleichgewichtslagen, von wo aus die Koordinaten gezählt werden, 
ien. Der Ausdruck für. die ganze Energie (Gl. 63) 



■ + 4] 



') P. Ehrenfest, Note ob the paramagnetism of solids Communicat. 
Suppl. 44, p. 55—60. 

2) Wereide, Statifitieal theory, p. 48. 

3) P. und T. Ehrenfest, Euzykl., IV, 2, 11, H.6. 



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liefert, wenn zur Abkürzung |i + iji -\- i? = c^ und Xj + »/i + ^ 
:^ rä gesetzt werden, für 

und demnach [nach {108)]: 



•AI'- 






i schließlich wegen 
an 



wird: 

, dn / m' \3 / K \2 

«^w = — = (2^^kf) \2^~t) ' 

.4.nc^dc.A:-!ti^dr. . . (111) 
in vollster Übereinstimmung mit Gleichung (107). 

Es gibt dn die Zahl der Partikeln an, deren Geschwindig- 
keiten zwischen c und c-\- de und deren Entfernungen vom Ur- 
sprung zwischen r und r-\-dr liegen^)- 

V. Als letztes Beispiel möge der zuerst von M. v. Smolu- 
chowski^) behandelte Fall der Dichteschwankungen in Gasen 
und Lösungen kurz behandelt werden. 

Ist» das spezifische Volumen des Gases, p — p^ die Dnick- 
erhöhung, so wird — gerade im Sinne von Jeans — das Integral 

j=J(p-ft)<i«* = -'., 

das ist gleich der negativen Energie jener Partie sein, die einer 
bestimmten Bedingung unterworfen ist. Smoluchowski ent- 
wickelt </ in eine Reihe, so daß 

-^■^ WAo ~2~ ^ WA. "''^■^~ ^ ■■■ 

ist und führt die Verdichtung S mittels v.Va ^ 1 + ö ein. Bricht 
die Reihe schon mit dem ersten Gliede ab, so daß für ideale 



M- = s und {v — «o)^ 



1) Vgl. Wassmuth, 1. c-, S.64. 
s) M. V. Smoluchowski, Änualen 25, 210, 1908. 
'} Die elementare Arbeit pdv ist gleich der Abnakm 
Energie. 



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-^-7ji= V sesetzt, 80 erhält man aus (103) 
inliT o ' ^ •- ' 

dw = a.e~^''''\dd (112) 

und es ist na<;h (108): 



l:a = 



» = ]/-,f (US) 



Ganz analog ist der Fall zu behaadeln, wenn — wie im 
kritischen Punkte eines Gases — mehrere Glieder der Reihe 
verschwinden. In der Hinsicht und insbeaonders der experimen- 
tellen Bestätigungen wegen sei wieder auf C. Schaef eri) verwiesen. 

Zeigen (103) und (lOi) den Aufbau des. a aus den ijj„ und 
iin-i, so liefert (108) die rasche Bestimmung von a, indem 
B^ = Ert — f„_i gleich dem Exponenten in (109) oben ist; zerfällt 
dieser Exponent in mehrere Posten, so zerfällt auch dt-^ und 
analog a und dio — entsprechend dem Gesetze vom Produkte der 
Wahrscheinlichkeiten — in mehrere Faktoren. 

31. Kap. Ein Grund zur Aufstellung der kanonischen Form. 

Wir erkannten, daß eine Verteilung der Systeme nach der 
Regel: Dichte p =^ f{e) einen stationären Zustand bedingt; es 
bleibt p(7X im Laufe der Zeit konstant, indem ebensoviel Systeme 
in das Volumelement di. ein- als austreten. Auch konnten wir er- 
sehen, daß die von Gibbs gebrauchte kanonische Form: q =^ Ne *2' 
sich nützlich erwies. Warum aber gerade diese Form und nicht 
eine andere Funktion der Energie — die mikrokanonische Ver- 
teilung natürlich ausgenommen — gewählt wurde, ist nicht zu 



Gibbs selbst meint, daß die kanonische Verteilung den 
denkbar einfachsten Fall vorstelle, da sie die Eigenscbaft hat, 
daß, wenn das System aus Teilsystemen mit besonderen Energien 
besteht, die Gesetze der Phasenverteilung in den einzelnen Teilen 
von derselben Natur sind. Damit soll wohl ausgedi'ückt werden, 
daß, falls 

f = e, + --- + Er und-^ = ^,H h-^,- 

1) C. Sciaefer, 1. o., 8. 477 ff. 



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ist, man hat: 

p ^ ^ ^ e'llT ' -^ f> kT a *y" p~^T~ — p p p 

J- ^ — B — e .e .,.(, — j.iJ2...i,, 

WO irgend ein Pg gegeben durch: 

P, -= c '"' ' 
also dieselbe Form hat, die P aufweist. 

Wir wollen im folgenden nachweisen, daß für einen stationären 
Zustand .der Mittelwert der kinetischen Energie, falls die Impulse 
(GeBchwindigkeiten) alle möglichen Werte annehmen, nur dann 
von der jeweiligen Konfiguration unabhängig ist, wenn die 
Dichte p die kanonische Form aufweist. 

Wir setzen vorerst die Dichte p in der gewiß allgemeinen Form : 

c = -f('^'') = J'W (114) 

voraus, wo F eine vorderhand unbestimmte Funktion der Energie 
£ darstellen soll, so daß der stationäre Zustand verbürgt ist. 

Die generellen Koordinaten seien qi ... g„ und die Impulse 
p, ... p„. Da die kinetische Energie f.^, eine quadratische Form 
der j), ...pn ist, so muß: 

1 8ip , ,1 dtp 

sein, wobei rechts statt Sj, auch i gesetzt werden kann. 

Für den Mittelwert des ersten Postens dieser Summe finden wir: 



... d^i ... dq„dp^ ... dpn I F(ii)dfi 



(116) 



lil ^ E . , 1 8£ 8lJ 



und falls man 



noch F(ij) = ^ setzt, wo G(t;) eine neue Funktion von jj 
darstellt, wird; 

f 1 3£ „ , , ST, f 8G(>i) dv j 



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wo für die Grenzen der Integration die entsprechenden Werte 
der pi zu nehmen sind. 

Es werde angenommen, daß sich diese Grenzen und die 
Funktion G{^) so wählen lassen, daß das außerhalb des Integrals 
stehende Glied verschwindet, d. h, daß 

\p^G(ii)\ = (116) 

sei. Dann wird der Durchschnittswert des ersten Postens der 
kinetischen Energie: 

1 87 ^j,{.--\dq,...dq»dp^...dp„{G(ij)dp, 

^ ^^' ^ i...idq,...dqndp^...dp„h\ri)dp. 

Schreiben wir diesem Durchschnittswert die Bedingung (A) 
vor, daß er unabhängig sei von der vorhandenen Konfigura- 
tion, d. i. unabhängig von den Werten der qi ... g„, so kann dies 
nnter der Voraussetzung, daß die Grenzen der j) von den q nicht 
abhängen, jedenfalls geschehen, wenn 

Gin) = F{r,)f,(T,) (117) 

ist, wobei fi(Tj} eine Funktion der für alle Systeme konstanten 
Tj ist und als Teil der kinetischen Energie positiv sein muß. 

Die Beziehung (117) ist also hinreichend; es läßt sich aber 
auch zeigen, daß sie notwendig gelten muß, wenn die Bedingung 
' A erfüllt sein soll. 

Die Annahme Ä führt schon zur kanonischen Form, denn 
aus (117) folgt: 

A(T,)-Gin)- Gin) dn >''■'■ ^^^^ 

wo C die Eonstante T, enthalten kann. Weiter wird: 

Nehmen wir C ^ fi (2*,) ^ l , so gelangen wir zur kanoni- 
schen Form ; der obige Mittelwert : -x- pj :^— wird dann gleich 

- fc r und der von Ep wird -^ k T. [Gehen die Grenzen der p von 

— CO bis -|- CO, so daß sie von den q unabhängig werden, so ist 
auch (116) erfüllt.] 



yGoosle 



— 88 — 

Setzt man voraus, daJä die Grenzen der ;p von — co bis -j- oa 
gehen, so folgt umgekehrt aus der Forderung, daß der Durcb- 
schnittswert der kinetischen Energie eines Systems von der 
Konüguration i) (den verschiedenen Werten der g) unabhängig 
ist, notwendig die kanonische Form für p. Der Durchschnitts- 
wert von tp ist uämlich gleich der Summe der n Posten von der 

Form ^PsTT^; diese sämtlichen »Posten müssen aber unter- 

einander gleich sein, da kein Grund für das Überwiegen eines 
Summanden vorliegt. 

32. Kap. Elemente der Quantentheorie ^). 

Wie wir sahen, liefert das Gleichverteilungsprinzip für jeden 
Freiheitsgrad ~ unabhängig von dessen Qualität — den gleichen 
Beitrag für die mittlere kinetische Energie, nämlich: Ikl'. Es 
müßte demnach die spezifische Wärme konstant sein, was nur 
für höhere Temperaturen zutrifft. 

Planck ist es gelungen, eine derartige Zusatzhypothese (die 
Quantentheorie) zum Gleichverteilungsprinzip zu liefern, daß bisher 
alle Folgerungen hieraus durch das Experiment bestätigt wurden. 
Um Plancks so fruchtbare Idee zu veranschaulichen, betrachten 
wir einfache Sinusschwingengen eines einem Körper zugehörigen 
materiellen Punktes [Koordinate x, Impuls |, Schwingungszahl v], 
so daß seine Energie £(, gleich ist. 

Suchen wir die Punkte auf, für die sq konstant bleibt, so liegen 
diese ersichtlich auf einer Ellipse vom Flächeninhalte: 

Bleibt V konstant und geht e^ in £, über, so ist die Fläche 
der zugehörigen Ellipse: .Fi = — , also die Flache des Ringes 
zwischen den beiden Ellipsen: F, — 7'], = -' "■ Ebenso wird, 

1) WasEmutli, über die Wahl der kanoniechen Verteilung. Wien. 
Ber. 117, 1253—1260 (1908). 

^) iEine eingehende Darstellung der Quautenstatistik eracheint demnächst 
in der Enzyklopädie, bearbeitet von A. Smekal. 



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falls l eine ganze, positive Zahl vorstellt, die Fläche des Ringes 
zwischen F). und der vorhergehenden Ellipse: 

Fi-i^A_i = ^^ ~ ^^^^ (118) 

sein. [Diese Gleichung (118) erhält man schnell, wenn man die 
Jakobische Beziehung d^dx := diät über die Fläche des 

Ringes integriert. Es wird I dt = Schwingungsdauer := — und 
rff = fi — £i_j ')]. Planck setzt nun als grundlegende 

*'»"''™»^ ,, = lhv (119) 

WO fe — das Wirkungsquantum genannt — eine universelle 
Konstante vorstelle. Die Flächen der aufeinajiderfolgenden Ringe 
werden also: 

F^—F^r^ h, F^ — F^= h, Fs — F^^h usw. ■ ■ (119') 

so daß also die Fläche irgend eines Ringes (Elementargebietes) 
dem Wirkungsquantum h gleich ist. 

Plancks Grundannabme: i;, = Ihv Gl. (119) weist auf eine 
sprunghafte Änderung der Energie hin. Nur für sehr kleine v, 
d. h. für sehr langsame Schwingungen, können wir von einer 
nahezu stetigen Änderung reden. Bei den sehr scbnellen 
Schwingungen der Moleküle findet dieses nicht statt. Die Energie 
ist nun abhängig von der Scbwingungszahl v, d. i. von der 
Qualität der Schwingung. 

Wir wollen nun den mittleren Wert aller £;,, für 1 = 0, 
1, 2, 3... für eine kanonische Verteilung bestimmen, wobei 
nun statt der früheren kontinuierlichen Integration eine dis- 
kontinuierliche Summation auftritt. 



Es wird liier wegen: 1 
Mittelwert 


= ^e "^^ , da sich e"'-^ ' 


rt-eghebt, der 


£;. = 


meo. Wien. Ber. 128 (1919). 




1) Wassmuth, PhaBenvolu 





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wo sich die SummatioB aaf alle 1, von 1^0, 1, 2, bis co 
zieht. Da nun «;. = Ikv ist Gl. (119), wird der Mittelwert 



^Ihve " 




W" 




Um diese Summation auszuführen, setzen wir, der 


Abkürzung 


wegen; jr-y,— x, so daß der Nenner in Gl. (120) 




■^e-'V^ = fje-'- = 6" + e- + e-"^ + -■ = 


1 

1 -e— 



wird. Analog ist der Zähler: 

•^Ihve-^"^ = Äi'[e-*4-2e-ä^+ 36-=»= H ] 

= hve-'^ll + 2e- ^+ 3e- ^^ -| ] 

Wir setzen e~^ ^ :^ und differenzieren die für z<il stets 
konvergierende Reihe: 

3^= I +^ + «^ + ^34.... 

nach s, so daß wir erhalten: 

sicher ebenfalle konvergierend, der Zähler von Gl. (120) wird 
somit gleich jjv 

hve~'^-——-, -, (121) 

(1 -.-.")= 

und demnach: , 

u^-i; 

Dies ist die berühmte Formel von Planck für die mittlere 
Energie e eines linearen Oszillators, welche die Abhängigkeit 
des £ von der Schwingungszah! v und der Temperatur T 
wiedergibt und die bisher in allen ihren Folgerungen bestätigt 
wurde. Für die universelle Konstante Ä fand Planck aus den 
Strahlungserscheinungen den Wert: h = 6. 415. 10-" erg/sec, 
während neuere Bestimmungen nach ganz anderen Methoden 
nur wenig höhere Werte (6,55.10-^') ergaben. Dies ist sicher 
ein Beweis für die Richtigkeit von Plancks Annahme. 



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33. Kap. Stefans fiesetz für die Wärmestraiilung:. 

Um sofort eine Anwendung von Plancks Formel (122) zu 
geben, wollen wir hieraus das Stefanaclie Gesetz für die Wärme- 
straJilung ableiten. Wir denken uns ein rechtwinkliges Prisma 
mit den Kanten X, T, 'l, in dessen Raum (parallel mit den 
Kanten) die Strahlung vor sich geht. Im Sinne der elektro- 
magnetischen Lichttheorie beschreiben auch hier die Teilchen 
Wellen^mit den verschiedensten Wellenlängen (X), nur muß 
dort, wo der Wännestrahl die Wand trifft, ein Knoten sein. Es 
wird also (ij X) sein: 

l._X 1,_X 1,_X 
2-^1 — ^ , 2^^- 2 ' "l ^- %'" 
oderj fallsc die Lichtgeschwindigkeit vorstellt, wegen AsV^i^c auch: 

1 — ^— j/ 2 = —1/ n = ^ ^ V 

ö " c ^"' e ' 

Da die Schwingungen eines Teilchens bekanntlich senkrecht 

zum Strahl geschehen, so wird nach dem letzten Ausdruck die 

Zahl der Schwingungen || zur «/-Achse 

2X 

oder das Differential: 

j 2X , 

dM„ = dv„ 

sein. Analog ist: '^ 

an. ^= — ■ dv. und dn^ =^ dv,. 

c c 

Jeder einzelnen der Schvringungen entsprechen diiy und 
(?Mj-Schwingungen, so daß wir für die Zahl der Schwingungen dn 
erhalten : 

j , , , 8XY2, . ^ 87 , , , 

dn ^ un-,dn„dn, = -— r c( v. ri r„ rt v, =i —-dv^dv^dv^, 

X V = ^3 a !, J ^3 ^ y 2, 

wo V das Volumen des Prisma ist. In einem passend gewählten 
Kaum kann das Element dv^dvydv, durch das Volumen einer 
Kugelschale zwischen den Radien v und (v •{- dv), das ist durch 
inv^dv, ersetzt werden; das Eesultat ist, da acht Oktanten be- 
trachtet werden, durch acht zu dividieren. ■ Es wird: 

dn' dv = — :— v^<^'v 



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— 92 — 

die Anzahl aller Schwingungen sein, deren Schwingungszahien 
zwischen v und (v -{- dv) liegen. Diese Anzahl ist noch mit zwei 
zu multiplizieren, um die Zahl der polarisierten Schwingungen 
zu erhalten, so daJJ: 

dn =z 2dn' =^-~ v^dv (123) 

an gibt die Anzahl der einiachen Schwingungen, die aenl?- 
recht zum Strahl dem Schwingungsintervall v bis (v-{-dv) ent- 
sprechen •). 

Multipliziei en wn dif^e (durch V zuvor dividierte) Anzahl 
mit der mittlen-n Eneigie t [Gl. (122)] und integrieren von v = 
bis V = oo, so müssen wir die gesamte, als Strahlung auf- 
tretende Energie fui die Volumeneinheit =; Strahlungsdichte u 
erhalten. Es ist: 

^^^^än^Snk^p_ (j,,, 

Wir setzen r^ = z und machen (lebrauch von der Formel: 

welche Reihe sicher konvergent ist. 

Wie man ferner durch wiederholtes, teilweises Integrieren 
findet, ist: 



Ist Y = =r-ip, so erhält man: 
worin 



(¥)'« (-) 



« = l + i. + 55 + -- = 1.0823 = ,„ 

wird 2). Es resultiert: u = b.T^ (126) 

das ist Stefans Gesetz für die Strahlungsenergie, das durch 
Boltzmann aus den Sätzen der Thermodynamik abgeleitet und 



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durch ^iele Versuche glänzend bestätigt wurde. So fanden z. B. 
Lummer und Pringsheim'): 

beobachtetes T = 373,1 1 492,5 j 723,0 j 745 1 810 

berechnetes T = 374,6 ' 492,0 I 724,3 ' 749 | 806,5 

beobachtetes T ^ 868 1 1378 1470 1 1497 1 1535 

berechnetes T = 867,1 \ 1379 ! 1468 | 1488 | 1531 
Die BerechnuDg erfolgte {per cm ^) mit h ^ 1,28 x lO^^^gcat/cm^sec, 
so daß z. B. die in der Sekunde zwischen und lOO^C von der 
schwarzen Hohlraumstrahlung von 1 cm'' kommende Wärme 
Q ^ t,28 X 10-i^[373^ — 273*] ^ 0,018gcal wird. 

Strahlungs-Emission und -Absorption besteht in dem Energie- 
austauech zwischen der Materie und den Oszillatoren im Äther 
(Vakuum), welche eben periodisch die Energie in Quanten Av 
abgeben. Oder: Strahlende Energie von der Sehwingungszahl v 
kann von den ponderablen Körpern nur in Quanten von der Größe 
h V aufgenommen oder ausgestrahlt werden ^). 

34. Kap. Spezifische Wärme fester, einatomiger KSrper. 

In analoger Weise vorgehend, wollen wir für feste, einatomige 
Körper die spezifische Wärme bestimmen [Einstein, Debye, 
Born und Karmann, Thirring, Flamm ä)], In einem solchen 
treten neben den Longitudinalwellen (Fortpflanzungsgeschwindig- 
keit Vi) noch Trausversalwellen (nun Wo) auf. Die Zahl der Eigen- 
schwingungen [zwischen v und (i'4-^^)] ^"^^ i^ie letzteren wird 

für die Volumen ein heit nach dem Obigen durch — ., v^dv dar- 

gestellt, während die Anzahl für die Long itudinalschwingun gen 
nur die Hälfte beträgt. Die Gesamtzahl dZ ist somit: 






Diesen Ausdruck für die Zahl dZ der Eigenschwingungen 
einer isotropen Kugel entwickelte Debye aus den Sätzen der 

ij Müller, Lehrbuch der Phjaik III., 8.637. Braunaohweig, Friedr. 
Vieweg & Sotn, 3907. 

^) Debye, 1. c. 

s) Debye, Ann, d. Phya. 39, 789, 1912; 
ZeitBchr. 13, 297, 1912; 14, 15, 1913; Thirrins 
L. Flamm, ebenda 19, 116—128, 1918. 



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Elaatizitätstheorie. (Es genügte die Betrachtung einer Kugel, da 
die innere Energie von der äußeren Gestalt des Körpers unab- 
hängig sein miiß.) Ist JVo die Zahl der Atome für die Volumen- 
einheit, so kann die Zahl der Eigenschwingungen nicht größer 
sein als 3JVo, das ist als die Zahl der Preiheitsgrade. Bei einer 
gewissen oberen Grenze von v — sie werde v™ genannt — müssen 
diese Schwingungen aufhören, so daß: 

3S. = 4^|[}. + i]«.,i« (127) 

wäre. Eür die Energiedichte, S. 94, wird: 



^m 



+ j 



oder, wenn für den Integrand ein Mittelwert genommen wird, 

06*^ — 1 

Hier ist die Integration von r = bis v = co ausgedehnt, da 
für kleine T — und dies ist der wichtigste Fall — die e-Potenz 
im Nenner mit wachsendem v sehr rasch über alle Grenzen wächst, 
so daß das Integral von v = ii,„ bis r = oo keinen erheblichen 
Beitrag liefert. Da nach Debyei): 

J^ZTI — I5' 
so gilt für niedrige Temperaturen: 

T ~ TIT LS + if J "T>" C^**' 

für höhere Temperaturen, für die 

1 _hT 

"E2L " ~ hv 

gesetzt werden kana, wird:. 

~ = ?.N^kT (129) 

also das Dulong-Petitsche Gesetz für die spezifischen Wärmen, 
ij Debye, 1. c, 8.800. 



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Auch für kleine Temperatureii T stimmeD die Debjescheu 
Formeln mit den Versuclieii. [Äilgemeiner haben {h c.) Born 
und Kärman, sowie Thirring das Problem bebandelt] 

35. Kapitel. 
Anwendung der Statistik auf chemische Gleichgewichtsfragen, 

Vielfach haben wir schon erkannt, daß die Sätze der klassi- 
schen Thermodynamik ihrer Natur nach statistisch sind. Einen 
weiteren Beleg hierfür bieten die Untersuclmngen von 0. Sterni^), 
H. Tetrode 2) und K. Herzfeld 3), in denen die statistische 
Methode auf die Sublimation, Dissoziation und Polymorphie 'an- 
gewendet wird. Wir wollen vorderhand die Sublimation fester 
Körper betrachten und den Dampf als ideales Gas ansehen*). 
Der feste Körper bestehe aus Molekülen, die um ihre Gleich- 
gewichtslagen einfache Schwingungen ausführen. Da zwischen 
beiden Stoffen chemisches Gleichgewicht herrschen soll, so muß 
die freie Energie für beide Stoffe denselben Wert annehmen. 
Aus der oft erwähnten Beziehung: 

1 = le"'' .dl 
folgt, falls A" die Zahl der Moleküle des betrachteten Stoffes ist, daß : 



1 -V_ 



: V L— sV . (U = *,, (130) 



ist. Die Größe ^n — von Herzfeld das mittlere Phasen- 
Tolumen genannt — muß demnach für das Gas wie für den 
festen Körper den gleichen Wert besitzen. 

Es sei nun Ua die kleinste Energie, die ein Molekül, wenn 
es noch zu dem System gehören soll, annehmen kann. Femer 
sei E,: die darüber hinausgehende potentielle Energie und Ej 
die entsprechende kinetische Energie, so daß: JK ^ )7o + .E„, 
-\-Ej ist. Werden die Koordinaten durch die lateinischen, 

1) 0. Stern, Phys. Zeitschr. 14, 639 (1913). 
ä) H. Tetrode, Amsterd, Proo. 17, 1067 (1915). 
3) Karl F. Herzfeld, Phjs. Zeitsohr. 22, 186 (1921). 
*) Statt der früheren Gesamtheit von Gasen haben wir nun eine Ge- 
samtheit von Eiozelmolekülen. 



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die Impulse durch die grieehiBchen Buchstaben dargestellt, so 
daß (?A = äxdydz ...d^äTidl ... wird, so geht (130) über in: 

=G>^)-^--" (-) 

oder 

0^=rs.J.e "=''■ (132) 

Das sich auf die Impulse beziehende Integral: 

J=^\_-\e"''''^'dldr!... 
zerfällt, bei s Freilieitsgraden, wenn für Ej der Wert: 

gesetzt wird, in s gleiche Faktoren; 

das heißt, ea wird: 

J= (J.y = [YixmtTf (133) 

(nach Anhang 5). Aus (132) folgt; 

Io(,*_,= -j^-%S = %F,+ !o5.7-||, . (134) 

Anderseits ist die gesamte Energie (S, 59) durch Tp und T 
ansdrijckbar, indem; 

8T 



8 [AI 

= — Ä r« 



dT 

ist.' In diese Beziehung setzen wir für f — jTt) ^^^ Wert aus 
(134) und finden; 

Jl = E, + E, + V. = +[tT''^'-] 

+ [;.P?|f^] + C-. (136) 



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— 97 — 

woraus man die Zerlegung der ganzen Energie i' in drei ver- 
schiedene Posten erkennt. 

Die Differentiation des E [in (135)] nach T liefert die spezi- 
fische Wärme, die als Summe von zwei Posten — von F„ und J 
herrührend — erscheint. 

I. Für ideale Gase ist 



n = -giilixd,i. = ^r. 



■ (136) 



von T miabhäcgig, so daß die entsprechende Energie -K„ und 
die spezifische Wärme y verschwinden. 

Wachsen aber Fy und y mit T, so heißt dies, daß das Molekül 
mit steigender Tenaperatur in GeMete mit höherer potentieller 
Energie eintritt. So ist z. B. (S. 38} hei nicht idealen Gasen das 
Potential für zwei Atome, die mit gewissen Kräften aufeinander 
wirken, auch von der Temperatur abhängig. 

IL Für einen festen Körper gelte die Annahme, daß jedes 
Molekül, welches sich in der Distanz r von seiner Gleichgewichts- 
tge befindet, zu dieser mit einer Kraft =: ^m[2;t:v]^.r, 



die Schwingungszahl vorstellt, 
Schwingungen ausfübre. Dann 
,4.7i^v^r^ und demnach das n 
Moleküls im festen Körper: 



ngezogen werde und so einfache 

die potentielle Energie -|- Va ™ 

ittlere Sehwingungsvolumen eines 



oder da (Anhang 5) wegen: 



n = 



[— --1 
L2 JT m v^J 



• (137) 



und die entsprechende spezifische Wärme pro Molekül = ^.'äfc. 

J)ie kinetische Energie J hat den gleichen Wert Jwie (13ä), 
Ist Fy das Volumen, N^ die Anzahl der Moleküle des festen 
Korpers, so wird 



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bleiben, also: 

oder 

^ = i,.e »=..(.,^-^-).e " = J . .(139) 

wobei p den Gasdruck vorstellt und U^ die Verdampfunga- 
wärme ist. 

(Es ist die Boltzmannsche Konstante; fc r= ^= 1,37,10-'*'. J 
Ist M = .N^w die Masse des Grammatoms, so wird (139): 

p = >- / e BT (139) 

falls V'„ = N TJa und kN = Ü ist. Somit ist 

losp = - ^^ - ./,;.äT+7.s L__L (1S9.) 

Diese Beziehung iiir den Dampfdruck einatomiger Stoffe 
steht in voller Übereinstimmung mit dem Gesetze von Clausius- 
Clapeyrou, sobald der Dampf als ideales Gas aufgefaßt wird. 

Denn nach diesem Gesetze müßte dann, wenn alles auf ein 
Mol bezogen wird, wegen: 

die Verdampfungswärnie A pro Mol beim Sättigungadruck: 



: T.V. 



dp 



-'dT 
, woraus nach Division durch p: 

d hs p 1 

"irr" '~ TTT' ' 



(I4i) 

fol?t; dabei ist ). eine Funktion von T. Es liefert der erste Haupt- 
satz die Beziehung: 

" }. = Ay + Jßj.i^T-jC'gdT (142) 

wobei ito die Verdampfungawärme beim absoluten Nullpunkt, Cg die 
spezifische Wärme der kondensierten, Gp die der gasförmigen 



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Phase bei konstantem Druck bedeutet Für das einatomige Gas 
wird Cp = Vs-R ind gibt (141) integriert: 

%P -= ~ ^ + = 's log T- J ^2r- '^ ^ + '^ (^*-^) 
dabei ist 6' die Konstante der Integration, die sogenannte 

3ö. Kap. Chemische Konstante. 

Die Gleichung (143) zeigt schon eine große Ähnlichkeit mit 
(140). Es ist Otto Stern i) geluügen, (143) so umzugestalten, 
daß durch richtige Wahl für C die volle Übereinstimmung 
auch zahlenmäßig hergestellt wurde, 

Stern setzt: ^ 

und weist darauf bin, daß (nach Einstein, Debye u. a. vgl. 
Kap. 34) die Energie E^ eines Mols Yon einem einatomigen 
festen Stoffe gegeben ist durch: 

E,= '^-J^ (144) 

■wobei, wenn der feste Stoff aus iV Atomen besteht, die SJ^'^Eigen- 
schwingungen die Frequenzen v^ (s ^ 1 . . . 3 JV) aufweisen. 

Wir multiplizieren £5 in (144) mit -77^! integrieren von T^ 

bis T und bilden die Summe, die sich nicht auf die J", sondern 



auf die v bezieht, 


nachher. Es wird für a; = 7^ nnd einer 


Reihe für e^: 




'=\A" 


i^l hv dl ^ l dx 



oder, weil j^ ^ 



1) 0. Stern, Zeitschr. f. Elektrochem 



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hv 
' WkT 



— 100 — 
gesetzt weriien kann: 

Indem man für x jetzt wieder -^f s^*^*^» ergibt sich 

oder 

wo JTi' =^ Vi . Va Vj . . . Vs y ist. Stellt v das geometrische Mittel aller 
Schwingimgszahlen dar, so daß 1o<f -j^ = logv^ ist, so wird: 

und demnach zufolge: 

Ugp = -^ + V,%2'-<^+ C 

während die molekulare Theorie ergab: 

Die Vergleichang ergibt, wenn v und v identifiziert werden : 
I. ii = Ao+ Vau?"', 

II. 6'^%!^ {^ 

In die Gleichung II, die wir in der Form: 

C= log- — ',- - 4- ^i^logm 

schreiben, setzen wir für h und fc die bekannten Werte und er- 
halten: C^ 10,17 + 1,5 Zop m im absoluten Maßsystem. Um 
hiermit Nernsts experimentell erhaltene Angaben vergleichen zu 
können, wo der Druck in Atmosphären angegeben ist und statt 
der natürlichen die Briggachen Logarithmen gebraucht werden, 
ist eine Umrechnung nötig. Sie ergibt C ^= 1,608 + 1,5 log m 



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= 6'o+l,5%m, -wo Co =: 1,608 eine universelle Konstante 
und m das Molekulargewicht vorstellt. Die von 0. Stern ge- 
gebene Tabelle zeigt die gute Übereinstimmung. 





C 


m 


Co 


Hg ... . 

A . . . . 
Hg ... . 


-1,23 
+ 0,25 
+ 1,83 


2,016 
39,88 
200,6 


— 1,69 
-1,65 
-1,62 



Scbaeferi) führt noch zwei Daten (Zn und Cd — von Heid- 
hausen herrührend) an, die beide für Co den Wert — 1,61 ergeben. 



Anhang I. 

Die Hamiltonschen Gleichungen. 

Wir schreiben das ü'Alembertscbe Prinzip für ein Punkt- 
system in der Form 

^m[x§x + ---] = ^(Xdx + ---) (U6) 

wobei m die Masse eines Punktes, Sx, öy, dg seine virtuellen — 
(t constans) — Verschiebungen und X, Y, Z die Komponenten der 
Kräfte vorstellen. Der Ausdruck Gleichung (146) gibt umgestaltet: 

s».(*ä«+...)=^[s»(»«^+-)-hs»(''^+-)!(i47) 

==-^(xai + ■■■)] 

Durch Einführung genereller Koordinaten: q-i.-.g^, die mit den 
X, y, z durch (holonorae oder nichtholonome) Beziehungen ver- 
bunden sind, geht Gleichung (147), weil 

... (148) 






ist und demnach: 
däx 



'■: dSqh , 



däh 



dox " ex dSq,, , " , d , dx\ ,, .^^ 

wird, über in 

\ ä ^dL ^ \] dL dSq,, 






dt 



V«« 



4 dXr 



+• 



'^QhHi\ 



(150) 



1) Sohaefer, 1, c, S.5J5. 



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— 102 — 

wobei i = 5 2 wfr [är H ] <äie in den q und j ausgedrückte 

kinetische Energie ist und Qh • ö qh die elementare Arbeit vor- 
stellt, so daß die Kraft Qh = '^(^^-i ) wird; die Sum- 

matioQ betreffs r geht über alle Punkte m^, die über h von 
Ä ^ 1 bis Ä = «.Gleichung (150) zerfällt, da die Ögn voneinander 
unabhängig sind, in w Gleichungen: führt man darin durch die 

Definition pi, = ^-r- die Momente pn «in, so erhält man die 

Gleichung von Ferrer^) in der Form: 



Für holonome 



dAdqi,)' 



dg,, dqh ät\dqkj d qn 

zu setzen, so daß schließlich die Gleichung von Lagrange 

resultiert (h ^l,...n). Wir wollen, um hieraus zu den Hamilton- 
scben Gleichungen zu gelangen, annehmen, daß die Kräfte ein 
Potential hätten, so daß also: 

-d* = ^a.d\i, oder: g, = -||^ 

ist. Wir führen ferner das sogenannte kinetische Potential 
T^ L — ein und schreiben nun Lagranges Gleichung, da © 
unabhängig von den g^ ist, in der Form: 

^ = ^-^ (153) 

dt dqu ^ ' 

wozu 

"'=11 <'"' 

gehört. Weil T in den q von der zweiten Ordnung ist, muß 
nach Gleichung (154) das Moment p,, in linearer Weise von den 
g abhängen. Demnach sind die q^ — umgekehrt — lineare Funk- 
tionen der Ph und können auch von den g; und explizit der Zeit 

I Prinzip. Wien. Ber. 125, 



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— 103 — 

abhängen. Es läßt sich demnach T als Funktion der (g, ... q„, 
qi--.q„) oder auch der (?i .-- $ni>i ■■■?>nO dai^telJen. Bei einer 
virtuellen Verschiebung (f = const) wird nach Gleichung (153) 
und (154): 

oder 

^■[^'-S^"»'^"! = '^[Pkdqn-'i^dp,] .... (155) 
Nun sei: "^(Phik — T) ^ H gesetzt und H als Funktion 

der gl ... g"« pi ... p„ und t (explizite) aufgefaßt, so ist für eine 
virtuelle Verrückung 

und der Vergleich mit Gleichung (155) liefert: 

d H , . dB ,, ,„, 

* = i^ "■"' '-'•• = ^w. '""' 

das sind die Hamiltonschen kanonischen Gleichungen. 

Enthalten die Bedingungsgleichungen, welche die q mit den 
3:,y,s verbinden, die Zeit t explizite nicht, so wird L eine 
quadratische Form der q und 

S»<'» = S||^-9» = 2L. . . . -^ . , (1B7) 

n = l 1 '''i'' 

Daher ist jetzt; 

H= ^pkqh — T='iL — {L — ^) = L + = E, 

der gesamten Energie gleich. Es wird dann speziellen 

ß-E , . 8-E /, -o, 

»■ = e» »■"* ''- = -e^ '''" 

Immer aber folgt für den allgemeinen Fall nach Gl ei- 
chung(156): 

^+«^^^0, (159) 

dqh äph 

d.i. die Beziehung, die beim Ljouvilleschen Satze (Kap. 4) eine 
80 große Rolle spielt. 



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Anhang II. 

Transiormation bestimmter Integrale. 

Aufgabe: Es soilea in das Integral 

.1 zz= {[ä'X.dy oder gleich \dx\dy, 

welches Integral eine gewisse, von zwei krummen Linien und zwei 

den Ordinatenachsen Parallelen begrenzte Fläche vorstellt, statt 

der rechtwinkeligen Koordinaten a;, y mit Hilfe der Tranaformations- 

ffleichuneen 

° ° X -r^ r cos (p, y ^ r sm (p 

die Polarkoordinaten r und cp eingeführt werden. 

Bei der Integration nach y ist zuerst das x konstant zu 

halten, somit wird 

dx = ii = ^dr+'~^d<f 

und „ „ 

1 oy , , oy , 

,!, = JÄ.+ ^<l,p. 

Nennt man , , , 

j C'X ox 

\dy dy 
\dr 'dtp 
SO wird, falls des Ausdruck für il(p aus der ersten Gleichung ge- 
nommen wird, das dy nach der zweiten Gleichung 
dx_ 
dy_ Jr __ _Rdr 
cip ~'dx ~ 'dx 
9cp_ 890 

Wir nehmen für iJ das negative Zeichen, weil Udr positiv 
sein muß. Schließlich wird für konstantes y und r die Größe 

dx^-„ — -dw und dxdy ::= Bdrdip. 
ofp 

In analoger Weise gehen wir vor, wenn in dem dreifachen 
Integral - j. . 

J^ iUdx.dy.ds 

statt der xys andere Variableu aic eingeführt werden sollen. 



dy = dr 



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— 105 — 
Es wird sich zeigen, tlaß 

J= W^AxilyAs = [[1 Ddadbde 

ist, worin T) die l'unJitionaldeteriuinaiite 
dcc dx dx 
Wädödc 

_ e^s^öy 

■^ — dadbdc 

~dadh de 
bedeutet. Bilden wir uns nämlich äx bei konstantem ?/ und e, 
so gelten die drei GleichuDgen: 



dy , , 8^ „ , du 
ca do öc 



Bez 
wird 


lehnet m 


an die Unterdeterminante yon ;— - 
da 


in J) mit Z)', 




"" d"'- 





Nun denke man sich die Integration nach x bzw. nach a 
durchgeführt, so daß nur mehr y und s bzw. h und c als Variable 
auftreten; dann gelten die Gleichungeu: 



Hieraus folgt r 



und schließlich wird 



',-dy 



(2) 



yGoosle 



<Jc = ^.dz (3) 

OS ^ ' 

Denmach wird 



Der Übergang auf n Variable liegt klar zutage. 



Anhang III. 

Das Dirichletsche Theorem und seine Verallgemeinerung 
durch Liouvillei). 

Wir wollen zuerst den Hilissatz beweiaen: 

Es ist bekanntlich: 

r{a)= [e-^3f-'dx 
und ebenso " 

somit: 

r{a)r{h) = [[e^-x'^-'e-yy>'-^dxdy. 

In dieses Integral führen wir die neuen Variablen u und v 
mit Hilfe der Transformationsformeln 

X ~ UV 

und ,, , 



yGoosle 



ein. Dann folgt aus „ 

, = ^(1-.), 

daß für 1/ ^ 0, w ^ 1 und für )/ ^i= oo, v =; wird; ebenso sieht 
man, daß den Grenzen x ^ und a: ^: oo die Grenzen u = 
und M ^ cc entsprechen. Die Funktiooaldeterminante wird 
dx dy dx dy ,, , 

so daß nun ^ ^ 

r(<i)r(6)= ffe—»'"-"»— '(1 — t>)>-'(iMciii 

= r(a + J)[|<.— (l-tf-iit.] 

ist, womit der obige Hilfssatz bewiesen ist. 
Wir betrachten nun das Integral: 

TTa = \\f(x + y)x'^'y^^dxdy, 

in welchem die beiden stets positiven Unabhängigen x und y der 
Ungleichung x-\~y<ih genügen sollen, wo ?s eine positive Kon- 
stante ist, so daß also 



W^= {x^'^d. 



x'^-^dx I f\x-\-y)y''~^dy 



ist; hierin führen wir wieder, wie oben, durch die Transforma- 
tionen X = UV, y = M(l"-ij) die neuen Variablen u und v ein 
und erhalten: 

Ganz analog haben wir vorzugehen, wenn das sich auf drei 
Variable xy0 beziehende Integral 

W, = ^x''-' <?x|y-' dy^fix + y + ^)^'"~' d0 

vorliegt und die Bedingung x -\-'y -]- e <^h erfüUt werden soll. 



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Nach dem eben durchgenommenen Satze I muß jener Teil 
des Integrals in W^, der sich auf die Integration nach y und z 
allein erstreckt, gleich sein: 

ni+»').l" * 

so daß nun 



'--^fl^l^'— 1«^ + »)« 



wird. Auf dieses Doppelintegral läßt sich aber die obige Formel (I), 
wie man sofort erkennt, wiederum anwenden. Man findet so: 

_ r(t)r(m)r(k,r(i + m) f' „^.„^.._.,,^ 

"•- rQ + mirik + l + m))''"''' 



r(k)r{i}r(m) 



!((»)»••*'*— 'd» (II) 



Man sieht sofort, daß das allgemeine, sich auf n Variable 
beziehende Integral 

W, = ^...^f{x + ,j + ^...}a.'-'y'-'i-'...dxds,U... 

ist, wenn die Ungleichheit: 

erfüllt wird. Dies ist die von Liouville gegebene Formel. 

Wird in derselben A ^ 1 und f{d') = 1 gesetzt, so erkält 
man das Theorem von Dirichlet, d. i.i 

W^ = i...{x''-'f-^^"'-K..dxdyiU... 
oder 

_ rpor mrw... 
"■- r(k + i + m + -.- + i) ■ ■■■ '"' 



y Google 



weil bekanntlich ^ j^^^s ^ p^^^ ^ jj 

ist. Sowohl in (III) (Liouville) wie in (IV) (Dirichlet) können 
zur weiteren VerallgemeineruTig neue Variable eingeführt werden. 
Statt xys ... führen wir z. B. in {IV) die neuen positiven Variablen 
x'y's' ... ein, so daß 

ist, wo «, ß, Y, .. -, p, ^, r, ... ebenfalls positive Größen sind. Es 
ergibt sich die Beziehung: 

_ r{a}r( i)r(c)... 

;■(! +a + b + c + .-.) 
mit der Bedingung, daß 

(i)'+a)*+©'+-<' 

ist. Denkt man sich vorerst 

ap ^ a', bq ^ h', er = c' ... 
gesetzt und nachher die Akzente weggelassen, so folgt, daß 
i\[...x^-~'y''~'-s'^~'...dxdpds... 

___ a°_^V- 1: \PJ Vg/ V*"^ 

\ p q r ' / 

ist, mit der I 



eT+(^y+(f)'+'-<>. 

wo die X, y, ä ..., die a, ö, c..., die j), i/, r ... und die «, j3, y ... 
positive Größen sind. 

Lassen wir die Konstanten a^\i,c... ungerade, die Konstanten 
p., q, r... hingegen gerade ganze Zahlen bedeuten, so kann die 
Bedingung, daß die Größen x,y,z... nur positiv seien, fallen 
gelassen werden. Weil dann jede Variable sowohl positiv wienegativ 



y Google 



Man hat: 



— 110 — 

auftritt, so ist in diesem Falle (dem Theorem TOn Dirichlet) zu 
schreiben: 

\\\...x"'-'^tl''~'^^'~''...dxdyds... 

^ 2-«"^V ... ^\j)^\j )^\t)"' . . . (V) 
■■■■■■ r(i + i^ + A + ^+...^ 

da 

ist. 

So ist zuerst das Volumen V einer Kugel mit dem Radius 9f 
im Räume von s Dimensionen: 

F=('...|"<iä,..-<(J. = ^?--SIl' (VI) 

wenn |,^ + gä' ■ • ■ + !>' < 3i^ ist. 

Das Volumen Y eines Ellipsoides im s-dimensionalen Räume 
mit den Halbachsen k, ^, j-, ö... ist 

F= «./!■,.■« 7^^. (™) 

'■(' + .) 
welche Formel für « ^ ;5 =:^ y ■ ■ - ^ 9f mit (VI) zusammenfällt. Sind 
in (VII) die Halbachsen, wenn auch unter sich verschieden, Funktionen 
eines Parameters £, so daß k ^ /\ (e), ß ^ f^ (f), . . . wird, so folgt 
aus (VII) durch logarithmiaches Diflerenzieren nach t, wenn wir 
f' f' 
( _!_'. = jr(£) setzen: 

dV= V.F{().dE ' (VIH) 

Ist s die Energie, so stellt dV das Volumen der Schale 
zwischen den Energieflächen e und s -{- de vor. Nach S. 22 ist 
dasselbe auch: . c j o 



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so daß also das Flächenintegral: 
wird. 



Anhang IV, 

Nachweis, daß + „ 

ist. Weil auch 
ist, so wird ^ 

oder, wenn wir mittels der Substitution x = rcosrp, y =: rsintp 
Polarkoordinaten einführen: 

J'i ^= [afp f e-'"V(?r, 

wo eich die Integration über das ganze Gebiet der ai^-Ebene er- 
streckt. Läßt man R über alle Grenzen wachsen, so wird J^ ■=% 
und J ^^^yjx oder, wie leicht zu sehen, 

Setzt man hierin x =^y'{k,Bo gewinnt man die neue Form: 

\e-'''^dx = ^-h-\ 
woraus durch Differentiation nach h die lutegraie 



\ e-'"''^ x*dx ^= § y^r 



_ 1.3. ö... (2^— 1) _ V;t 

2^+' ' i^/wrr- 



yGoosle 



folgen. Ferner ist e 

e'-'"ds: = -r, /i:>0. 
Für ^ = y^ erhält man: 

und nach smaliger Differentiation: 

r , .. „ ^, , 1 1.2.3.. 



Schlußbetrachtung. 

Überblicken wir das Gebotene, so erkennen wir, wie die 
Statistik die inneren, stets wechselnden Bewegungvorgänge eines 
Körpers in Verbindung zu setzen strebt mit den äußeren, messend 
zu verfolgenden Erscheinungen. 

So haben wir aus einfachen Annahmen über die Bewegung 
der Moleküle für ideale und nicht ideale Gase die verschiedensten 
Zustandsgieichungen, also den experimentell geprüften Zusammen- 
hang zwischen Druck, Volumen und Temperatur — oder die 
gleichfalls messend zu verfolgende Beziehung zwischen Entropie, 
Volumen und Energie — abgeleitet. 

Wir erkannten, daß die im Innern am häufigsten auftretende 
Energie den größten Einfluß auf die äußeren Erscheinungen ausübe. 

Um Stefans Gesetz über Wärmestrahlung abzuleiten, be- 
stimmten wir zuerst die Anzahl der einfachen, senkrecht zum 
Strahle auftretenden Schwingungen, die benachbarten Sehwingungs- 
zahlen v und (v-{-dv) entsprechen, multiplizierten diese Anzahl 
mit der jeder einzelnen Schwingnng zugehörigen mittleren Energie 
(nach Planck), integrierten über alle Schwingungszahlen und 
stießen soauf das experimentell gefundene Gesetz Stefans(Kap.33). 

Der innere Bewegungs Vorgang, der mittlere — also auch 
häufigste — Wert der Energie eines solchen linearen Oszillators 
liegen klar zutage; ja, der Vergleich gestattete sogar Planck 
die Bestimmung von h =^ 6451 . lO-^^erg-sec. 



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Bisher ersdiienens Hefte der „Sammlung Vhwsg" 



Heft36. Prof. Di. W, Klimm sr-2üridi; Die Wah^l der Stromart für 

gi-äßers eiektrisdie Bahnen. Mit 7 fibbildungeK. M. 8.—. 

Hett37. D!\ ReinhoSd Rieke-Charlottenburg: Die Arbeitsmethoden 

der Silikatdismis. Mit 4 Abbildungen. M. 12.—. 

- HeftSa Prof. Dv. R. Einstein: Übet die spezielle und die allgemeine 

RelscMtätsiheorle. (CemeinverstSndlldi.i 14. Huflage. (61.-65. 

Tausend). Mll 4 Flg. M. 10.— . 

HeH3S/40. Dr. Richard Grammei-Da'nzig: Die hydtodynsmischen 

Grundlagen des F/uges. Mit 83 Rbbildungen. M. 18.—. 

Heft4]/42. Ingenleuf Georg Duffing-ßertln: Erzwungene Sdim'ri- 

gungen bul verände^ldier Eigentrequsnz und ihre technlsdie 

Bedeutung. Mit 23 Abbildungen,' M. 16,—. 

Heft 43. Dr. Robert Sdiwarz-Frelburgi. Br.: Feuerfeste und hodifeuer- 

fesls Stoffe. 2. vermehrte fludage. Mit 10 Abbild. M.12,— . 
Heft 44. Dr.iwanDöry: Einphasenbahnmotoren. MKTäflbbild. M. 16,—. 
Heft 45. Prof. Dr. K. Fa J a n s , Rsdloaktlvltet und die neueste Entwidcelung 

der Lehre von den dtemlschen Elementen. 4. fhifl. M. IS,—. 
Hefl46. Dr. Bruno fllesrender-Katz, Quarzglas und Qusrzgut Mit 

43 Rbbildungan. M. 9,—. 

Heft47. Prof. Dr. G. Berndt, Radioaktive Leuchtfashin. Mit 28 flb- 

bildungen Im Text und auf 1 Uchldrudttaf«!. M. 18,—. 

Heft 48. Dr. 53. Fürth, Schwankungsersclielnungen In der Physik. Mit 

5 Abbildungen. M. 11.—. 

Heft 49. Dr. Hans Georg Möilei: Die Elektronenröhren und Ihre tedin. 

Anwendungen. 2. flufl. Mit 163 Abb. und einör Tafel, Im Drudi. 
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theorie. M. 16,—. 
Hefl52. Dr.-Ing. MaxMoeller; DasOzon. Eine physikalisdi chemlsdie 

ElnzsIdarstelJuug. Mit 32 Textfiguren. M. 30.—. 

Heft 53. Dl . V. Oe 1 1 e n : Mslhematik und Baukunst als Grundlagen abrnd- 

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Geiste Kants. M. 35,—. 

Heft54. Dr. H. Heinrich Franck: Die Vhnyerlung von synihetiscfien 

Eettsäureastern als Kunstspelseietie in wirisdiaftiidier, piiyslo- 

loglsdier und tedinisdier Beziehung.' Mit 3 Abbild. M. 15,—. 
Heft55. Df. Alfred Wegener: Die Entstehung dei Mondkratei- Mit 

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HeflBG. N. Bohr: Drei Aufsätze über Spektren und Atombau. Mit 

sieben Abbild tm gen. M. 24,— 

Heft57. Dr. Hsns Ciooi: Der Medianismus iletvulkänisdier Vorgänge. 

Mit 24 Zeidinungen und einer Karte . M. 21.—. 

Heft58. Dr. Wallher Geriach; Die experimentellen Grundlagen der • 

Quantentheorie. Mit 43 Abbildungen. M, 27,—. 

Heft 59, E. S t u d y : Denken und Darstellung, Ijjgik und Werte. Dinglidies 

und IHensdilld^es in Mathematik und Natunvissensdi. M. 8,— 
Heft60. Dr. tedin Milan Vidmar: Tlieorie der Kreiselpumpe. M 

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Heitßl. Reg.-I<al Dr. W. Meissner: Enifemungs- und Höhenmessung 

in der Lufliahrl. Mit 66 Abbildungen. M. 16.- 

Hetl62. Dr. \\. Siebel- Die Elektrizität In Metallen. M, 12.- 



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